Vor Düsseldorf: FCN schielt wieder nach oben

22.2.2015, 05:58 Uhr
Vor Düsseldorf: FCN schielt wieder nach oben

© Foto: Sportfoto Zink

Man stecke in einem „dynamischen Prozess“. Immerhin habe der „Dreier“ in der vergangenen Trainingswoche „alles angenehmer“ gemacht, doch Grund zur grenzenlosen Euphorie gibt er freilich nicht. Die Partie bei Fortuna Düsseldorf (Sonntag, 13.30 Uhr) birgt ihren eigenen Reiz. Immerhin könnte der 1. FCN, ohne gleich wieder in der Tabelle ganz noch oben zu schielen, im Erfolgsfall einen Platztausch mit den sechstplatzierten Rheinländern vornehmen.

Mit welcher Aufstellung Nürnberg das Projekt in Angriff nimmt, ist ein gut gehütetes Geheimnis. Vom Leitspruch „Never change a winning team“ hält der Schweizer nämlich wenig. Weilers Ansicht nach gibt es immer Gründe, die Mannschaft umzubauen. Sei es, weil man sich am Gegner mit seinem Personal ausrichte oder man die Trainingseindrücke während der Woche bei der Nominierung berücksichtigen müsse.

Zu mindestens einem Wechsel ist Weiler ohnehin gezwungen: Dave Builthuis zog sich gegen Berlin eine schwere Wadenprellung zu und wird nicht zur Verfügung stehen. Das Pech des in der Winterpause beinahe schon abgeschobenen Niederländers ist das Glück von Javier Pinola, der nach abgesessener Gelb-Sperre den Part des Linksverteidigers wieder einnehmen darf. Als sehr wahrscheinlich bezeichnete Weiler diese Maßnahme. Gefragt nach den besonderen Vorzügen des temperamentvollen Argentiniers, wich er aber aus.

Die linke Abwehrseite sei schon über den gesamten Saisonverlauf betrachtet eine Großbaustelle, die man auch in der Winterpause nicht mit einer personellen Nachbesserung beheben konnte. Die Innenverteidigung hingegen hat sich zusehends stabilisiert, auch wenn sie gegen Union speziell beim zwischenzeitlichen Ausgleichstreffer längst nicht fehlerlos war. Doch auch die Zusammensetzung Even Hovland und Ondrej Petrak scheint eine gute Konstellation zu sein und ist angesichts des erneuten Ausfalls von Jürgen Mössmer (Adduktorenprobleme) ohnehin alternativlos, weil der junge Niklas Stark bislang noch nicht dauerhaft mit einem strapazierfähigen Nervenkostüm überzeugen konnte.

Zu viele seiner Erkenntnisse über den Gegner wollte Weiler indes nicht preisgeben, um sich nicht selbst zu entlarven. „Düsseldorf ist nicht ideal aus den Startlöchern gekommen, lebt von einer guten Offensive. Wir sind schon gut vorbereitet“, meinte der 41-Jährige. Man könne auch gewiss davon ausgehen, dass Düsseldorf die drei Punkte zu Hause behalten wolle, „und wir werden alles versuchen, um das zu verhindern“.

Die Tendenz, dass Nürnberg vor heimischem Publikum bislang doppelt so viele Punkte wie auswärts geholt hat, beunruhigt auch ihn. Angesichts dieser Quote sei klar, dass es dem Club auf fremden Plätzen bislang noch nicht besonders oft glückte, „die bestmögliche Leistung abzurufen“, wie Weiler monierte. Den Kampf erneut so anzunehmen wie gegen Union, „da waren wir auf Augenhöhe oder sogar besser“, ist das Minimalziel. Zu sehr wehren aber sollten sich vor allem Alessandro Schöpf, Jakub Sylvestr und Robert Koch nicht. Bei einem verwarnungswürdigen Vergehen droht die jeweils fünfte Gelbe Karte.

Düsseldorf: Rensing – Schauerte, Bruno Soares, Tah, Schmitz – Fink, da Silva Pinto – Bolly, Liendl, Bellinghausen – Benschop / Nürnberg: Rakovsky – Celustka, Petrak, Hovland, Pinola – Polak – Füllkrug, Schöpf, Burgstaller – Sylvestr, Mlapa / SR: Stieler (Hamburg).

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