Vorbereitungsfazit: Haaß sieht HCE noch nicht am Maximum

Peter Schulze-Zachau

Online-Redakteur

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24.9.2020, 17:26 Uhr
Michael Haaß findet, seine Mannschaft hat in den letzten Wochen "einen Schritt nach vorne gemacht."

Michael Haaß findet, seine Mannschaft hat in den letzten Wochen "einen Schritt nach vorne gemacht."

Baustellen gibt es immer. Das weiß Michael Haaß, den wir auf dem Weg zum Nachmittagstraining auf dem Handy erwischen. Weshalb er stets früh genug und gut vorbereitet losfährt, wobei für ihn die Baustellen auf dem Handballplatz natürlich die größeren Hindernisse darstellen als die auf den Straßen Erlangens. "Wir unterliegen teilweise leider großen Schwankungen" benennt Haaß also ein konkretes Problem. "Nicht nur von Spiel zu Spiel, sondern auch innerhalb der 60 Minuten." Diese mangelnde Konstanz kostet Spiele, das hat man in der vergangenen Saison beobachten können und das weiß auch der Trainer, der immerhin zuversichtlich ist, "dass wir das noch hinkriegen" bis zum Saisonstart in Kiel.

"Man sieht, dass er sich freut"

Helfen soll dabei Hampus Olsson. Der schwedische Rechtsaußen war erst am Dienstag zum HC Erlangen gestoßen, am Mittwoch stand er bereits zum ersten Mal auf dem Platz. Die 22:24-Niederlage gegen Ligakonkurrent Wetzlar konnte der 26-Jährige zwar nicht verhindern, strahlte aber in seinen ersten Einsatzminuten nach der Pause jede Menge Spielfreude aus und erzielte drei Treffer. "Man sieht, dass er sich freut, in der Bundesliga zu spielen" sagt Haaß, dem man anhört, dass er sich mitfreut.

Die Generalprobe vor 249 Zuschauern ("Die haben ganz schön Alarm gemacht")in Hessen ging trotz aller Freude in die Hose, nach insgesamt acht Testspielen stehen zwei Niederlagen zu Buche. Eine passable Bilanz, die freilich nicht so wichtig ist, wie die Erkenntnisse, die das Erlanger Trainerteam daraus zieht. Und die sind überwiegend positiv: Die Deckungsarbeit funktioniert wie gewünscht und auch im Spiel nach vorne sieht Haaß große Fortschritte. "Die Krux ist: Man kommt in solchen Testspielen nie ganz an das Maximum heran."

Zehn Tage hat die Mannschaft noch, um sich daran anzunähern, das wird auch nötig sein, denn zum Auftakt wartet immerhin der THW Kiel, der dann bereits drei Spiele in der Champions League absolviert haben wird und dem Maximum wahrscheinlich schon näher ist. Haaß sieht sich die Spiele im Fernsehen an und analysiert sie, um sie dann detailliert mit der Mannschaft zu besprechen.

In der herrscht zum Vorteil des Trainers ein gesunder Konkurrenzkampf. "Die Neuzugänge passen alle sehr gut rein", so Haaß. Steffen Fäth nimmt das Heft in die Hand, die Torhüter Klemen Ferlin und Martin Ziemer funktionieren super im Duo. Das Fazit der Vorbereitung fällt also positiv aus. Trotz Baustellen.

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