Vorsaison, Transfers, Ex-Nürnberger: Die Club-Gegner im großen Check
34 Bilder 4.9.2020, 19:04 UhrSSV Jahn Regensburg
"Gemeinsam etablieren" lautete das Jahresmotto beim SSV Jahn. Die Umsetzung ist den Ostbayern in der vergangenen Spielzeit geglückt, dank eines soliden zwölften Tabellenplatzes wird im Regensburger Jahnstadion auch in der kommenden Saison Zweitiga-Fußball zu sehen sein. Ihrer unangenehmen Spielweise wird die Jahnelf, die traditionell aus einem 4-2-2-2 aggressiv presst und herausragend zu kontern versteht, unter Cheftrainer Mersad Selimbegovic treu bleiben. Auch wenn sich personell einiges ändert. Mit Kapitän Marco Grüttner, Marcel Correia und Andreas Geipl verlassen drei routinierte Führungsspieler und Leistungsträger den Jahn, im Gegenzug setzt Geschäftsführer Christian Keller weiterhin auf kreative Lösungen und verpflichtet unter anderem mit André Becker den Top-Torschützen der Regionalliga Südwest. © Sportfoto Zink / Wolfgang Zink, Sportfoto Zink / WoZi
SSV Jahn Regensburg
2:2, 1:1 und nochmal 2:2. Die vergangenen drei Aufeinandertreffen mit dem Jahn Regensburg endeten allesamt remis. Auch, weil beide Teams in den Duellen der vergangenen Saison jeweils von einem späten Treffer in der Nachspielzeit profitierten. Ansonsten spricht die Bilanz der bisher zehn Begegnungen für den FCN, der sechsmal siegte und sich nur einmal (2004, 1:2 in Regensburg) geschlagen geben musste. Ein Faktor, um die aus Sicht der Ostbayern dürftige Statistik aufzuwerten, könnte Federico Palacios werden: Der offensive Mittelfeldspieler, der für den Club in der Saison 2018/19 17 Mal im deutschen Fußball-Oberhaus auflief, schloss sich im Sommer 2019 den Oberpfälzern an. In derselben Transferperiode wechselte der zuvor an den Jahn verliehene Asger Sörensen von seinem Stammverein RB Salzburg an den Valznerweiher. © Sportfoto Zink / Daniel Marr, Sportfoto Zink / Daniel Marr
SV Sandhausen
Sandhausen, noch immer eine Stadt mit wenig Strahlkraft, liefert rein sportlich Jahr für Jahr ab: Das Team von Cheftrainer Uwe Koschinat startet in seine neunte Zweitliga-Spielzeit in Serie. Wie in den meisten Jahren beendete der Klub auch die abgelaufene Saison in ruhigem Fahrwasser, landete zuletzt nach dem furiosen 5:1-Schlusspunkt gegen Hamburg auf Rang zehn. Statistisch wäre – angesichts der expected points - gar Platz vier möglich gewesen. Die Prognose für die kommende Saison dürfte positiv ausfallen - wenngleich der Abgang des Linksverteidigers Leart Paqarada, der dank seiner Flanken zu den Schlüsselspielern im Kader der Sandhäuser zählte, nur schwer zu kompensieren sein wird. Im Gegenzug darf sich Koschinat über vielversprechende Neuzugänge freuen: Unter anderem wechseln Offensivkraft Anas Ouahim aus Osnabrück, Stürmer Daniel Keita-Ruel vom Kleeblatt und VfB-Leihgabe Nikolas Nartey an den Hardtwald. © ValeriaWitters, Witters/nordphoto
SV Sandhausen
16 Gegentreffer kassierte der FCN in der abgelaufenen Spielzeit jeweils in der Schlussphase und brachte sich damit regelmäßig um den Lohn. Bereits am dritten Spieltag verschenkte der FCN Zähler an den SV Sandhausen: Nachdem der über weite Strecken unterlegene 1. FC Nürnberg im Stadion am Hardtwald zwischenzeitlich einen 0:2-Rückstand egalisierte, setzte SVS-Joker Türpitz den Schlusspunkt in der 89. Minute – der Club ging leer aus. Es sollten viele weitere Spiele folgen, die nach eben diesem Muster abliefen – und den ruhmreichen Altmeister letztlich in die Abstiegs-Relegation führten. Im Entscheidungsspiel gegen Ingolstadt sorgte der frühere Sandhäuser Fabian Schleusener für die Rettung in allerletzter Sekunde – es war der erst dritte FCN-Treffer in der Nachspielzeit. © Sportfoto Zink / DaMa
SV Darmstadt 98
Kämpfen, kratzen, beißen: Darmstadt zeigte unter Ex-Trainer Dimitrios Grammozis die altbekannte Lilien-Leidenschaft - zumindest laut Statistik. 21 Punkte ergatterte der SVD nach Rückständen - ligaweiter Bestwert. Rekordverdächtig agierten die Südhessen auch in der historisch starken Rückrunde: 32 Zähler und 30 Treffer verbuchte die zweitbeste und dritt-torgefährlichste Mannschaft jener Halbserie. In einer indes durchwachsenen Hinrunde, in der nur Dresden noch weniger eigene Treffer gelangen, agierte Darmstadt nur im unteren Tabellen-Mittelfeld. In der kommenden Spielzeit soll nun Coach Markus Anfang die Geschicke beim SVD leiten, mit Lars Lukas Mai, Aaron Seydel und Adrian Stanilewicz wechseln zudem drei vielversprechende Talente ans Böllenfalltor. © Ronald Wittek, dpa
SV Darmstadt 98
Die Lilien liegen dem Club nicht: In den sechs Zweitliga-Duellen seit der Jahrtausendwende gelang dem Club nur ein Sieg gegen die Südhessen (2017, 4:3 in Darmstadt). Spektakel versprachen zuletzt besonders die Gastspiele am Böllenfalltor: In den vergangenen fünf Begegnungen fielen pro Partie durchschnittlich fünf Treffer, beim Remis in der abgelaufenen Spielzeit waren es gar sechs Tore: Robin Hack schnürte – nach seinem frühen Ausgleichstreffer zu Beginn des Spiels - in der 85. Minute den Doppelpack und traf zum insgesamt verdienten 3:3. Im Rückspiel – wie kann es anders sein – verspielte der FCN einmal mehr eine Führung gegen den Ex-Verein von Hanno Behrens und verlor 1:2. © Sportfoto Zink / Wolfgang Zink, NN
FC St. Pauli
41 Tore: Nur Absteiger Dresden verzeichnete noch weniger Abschlüsse und Treffer als der Kiezklub. Die mangelhafte Durchschlagskraft zollte ihren Tribut und führte zur zweitschwächsten Zweitliga-Saison des vergangenen Jahrzehnts (39 Punkte, Platz 14). Wenig Hoffnung auf zukünftig angriffslustigere Hamburger macht der Abgang der beiden Toptorschützen Dimitrios Diamantakos und Henk Veerman (je 11 Treffer). Bestätigt sind derweil spannende Zugänge: Mit Leart Paqarada wechselt ein zweitligaerfahrener Linksverteidiger mit starkem Offensivdrang ans Millerntor, von den Absteigern aus Wiesbaden und Dresden kommen die Stürmer Daniel Kofi-Kyereh und Simon Makienok sowie auf dem Flügel Maximilian Dittgen. Im Zentrum verstärkt sich das Team des neuen Trainers Timo Schultz mit Leihspieler Rodrigo Zalazar aus Frankfurt. © Stuart Franklin, dpa
FC St. Pauli
Es war ein seltsames Spiel damals im Mai, als der Club zum Restart im gespenstisch leeren Stadion am Millerntor gastierte. Rein sportlich blieb indes alles beim Alten: Auch gegen den FC St. Pauli kassierte der Club letztlich in der Schlussphase den entscheidenden Treffer – Joker Gyökeres, der bereits im Hinspiel das zwischenzeitliche 1:0 (1:1) erzielte, netzte in der 84. Minute ein. Zuvor hatte Christian Mathenia in Folge einer Notbremse außerhalb des Strafraums den roten Karton gesehen. Ob bei der nächsten Begegnung Mitte Oktober wieder Zuschauer anwesend sein dürfen, bleibt abzuwarten, sicher ist indes, dass es ein Wiedersehen geben dürfte: Maximilian Dittgen wechselte in diesem Sommer zum Kiezklub, seine ersten Schritte im Profifußball ging der Angreifer beim FCN. Der 25-Jährige debütierte im November 2014 in der 2. Bundesliga. Der Gegner: St. Pauli. © Sportfoto Zink / Daniel Marr, Daniel Marr / Sportfoto Zink / Pool
Karlsruher SC
Stark begonnen, stark nachgelassen und letztlich dennoch das Saisonziel erreicht: Nach zwei Partien grüßte der badische Aufsteiger aus dem Wildparkstadion noch von der Tabellenspitze der 2. Bundesliga, am 34. Spieltag sicherte sich das Team von Trainer Christian Eichner nur dank des besseren Torverhältnisses den direkten Klassenerhalt - und darf somit auch in der kommenden Spielzeit im deutschen Fußball-Unterhaus starten. Für die neue Runde wurden mit dem österreichischen Bundesligatorhüter Markus Kuster ein Ersatz für Benjamin Uphoff sowie mit Robin Bormuth und Benjamin Goller zwei junge Akteure verpflichtet, die in Karlsruhe den nächsten Schritt gehen sollen. Im Gegenzug musste der KSC über ein Dutzend Abgänge verzeichnen, auch ein Wechsel des Top-Torschützen und Top-Scorers (17 Tore, 8 Assists) Philipp Hofmann ist noch nicht vom Tisch. © Wolfgang Frank/Eibner-Pressefoto, Wolfgang Frank/Eibner-Pressefoto
Karlsruher SC
Gegen keinen anderen aktuellen Zweitligisten gewann der 1. FC Nürnberg in seiner nun 120-jährigen Vereinshistorie öfter als gegen den Karlsruher SC. 32 der insgesamt 56 Begegnungen wurden im Rahmen der Bundesliga ausgetragen, zuletzt gab es in der Saison 2007/08 zwei 2:0-Siege zu Gunsten der Badener. Die Bilanz der letzten zwölf Duelle im Fußball-Unterhaus seit 1999 spricht derweil für den ruhmreichen Altmeister, der 24 der möglichen 36 Punkte gegen das Team vom Wildparkstadion ergatterte. Im Übrigen ist Karlsruhe, der neue Arbeitgeber von Ex-Nürnberger Philip Heise, öfter als jeder andere Ligakonkurrent in den Viten der Club-Profis vertreten: Während sowohl Robin Hack als auch Felix Lohkemper in der KSC-Jugend ausgebildet wurden, liefen Enrico Valentini (80 Zweitliga-Einsätze) und Fabian Schleusener (17 Treffer in 37 Drittliga-Partien) für die Profis auf. © Sportfoto Zink / Wolfgang Zink, Sportfoto Zink / WoZi
Eintracht Braunschweig
Es gibt kaum bessere Argumente als Erfolg – sollte man meinen. In Braunschweig folgte auf den Aufstieg der Abschied: Für Coach Marco Antwerpen übernahm im Sommer Daniel Meyer. Der Ex-Auer soll bei den Löwen attraktiven Ballbesitzfußball implementieren und die Weichen legen für den Klassenerhalt im deutschen Fußball-Unterhaus. Zuvor gilt es allerdings, den Umbruch zu bewerkstelligen – ein anspruchsvolles Unterfangen, sind beim Vorjahresdritten der 3. Liga doch ein halbes Dutzend externe Neuzugänge, darunter der frühere Würzburger Fabio Kaufmann, zu integrieren und der Abgang diverser Führungsspieler zu kompensieren. Nach dem Abschied von Spielführer Bernd Nehrig soll sich eine neue Hierarchie bilden. Eine wichtige Rolle soll dabei Top-Torschütze Martin Kobylanski einnehmen. © Hauke-Christian Dittrich, dpa
Eintracht Braunschweig
An den 28. August 2016 erinnert man sich in Nürnberg nicht gerne: Bei der zweithöchsten Niederlage der Vereinsgeschichte in der 2. Bundesliga unterlag der Club dem späteren Drittplatzierten aus Braunschweig mit 1:6. In den darauffolgenden drei Duellen blieb der FCN ungeschlagen, die Bilanz ist derzeit mit 14 Siegen des fränkischen Altmeisters und 12 Siegen des niedersächsischen Nun-Wieder-Zweitligisten insgesamt nahezu ausgeglichen. Beim erneuten Aufeinandertreffen am sechsten Spieltag dürfte bei den Löwen ein bekanntes Gesicht auflaufen: Patrick Kammerbauer trug neun Jahre, zunächst in der Jugend und später auch in 35 Einsätzen bei den Profis, das Trikot der Nürnberger. Bis Sommer 2021 ist der Mittelfeldspieler vom SC Freiburg an den BTSV verliehen. © Sportfoto Zink / DaMa
Fortuna Düsseldorf
Höchstdramatisch endete die vergangene Spielzeit für die Fortuna: Nachdem es über nahezu die komplette Rückrunde zumindest nach der Chance auf den Ligaverbleib über die Relegation aussah, rutschte das Team von Cheftrainer Uwe Rösler am letzten Spieltag nach einem 0:3 gegen Union Berlin und einem parallelen 6:1-Sieg der Bremer Konkurrenz gegen passive Kölner auf den direkten Abstiegsplatz ab - insgesamt verdient, dennoch enorm bitter. Zumal die Kadersituation der Düsseldorfer alles andere als Optimismus für zukünftige Aufgaben verspricht: Über ein Dutzend Spieler, darunter Leistungsträger wie Erik Thommy, Kaan Ayhan und Nico Gießelmann, verließen die Rheinländer nach der Saison. Um die hinterlassenen Lücken zu kompensieren, sicherten sich die Rheinländer unter anderem Bielefelds Florian Hartherz, Augsburgs Kevin Danso und Hannovers Edgar Prib. © Maja Hitij, dpa
Fortuna Düsseldorf
Es sah alles so gut aus – damals am letzten Spieltag der Saison 2017/18: Die Sonne schien, das heimische Stadion war ausverkauft, der Club führte nach zwölf Minuten bereits 2:0 und sah sich auf dem besten Wege, den bereits feststehenden Aufstieg mit dem Meistertitel in der 2. Bundesliga zu krönen. Dann traf Usami, später Gießelmann und in der Nachspielzeit Ayhan – der FCN verspielte Platz doch noch Platz eins. Schwamm drüber, Hauptsache Aufstieg! Und jetzt? Unentschieden. Die Zweitligabilanz Club- Fortuna pendelt sich exakt bei je fünf Siegen und zwei Remis ein. © Sportfoto Zink / OGo
VfL Osnabrück
Zwei komplett verschiedene Gesichter zeigte die Mannschaft von der Bremer Brücke in der abgelaufenen Saison: Die historisch erfolgreiche Hinrunde beendete der VfL mit 26 Punkten auf Platz fünf. Das Prunkstück: die stabilste Abwehr der 2. Bundesliga (16 Gegentore nach 17 Partien). In der Rückrunde baute das Team von Neu-Hamburger Daniel Thioune allerdings gewaltig ab: Nur zwei Siege gelangen den Niedersachsen, kein Zweitligist holte in jener Serie weniger Punkte. Das Kernproblem: der anfälligste Defensivverbund (32 Gegentreffer) der Runde. Insgesamt reichte es dennoch für den Klassenerhalt, der auch in der kommenden Spielzeit glücken soll - eine Herkulesaufgabe, verliert Osnabrück doch mit Ouahim (kicker-Durchschnittsnote 3,22), Agu und Alvarez (13 Treffer) ein wertvolles Trio. Planen kann Trainer Marco Grote indes unter anderem mit den Ex-Heidenheimern Beermann und Multhaup. © Michael Titgemeyer / VfL Osnabrü, Michael Titgemeyer / VfL Osnabrü
VfL Osnabrück
Als der Club zuletzt gegen Osnabrück verlor, da lief der jetzige HSV-Trainer Daniel Thioune noch im VfL-Mittelfeld auf, da erzielte ein gewisser Jacek Krzynowek den zwischenzeitlichen Ausgleich für Nürnberg und da hütete noch Andreas Köpke das FCN-Tor. Zumindest für 39 Minuten bis zu seinem Platzverweis. In den seither vergangenen 19 Jahren entschied der Club sechs der sieben Duelle für sich, in der vergangenen Saison reichte es für zwei 1:0-Siege gegen den neuen Arbeitgeber des einstigen FCN-Akteurs Sebastian Kerk. © Sportfoto Zink / Wolfgang Zink, Sportfoto Zink / WoZi
SpVgg Greuther Fürth
Eine grundsolide und sorgenfreie Saison spielte die SpVgg Greuther Fürth. Unter Trainer Stefan Leitl präsentierte das Kleeblatt attraktiven, mutigen und gepflegten Fußball. Die Handschrift des 42-Jährigen schlägt sich am Ronhof auch in Ergebnissen nieder, es reichte für Rang neun. Geringfügig gedämpft wurde die positive Stimmung einzig durch den Leistungsabfall nach der Corona-Pause (acht Punkte in neun Partien) und die Kadersituation: Mit Marco Caligiuri verliert Fürth eine absolute Identifikationsfigur, mit Linksverteidiger Maximilian Wittek und Torjäger Daniel Keita-Ruel (10 Treffer) zudem zwei Leistungsträger. Namhafte Neuzugänge verpflichtete das Kleeblatt derweil noch nicht. Dickson Abiama vom SC Eltersdorf sowie der bei PSG ausgebildete Innenverteidiger Abdourahmane Barry deuteten ihr Potenzial in den durchaus erfolgreichen Testspielen bereits an. © Sportfoto Zink / Wolfgang Zink, Sportfoto Zink / Wolfgang Zink
SpVgg Greuther Fürth
Helden werden im Derby geboren, heuer wäre das Ende November, wenn die SpVgg Greuther Fürth wieder im Max-Morlock-Stadion gastiert. Johannes Geis kennt das Gefühl, den Sieg-Treffer im zumeist engen (nur drei der 21 Begegnungen seit der Jahrtausendwende endeten mit mehr als einem Tor Differenz) Prestige-Duell zu erzielen. Es gelang ihm in der Bundesliga-Saison 2012/13, als der damals 19-jährige Youngster dem Kleeblatt per Sonntagsschuss zum Derbysieg verhalf. Rund sechs Jahre später wechselte Geis an den Valznerweiher, gegen Fürth gewinnen konnte er im FCN-Trikot allerdings noch nicht: In der vergangenen Saison gab es ein 0:0 und ein 0:1. Der Siegtorschütze im Rückspiel: David Raum, einer von vier Spielern im Kleeblatt-Aufgebot, die in Nürnberg geboren wurden. Drei Mann im Fürther Kader spielten bereits im Trikot des Stadtnachbarn: Jamie Leweling, Marvin Stefaniak und Timothy Tillman. © Wolfgang Zink/Sportfoto Zink, Wolfgang Zink/Sportfoto Zink
SC Paderborn
Am Versuch des Klassenerhalts in Liga eins ist der SC Paderborn 2020 wenig überraschend, aber eindrucksvoll gescheitert: Mit einer offensiv ausgerichteten Spielidee und dem ungewöhnlich mutigen Auftreten des Underdogs kassierte der Aufsteiger zwar in 15 der 34 Partien mindestens drei Gegentore und stellte die schwächste Defensive der Runde, brachte aber unter anderem Hochkaräter wie Bayern (2:3), Leipzig (2:3) und Dortmund (3:3) ins Schwitzen. Für den Ligaverbleib reichte es aber nicht, nach dem sechsten Spielklassenwechsel seit der Saison 2013/14 laufen die Ostwestfalen fortan wieder in der 2. Bundesliga auf. Das Spielergerüst bleibt weitestgehend erhalten. Maximilian Thalhammer (FC Ingolstadt) sowie Chima Okoroji und Marcel Correia, die in der Vorsaison bei Regensburg zu den Leistungsträgern zählten, sollen die von Luca Kilian und Klaus Gjasula hinterlassenen Lücken schließen. © Friso Gentsch, dpa
SC Paderborn
Gegen Paderborn spielte der Club nicht oft, genauer gesagt seltener als gegen jeden anderen aktuellen Zweitligisten. Aber: Aus den bisher drei Begegnungen im deutschen Fußball-Unterhaus und im DFB-Pokal ging der 1. FC Nürnberg stets als Sieger hervor und weist somit eine astreine Bilanz gegen den ostwestfälischen Fahrstuhlverein auf. In dessen Aufgebot lässt sich auch der Name eines früheren FCN-Spielers entdecken: Abdelhamid Sabiri erzielte in seinen neun Einsätzen für die Club-Profis im Jahr 2017 fünf Treffer, ehe er sich Huddersfield Town anschloss. Wenige Monate vor der Geburt des nun 23-Jährigen trug ein gewisser Dieter Hecking noch das Trikot des SC Paderborn. In seinen zwei Jahren bei den Ostwestfalen brachte es der neue FCN-Sportdirektor auf 25 Tore in 73 Partien in der Regionalliga West-Südwest. © Sportfoto Zink
Würzburger Kickers
Rechts unten - wie man als Linksfuß einen Elfmeter eben klassischerweise schießen sollte: Kapitän Sebastian Schuppan verwandelte am 38. Spieltag in der dritten Minute der Nachspielzeit einen Strafstoß und sorgte damit für den direkten Aufstieg der Kickers in die 2. Bundesliga. Der Schuss ins Glück war die letzte Amtshandlung des 34-Jährigen bei den Mainfranken, beendete der Innennverteidiger doch im Sommer seine Karriere. Es wäre nicht der einzige Abgang, der bei den Kickers nur schwer zu ersetzen sein dürfte: Fabio Kaufmann, einer der treffsichersten Spieler (14 Tore) der Würzburger, zieht es nach Braunschweig, zudem endet die Leihe der beiden Mittelfeldakteure Simon Rhein (Nürnberg) und Albion Vrenezi (Regensburg). Im Gegenzug verstärken sich die Rothosen von Cheftrainer Michael Schiele mit Arminia-Urgestein Keanu Staude sowie dem früheren Schalker Torhüter Fabian Giefer. © Daniel Karmann, dpa
Würzburger Kickers
Ausgeglichen ist sie, die Bilanz der vier bisherigen mainfränkisch-mittelfränkischen Duelle in der 2. Bundesliga. Zwei Partien zwischen den Würzburger Kickers und dem 1. FC Nürnberg endeten remis, in der Saison 1977/78 setzte sich jeweils die Heimmannschaft mit drei Toren Unterschied durch. Vor der neuen Spielzeit 2020/21 wechselte Simon Rhein nach Leihende und als Aufsteiger zurück an den Valznerweiher. Tobias Kraulich, der in der Nürnberger U21 zum absoluten Stammspieler und Leistungsträger gereift war, schloss sich indes den Kickers an. Am Dallenberg versucht er, ebenso wie Dominic Baumann, der drei Jahre zuvor den Weg vom Club-NLZ nach Würzburg angetreten war, den nächsten Schritt zu machen. © Sportfoto Zink / WoZi
KSV Holstein
Die Störche nisten sich langsam im deutschen Fußball-Unterhaus ein. Wenngleich das spielstarke und ballsichere Team von Cheftrainer Ole Werner nicht an die Leistungen der Vorjahre (Platz drei und sechs) anknüpfen konnte, blicken die Kieler dennoch auf eine insgesamt solide Spielzeit 2019/20 zurück. Das Kunststück, die Abgänge von Mittelfeldspieler David Kinsombi und Offensivkraft Kingsley Schindler zu kompensieren, war dem Klub von der Förde gelungen - und muss erneut glücken, denn auch die Nachfolger Salih Özcan, der zweitbeste Scorer, und Toptorschütze Emmanuel Iyoha verlassen Schleswig-Holstein nach nur einjähriger Leihe. Die hinterlassene Lücke im Sturm soll Ahmet Arslan, Torschützenkönig der Regionalliga Ost vom VfB Lübeck, schließen. Zudem kehrt der Bremer Routinier Fin Bartels (314 Einsätze in der 1. und 2. Liga) im Alter von 33-Jahren zurück zu seiner alten Liebe. © Stuart Franklin, dpa
KSV Holstein
Wie im Vorjahr misst sich der 1. FC Nürnberg Mitte Dezember mit Holstein Kiel, diesmal allerdings zunächst daheim. Die beiden vergangenen Duelle mit den Störchen endeten jeweils remis – zu wenig für den Club, der im Hinspiel eine 2:0-Führung verspielte und im Rückspiel die Rettung vor der drohenden Relegation verpasste. Den letzten Sieg gegen die KSV verzeichnete der Club im April 2018: An der Kieler Förde gab es einen 3:1-Auswärtssieg, das Nürnberger Nordlicht Hanno Behrens erzielte einen Doppelpack. © Sportfoto Zink / Daniel Marr, Sportfoto Zink / Daniel Marr
FC Erzgebirge Aue
Zum Auftakt gegen Fürth und einen Aufsteiger, im August dann Duelle gegen Hochkaräter: Das Sommerprogramm des FC Erzgebirge Aue in der 2. Bundesliga weist einige Parallen zu jenem der Vorsaison auf. Damals profitierten die Veilchen von einem gelungen Start in die neue Runde, hielten sich (mit Ausnahme des 32. Spieltags) ausschließlich in der oberen Tabellenhälfte auf und konnten befreit agieren. Unter Defensiv-Dogmatiker Dirk Schuster präsentierten sich die Sachsen in einer stabilen 4-2-3-1-Grundordnung. Und vorne hilft der liebe Gott, in der Auer Trinität als Hochscheidt, Testroet und Krüger bekannt. Das Offensivtrio war in der vergangenen Spielzeit an 34 der 46 Treffer direkt beteiligt, hinzu kommt Toptorschütze Dimitrij Nazarov mit zehn Buden. Stand jetzt gelingt es dem FCE um Kult-Präsident Helge Leonardt seine Leistungsträger weitestgehend zu halten. © Robert Michael, dpa
FC Erzgebirge Aue
Es war ein verregneter Freitagabend damals im Oktober letzten Jahres, als der 1. FC Nürnberg im Auer Erzgebirgsstadion gastierte. Nach einer umkämpften, aber chancenarmen und mauen ersten Hälfte (0:0) ereignete sich nach der Pause allerdings ein außergewöhnlicher Schlagabtausch: Sechs Mal schaltete sich der Videoassistent ein, drei Elfmeter und zahlreiche Strafraumszenen. Und am Ende gewann der Gastgeber, dessen Torhüter Martin Männel in der Nachspielzeit noch einen von Michael Frey getretenen Elfmeter parierte, mit 4:3. Dem FCE gelang somit im zehnten Zweitligaduell der zweite Sieg gegen den Club. © Sportfoto Zink / Daniel Marr, Sportfoto Zink / DaMa
1. FC Heidenheim
0:0 und 2:2 gegen Bremen, unbesiegt und dennoch verloren: Heidenheim erfuhr nach einer herausragenden Saison schmerzlich die Auswirkungen der umstrittenen Auswärtstorregel - und nun auch das altbekannte Schicksal der Relegations-Gescheiterten in der Saison nach dem geplatzten Traum? Drei der vergangenen fünf Zweitliga-Teilnehmer, die in den Finalspielen den Aufstieg in die Bundesliga verpassten, rutschten in der folgenden Spielzeit in die untere Tabellenhälfte, den Kampf um den Klassenerhalt oder gar direkt - wie im Falle der Braunschweiger Eintracht - in die 3. Liga ab. Ein ähnliches Schicksal droht dem Klub von der Brenz und deren langjährigem Cheftrainer Frank Schmidt, zumal das Team schwerwiegende Abgänge (Griesbeck, Kleindienst und Dorsch) zu verzeichnen hat. Im Gegenzug verpflichtete der FCH die Sechser Dzenis Burnic und Andreas Geipl sowie die beiden Ex-Lauterer Pick und Kühlwetter. © Eibner-Pressefoto/Sascha Walther, Eibner/gumzmedia/nordphoto
1. FC Heidenheim
Würde ein Spiel nur 80 Minuten dauern, hätte der Club allein aus den beiden Duellen gegen den 1. FC Heidenheim in der vergangenen Saison vier Punkte mehr auf dem Konto. Doch so standen nach zwei Führungen und insgesamt drei Gegentoren in der Schlussphase, zwei 2:2-Remis, die sich nahtlos in die lange Liste der Partien einreichen, in denen der FCN seinen Vorsprung Minuten vor Abpfiff verspielte. An drei der insgesamt vier Treffer gegen das Team von der schwäbischen Ostalb, gegen das der 1. FC Nürnberg ins neue Jahr 2021 starten wird, war ein einstiger Heidenheimer direkt beteiligt: Nikola Dovedan erzielte zwei Tore und bereite eines vor. © Frank /Eibner-Pressefoto, Eibner-Pressefoto / Frank
Hamburger SV
Ein Remis im heimischen Volksparkstadion gegen Sandhausen hätte gereicht - zum Relegationsplatz, zur erneuten letzten Chance um den Aufstieg. Stattdessen gab es eine 1:5-Niederlage, Platz vier, einen Trainerwechsel und nun ein drittes Jahr Zweitliga-Fußball in Serie. Erschwerend kommen finanzielle Einbußen durch den Verlust des Hauptsponsors Emirates hinzu. Auch die personelle Situation ist beim Team von Neu-Coach Daniel Thioune, das in der vergangenen Spielzeit ligaweit über den zweithöchsten Gesamtmarktwert des Kaders verfügte, angespannt: Die Abgänge von Innenverteidiger Timo Letschert, Mittelfeldmann Adrian Fein und Stürmer Joel Pohjanpalo dürften schwer zu kompensieren sein. Ablösefrei sicherten sich die Hansestädter die Dienste eines routinierten Trios: Simon Terodde, Toni Leistner und Klaus Gjasula wechseln nach Hamburg. © Ibrahim Ot/action press/POOL, Ibrahim Ot/action press/nordphot
Hamburger SV
Dieter Hecking weiß, wie man den Club nicht nur schlagen, sondern regelrecht vorführen kann. In vier der letzten fünf Partien, die der 55-Jährige als Trainer von Wolfsburg, Gladbach und Hamburg bestritt, erzielte sein Team vier Treffer. In der abgelaufenen Spielzeit setzte sich der HSV mit 4:0 und 4:1 gegen den 1. FC Nürnberg durch. Es waren die ersten beiden Duelle des einstigen "Dinos" mit dem fränkischen Altmeister in der 2. Bundesliga. In den vergangenen zehn Begegnungen im deutschen Fußball-Oberhaus ist die Bilanz aus FCN-Sicht mit zwei Siegen und fünf Niederlagen, aber nur durchschnittlich 2,3 Gegentoren pro 90 Minuten nur geringfügig besser. Entsprechend dürfte es nicht nur im Interesse der Ex-Hamburger Behrens, Mathenia und Nürnberger liegen, gegen den neuen Arbeitgeber von Tim Leibold (neuer HSV-Kapitän) und Ewerton zu punkten und die Bilanz aufzubessern. © Sportfoto Zink / Wolfgang Zink, NZ
VfL Bochum
Wer Torspektakel sehen wollte, der musste in der vergangenen Saison tief in den Westen pilgern, genauer gesagt nach Bochum. 67 Treffer fielen in den 17 VfL-Heimspielen, also durchschnittlich knapp vier Buden pro Partie. Das Team von Cheftrainer Thomas Reis verfügte über die stärkste Heim-Offensive, aber auch über die drittschwächste Heim-Defensive. In den vier Duellen an der Castroper Straße nach der Corona-Pause präsentierte sich der Tabellenachte deutlich stabiler, kassierte zuhause nur drei Gegentore, musste sich insgesamt nur einmal nach dem Restart geschlagen geben und machte somit innerhalb der letzten acht Spiele sieben Plätze im Saisonendspurt gut. Für die neue Spielzeit sind keine weitreichenden personellen Veränderungen zu erwarten. © nordphoto / Rauch, nordphoto
VfL Bochum
14-mal duellierte sich der 1. FC Nürnberg in der 2. Bundesliga mit dem VfL Bochum, siegen konnte der fränkische Altmeister nur einmal. Der letzte Erfolg gelang in der Aufstiegssaison 2017/18. In der abgelaufenen Spielzeit endeten die Begegnungen 0:0 und 1:3 aus Sicht des FCN, der im Hinspiel nach 0:3-Rückstand und einer Zentimeter-Entscheidung des Schiedsrichtergespanns zu Gunsten des Revierklubs keine Aufholjagd mehr starten konnte. Im Rückspiel Ende Mai hinderte der Querbalken in der 84. Minute Robin Hack am Torerfolg in einem somit torlosen Remis. © Marcel Kusch, dpa
Hannover 96
Quo vadis Hannover? Von der Erfahrung aus insgesamt über 1000 Bundesliga-Einsätzen konnte der ligaweit mit Abstand routinierteste Kader zumindest in Anbetracht der Punktausbeute nicht profitieren. Noch im Februar rangierte das Team von Cheftrainer Kenan Kocak unweit der Abstiegsplätze, nach einem starken Schlussspurt (22 Punkte in den letzten elf Spielen) beendete der zweimalige Deutsche Meister die Saison zumindest auf Rang sechs. Vor der kommenden Spielzeit gilt es, die zahlreichen - und durchaus namhaften - Abgänge zu kompensieren, darunter Waldemar Anton, Julian Korb, Cedric Teuchert, John Guidetti oder Ron-Robert Zieler. Mit Franck Evina und Valmir Sulejmani verstärken zwei junge Stürmer aus der 3. Liga den Aufstiegsanwärter, der sich zudem die Dienste des Routiniers Mike Frantz sicherte. Der reiht sich mit 228 Einsätzen im deutschen Fußball-Oberhaus perfekt in den routinierten Kader ein. © Lars Kaletta, /Pool / Kokenge / nordphoto
Hannover 96
Rund eine Woche bevor sich der desaströse Neujahrsauftakt (1:4 gegen Hamburg) der Vorsaison zum ersten Mal jährt, bestreitet der 1. FC Nürnberg planmäßig sein viertes Spiel des neuen Kalenderjahres. Am 17. Spieltag empfängt der Club Hannover zum Hinrundenabschluss. Die Bilanz der bisher wettbewerbsübergreifend 57 Duellen zwischen den Niedersachsen und dem fränkischen Altmeister ist nahezu ausgeglichen: 20-mal siegte der FCN, 21-mal siegten die 96er, für die der neue FCN-Sportvorstand Dieter Hecking sowohl als Spieler als auch als Trainer je drei Jahre aktiv war. Auch Oliver Sorg schnürte einst für die Hannoveraner seine Fußballschuhe. Mike Frantz, der sich im Alter von 33 Jahren den 96ern anschloss, ist in der Noris ebenfalls noch bestens bekannt. Zwischen 2008 und 2014 stand der Mittelfeldakteur über 130-mal im Club-Trikot auf dem Platz. © Sportfoto Zink / Daniel Marr, Sportfoto Zink / DaMa