Wegen Coronavirus: Kleeblatt verkauft keine Tickets mehr
9.3.2020, 19:12 Uhr"Wir sind weiter in der Abstimmung mit der Koordinierungsgruppe Coronavirus des Gesundheitsamts", erklärt Pressesprecher Immanuel Kästlen gegenüber den Fürther Nachrichten. Am Montag wird es keine Entscheidung darüber geben, ob das Spiel gegen den Hamburger SV am Freitag (18.30 Uhr) mit oder ohne Zuschauer stattfinden wird. Und nur um diese Frage geht es momentan. Denn die Deutsche Fußball-Liga hat sich festgelegt, dass sie den kommenden Spieltag nicht absagen möchte - und der Freistaat Bayern plant, Events mit über 1000 Teilnehmern zu verbieten.
Der Wortlaut aus der Pressemitteilung: "Sollte es keine anderslautenden Verordnungen der Behörden vor Ort geben, dann werden die Begegnungen des kommenden 26. Spieltags in beiden Ligen ausgetragen. Das DFL-Präsidium hat zudem beschlossen, dass Spiele, die aufgrund von Entscheidungen örtlicher Behörden zum Beispiel nur mit einer bestimmten Anzahl an Personen im Stadion stattfinden dürfen, am 26. Spieltag unter Umsetzung der jeweiligen Verordnungen ausgetragen werden."
Empfindliche Einbußen für das Kleeblatt
Für Fürth übersetzt Kästlen das folgendermaßen: "Es ist eine dynamische, keine statische Entwicklung. Deshalb werden wir auch jetzt keine Entscheidung fällen, sondern weiterhin die Situation in Abstimmung mit der Koordinierungsgruppe beobachten." Selbstredend stand sein Telefon am Montag nicht mehr still. Kein Wunder, denn ausgerechnet der große Hamburger SV ist am Freitag zu Gast im Ronhof. Die Gäste haben bereits ihr komplettes Kartenkontingent abgerufen, 2200 HSV-Fans wollen das Spiel sehen. Laut Kästlen sind insgesamt bereits über 13.000 Karten verkauft, für die SpVgg Greuther Fürth sind diese Einnahmen kein Pappenstiel. 15.606 Plätze hat das Stadion.
Spiele wie dieses oder neulich gegen Bundesligaabsteiger Stuttgart lassen den Zuschauerschnitt - derzeit bei 10.054 - steigen. Sollte die Partie als Geisterspiel ausgetragen werden, träfe das das Kleeblatt empfindlich. Zumal Einbußen auch dadurch entstehen könnten, dass man Dauerkartenbesitzer und die Mieter von VIP-Logen entschädigt werden müssten. Höhere Gewalt - das ergab eine erste Recherche - gäbe es in diesem Fall nicht. Kästlen sagt dazu nur: "Die Entscheidungsfindung darf der wirtschaftliche Aspekt nicht tangieren. Die Gesundheit steht absolut im Vordergrund."
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