Wichtiges für Weiler: Klettern am Bornheimer Hang

6.2.2015, 17:14 Uhr
René Weiler und Sebastian Kerk wollen in Frankfurt bestmöglich aus den Winterstartlöchern kommen.

© Sportfoto Zink / JüRa René Weiler und Sebastian Kerk wollen in Frankfurt bestmöglich aus den Winterstartlöchern kommen.

Bitte nicht nochmal: Vor dem Duell in der Hinrunde – fünf Tage davor, um genau zu sein – hatten die Hessen Hanno Balitsch an den Bornheimer Hang gelotst. Den Hanno Balitsch, der bis Sommer beim FCN unter Vertrag stand. Der am Valznerweiher zweieinhalb Jahre durchaus auch schöne Schlagzeilen geliefert hatte. Wenig verwunderlich, dass die nicht immer pflegeleichte Führungskraft bei seiner Rückkehr in die Noris die Nürnberger Niederlage besiegelte, im Spielbericht ein gern verwendetes "ausgerechnet" unterbrachte. 

Nachdem Club-Keeper Rakovsky bei einer Ecke unter dem Ball hindurchgetaucht war, musste Hessens ehemaliger Hochsprung-Jugendmeister – seit 2000 Fußballprofi - gar nicht hoch springen, um zum spielentscheidenden 1:0 einzuköpfen. Wiederholung unerwünscht, auf Balitsch aufpassen!

Meisterkür war gestern: Das Club-Comeback nach der Winterpause, Nürnbergs Gastspiel beim FSV, ist eine geschichtsträchtige Angelegenheit. War sie zumindest mal. Am 7. Juni 1925 – vor knapp 90 Jahren also - ermittelten der Serienmeister aus dem Zabo und die Schwarz-Blauen aus Frankfurts Osten im Waldstadion Deutschlands neuen Titelträger. "Immer wieder, immer wieder, FCN" hieß es in der Nachspielzeit, als Ludwig Wieder, der sich vom Turnverein Schweinau zum Stuhlfauth-Club gehangelt hatte, ein spektakuläres Solo mit dem Siegtreffer krönte.

Und den FCN damit zum alleinigen Rekordchamp machte. Auch wenn es zum Start in die Restsaison für Nürnbergs Traum- und Traumaklub nur um Punkte geht...1925 hat nicht an Strahlkraft verloren. "Endspiel-Revanche" hieß im April 2009 - ebenfalls im Unterhaus - die Losung, als der Fußballsportverein durch ein 2:1 die alte Rechnung beglich und der Club im ehemaligen Waldstadion ausrutschte. Revanche für die Revanche? Warum nicht.

Kerk - ein nachweihnachtliches Christkind? Eine Heimmacht ist der FSV in dieser Spielzeit keineswegs. Erst Mitte Dezember – beim letzten Heimauftritt des Jahres – bogen die Hessen ihre Bananen-Bilanz auf eigenem Feld zumindest etwas gerade. Das 2:0 gegen Heidenheim bedeutete den ersten Saisonsieg der "Möhlmänner" zuhause. Offensivwirbler Mario Engels, der den dreifachen Punktgewinn festzurrte, war es, der die Frankfurter vor dem Fest bescherte. "Engels ist das Bornheimer Christkind" titelte folgerichtig der kicker.

Doch auch in der Nachtweihnachtszeit gilt: Nürnberg ist Deutschlands Christkind-Zentrale. Gilt nicht nur für die City, wo das Aushängeschild der Stadt alljährlich zu seinem Markte einlädt. Sondern vielleicht auch bald für den Neuen Zabo. In die Rolle des fränkischen Himmelsboten könnte bereits am Sonntag Sebastian Kerk schlüpfen. Dass der quirlige, spielstarke Winterzugang vom SC Freiburg das Zeug dazu hat, die Heimschwäche der Hessen offenzulegen, zeigte er in der Vorbereitung.

Das Video wird präsentiert von Franken Fernsehen:

Gut vorbereitet ist halb gewonnen:  Apropos Vorbereitung. “Der Trainer weiß, was er macht, wir sind gut vorbereitet“, verspricht Club-Kapitän Jan Polak vor der Wiederaufnahme des Pflichtspielbetriebs in der Nürnberger Zeitung. Stimmt das, könnte der FCN am Sonntag zum Halali blasen. Zum Halali für ein tolle Aufholjagd. Sechs Punkte beträgt der Rückstand der Rot-Schwarzen auf einen Aufstiegsrang. Ein dreifacher Punktgewinn in Frankfurt würde gefühlt jedoch doppelt zählen. Gut aus den Winterstartlöchern zu kommen, kann Gold wert sein. In einen Lauf überführt, machten solche Erfolge manch' hinterherhinkendes Team noch zum Aufsteiger.

Die Voraussetzung dafür: Tore! Erzielen soll diese Jakub Sylvestr, der seine Goalgetter-Qualitäten bisher in sieben Club-Treffer ummünzte. Vor einem Jahr hatte der Angreifer – noch in Aue  – zum gleichen Zeitpunkt sechs Buden auf dem Konto. Im neuen Fußballjahr lud der Slowake nach, wurde mit 15 Treffern Schützenkönig der 2. Liga. Sylvestrs Vorbereitungsfazit fällt übrigens ebenfalls positiv aus: “Wir sind einen Schritt weiter gekommen“, erklärte der Torjäger der Bild. Kann nur gewinnbringend sein – bestenfalls schon in Frankfurt.

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