Wie das neue Sportgelände den FSV Bruck verändern könnte
4.3.2021, 06:02 UhrEs ist nicht weniger als die Zukunft, die für den FSV Erlangen-Bruck nun gesichert ist. Davon ist der Vorsitzende Reinhard Heydenreich nach der Entscheidung des Haushaltsausschusses des Bundestages überzeugt. "Für uns ist es ein absoluter Glücksfall. Das dürfte die große Kehrtwende beim FSV sein", sagt Heydenreich. "Gleichzeitig ist es eine Verpflichtung und große Herausforderung für den Verein, alles auch umzusetzen."
Klimafreundlich und barrierefrei: FSV Bruck plant Sportzentrum für alle
1,74 Millionen Euro aus dem Fördertopf zur Sanierung kommunaler Einrichtungen aus Sport, Kultur und Jugend hat Berlin dem FSV genehmigt. Weil der Stadtrat bereits einstimmig zugestimmt hat, dem Projekt aus der städtischen Sportförderung 2,1 Millionen Euro zuzuschießen, steht dem Umbau des Vereinsgeländes zu einem "Sport-für-alle-Zentrum" (so nennen es die Verantwortlichen) kaum noch etwas im Weg.
Tennisplätze sollen verlegt werden
Geplant ist unter anderem, anstelle der Tennisplätze, die verlegt werden, eine trennbare Turnhalle zu errichten, darüber eine Gaststätte, doppelstöckig darum Umkleiden und Sanitäranlagen. Auch eine neue Kegelbahn ist vorgesehen. Das neue Gelände soll nicht nur dem Verein dienen, sondern dem Stadtteil.
Viele Ideen
Auf das Förderprogramm aufmerksam gemacht hatte im vergangenen Juli die SPD-Bundestagsabgeordnete Martina Stamm-Fibich. Heydenreich nennt sie die "Initiatorin und Mutter des Projekts". Sie selbst bezeichnet die Verwirklichung als "ein Zusammenspiel aus Bund, Land, Kommune und Verein".
Weil sich das Förderprogramm an Kommunen richtet, hatte die Stadt die Antragstellung übernommen. "Wir sind dafür sehr dankbar", sagt Heydenreich. Erlangens Oberbürgermeister Florian Janik sprach in einer Stellungnahme von einem "Gewinn für alle". Der Verein erhalte neue Sportanlagen. "Und für die Menschen im Stadtteil entsteht ein neues, offenes Zentrum für die Zukunft."
"Sportangebot für Jung und Alt"
Die neue Sportstätte wird auch den Verein verändern. "Der FSV Bruck muss ein Sportangebot für Jung und Alt, für Menschen mit und ohne Behinderung bieten", sagt Heydenreich. Ob Mutter-Kind-Turnen, Tanzen für Kinder sowie für Senioren oder Rollstuhl-Sport: Das Repertoire des FSV soll vielfältiger werden.
Der Fokus liegt auf Breitensport und Gesundheitsförderung. Auch die renommierte Fußball-Abteilung dürfte etwa durch einen neuen Kunstrasen-Platz profitieren. Doch das Projekt dient nicht sportlichen Leistungen. "Die Regionalliga-Absichten unserer Nachbarvereine vom ATSV und in Eltersdorf gehen wir momentan nicht mit", sagt Heydenreich.
Ein Schwimmbad steht nicht zur Diskussion
Der FSV hatte eine Umfrage unter Mitgliedern und Stadtbewohnern abgehalten. Ausgewertet werden konnte sie laut dem Vorsitzenden noch nicht. Einige Wünsche daraus kennt er aber. Zum Beispiel den nach mehr Wassersport. "Ein Schwimmbad kommt in Bruck aber überhaupt nicht in Frage", sagt Heydenreich.
Andere Vorschläge eventuell schon: intuitives Bogenschießen, mehr Yoga, eine Wiederbelebung der Tischtennis-Abteilung oder des Nordic Walking. Egal, was am Ende passiert, den Verein stellt das vor eine große Herausforderung. Denn auch der Personalaufwand wird steigen. Aktuell hat der FSV knapp 20 Übungsleiter. "Dieses Angebot müssen wir ausbauen", findet Heydenreich.
Den ganzen Tag geöffnet
Trainiert werden soll nicht mehr nur abends. "Das Zentrum muss sich zu einer Ganztages-Sportstätte entwickeln", fordert Heydenreich. Und denkt dabei nicht nur an Sportler im klassischen Sinne, sondern auch an Bridge- und Schachspieler, an eine Kooperation mit Kindergärten und Schulen, an Kinder in Nachmittagsbetreuung. Die städtischen Hallen sollen entlastet werden.
Neben Barrierefreiheit steht vor allem die Klimaneutralität im Mittelpunkt. Ideen dazu gibt es viele: Begrünte Dächer, Mikro-Windkraft- und Photovoltaik-Anlagen auf den Dächern, Entsiegelung von Bodenflächen, wie etwa der, auf der bislang das alte, marode Vereinsheim stand, das abgerissen werden soll.
Die Planung kann beginnen
Was umgesetzt wird, kann nun entschieden werden. "Wir durften noch nicht in die konkrete Planung gehen, bevor der Bescheid nicht da war", erklärt Heydenreich. Nun wird der Verein Gespräche mit Sport- und Bauplanungsamt führen.
Der Verein, der viele Altlasten abbauen musste, muss einen Kredit von rund 800 000 Euro aufnehmen, um den Eigenanteil zu decken. Heydenreich ist sicher, dass der FSV das stemmen kann. Den gleichen Teil soll der Landes-Sportverband zusteuern. Die Mitglieder müssen noch zustimmen, Heydenreich rechnet fest damit: "Wenn man so ein großes Angebot, Zuschüsse von Kommune und Bund in Höhe von fast vier Millionen Euro hat, dann kann niemand Nein sagen." Die Jahresversammlung hat der FSV wegen der Corona-Beschränkungen aber auf Anfang Mai verschieben müssen. Die Zukunft scheint trotzdem ganz nahe.
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