Wie lange bleibt Guido Burgstaller noch beim Club?

10.11.2016, 06:00 Uhr
Aufbauarbeit nach der Nichtnominnierung für Österreich? Nürnbergs Top-Torjäger Guido Burgstaller (rechts) zeigt sich kämpferisch.

© Sportfoto Zink Aufbauarbeit nach der Nichtnominnierung für Österreich? Nürnbergs Top-Torjäger Guido Burgstaller (rechts) zeigt sich kämpferisch.

Für das Formhoch des 1. FC Nürnberg ist vor allem einer verantwortlich: Guido Burgstaller. Der Kärntner traf für den Club in dieser Saison bereits zehn Mal - so oft wie kein anderer Spieler in der 2. Bundesliga. Kein Wunder, dass der 27-Jährige von der Boulevardpresse den Namen Burgknaller verpasst bekommen hat.

Aber: Von der Treffsicherheit des Club-Knipsers hat in Österreich offenbar noch niemand etwas mitbekommen. Nationaltrainer Marcel Koller nominierte Burgstaller trotz zahlreicher Ausfälle erneut nicht für die Länderspiele gegen Irland (12. November) und die Slowakei (15. November). "Klar ist die Enttäuschung groß. Ich habe schon gehofft, dass ich dabei bin", erklärt Burgstaller. Aufgeben wolle er sein Ziel Nationalmanschaft aber noch nicht: "Ich probiere, noch mehr Tore zu schießen, vielleicht klappt es irgendwann." Ein erster Schritt in Richtung Nominierung wäre ein Gespräch mit dem österreichischen Nationaltrainer. Doch dazu kam es laut Burgstaller nicht. Kontakt zwischen ihm und Marcel Koller bestehe nicht.

Statt Länderspiele in Wien heißt es für den Topstürmer der 2. Liga Schuften am Valznerweiher. Die Zeit zwischen den Trainingseinheiten könnte der 27-Jährige nutzen, um sich über seine sportliche Zukunft Gedanken zu machen. Doch der Österreicher wiegelt ab: "Gar kein Thema, ich konzentriere mich voll auf Nürnberg." Im Sommer wollte der wechselwillige Torjäger den Club verlassen - am liebsten in Richtung Bundesliga oder Premier League. Daraus wurde nichts. Burgstaller musste in Nürnberg bleiben.

Die nächste Chance auf einen Wechsel hätte er in der Winterpause. Club-Vorstand Andreas Bornemann zeigt sich diesbezüglich gesprächsbereit. Weg dürfe Burgstaller allerdings nur, wenn ein anständiges Angebot auf Bornemanns Schreibtisch landen würde. Der Marktwert des Stürmers liegt laut transfermarkt.de bei etwa 2 Millionen Euro. Ein Verein habe sich bei Bornemann bislang noch nicht gemeldet.

Möglich also, dass Burgstaller auch in der Rückrunde für den 1. FC Nürnberg auf Torejagd geht. Ein Engagement darüber hinaus ist hingegen eher unwahrscheinlich, sagt Bornemann: "Wir sind sicher weiterhin an einer Vertragsverlängerung interessiert, die Gesprächsbereitschaft der Gegenseite ist aber nicht vorhanden."

Fest steht: Langfristig muss sich der Club nach Alternativen für die Offensive umsehen. Fündig soll der FCN in Burgstallers Heimat Österreich geworden sein. Nach Informationen des österreichischen Sportnachrichtenportals sportnet.at beobachtet der 1. FC Nürnberg Raphael Dwamena vom Zweitligisten Austria Lustenau. Der 21-jährige Ghanaer erzielte in der aktuellen Saison zwölf Treffer für die Vorarlberger. "Klar ist uns dieser Spieler aufgefallen. Er ist jung und bringt besondere Qualitäten mit", bestätigt Nürnbergs Sportvorstand Bornemann, ergänzt aber: "Wer unsere wirtschaftliche Situation kennt, weiß, dass wir derzeit keinen Spielraum haben, einen solchen Spieler zu verpflichten."

Ein Schnäppchen dürfte Dwamane in jedem Fall nicht werden. Lustenau-Präsident Hubert Nagel kündigte in den Vorarlberger Nachrichten an: "Da muss so viel Geld her, dass wir einen neuen Dwamena kaufen können und vielleicht einen zweiten dazu."

 

 

 

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