Weltcup
Bob-Dominator Friedrich siegt auch ohne Anschieber Wulff
12.1.2025, 11:53 UhrFrancesco Friedrich hat den Wirbel um das positive Testergebnis seines Top-Anschiebers Simon Wulff weggesteckt und mit zwei Siegen beim Bob-Weltcup in St. Moritz eine starke Reaktion gezeigt. Nachdem er bereits am Samstag mit Anschieber Alexander Schüller den Zweier zeitgleich mit Johannes Lochner/Georg Fleischhauer gewonnen hatte, siegte er tags darauf auch im großen Schlitten.
Gemeinsam mit Matthias Sommer, Schüller und Felix Straub zog Friedrich mit Start- und Streckenrekord noch an Lochner und Brad Hall aus Großbritannien vorbei. Sie hatten nach dem ersten Durchgang zeitgleich geführt.
"Hier in St. Moritz im Vierer zu gewinnen, ist etwas Besonderes", sagte der beide Weltcup-Wertungen anführende Friedrich. Er machte seinen Anschiebern ein Kompliment. "Die Jungs waren genial. Wir hatten so gute Startzeiten nach der Woche - fantastisch", sagte der Sachse.
Wulff bereits im Dezember auffällig getestet
Am Mittwoch war dem Team mitgeteilt worden, dass bei Wulff bei einem Test vom 7. Dezember in Altenberg Methylhexanamin nachgewiesen worden war. In Wettkämpfen ist dieses Stimulanzmittel verboten. Es ist in sogenannten Schlankmachern und Nahrungsergänzungsmitteln enthalten und zählt mittlerweile zu den am häufigsten gefundenen Stimulanzien in Dopingproben.
Obwohl dem Welt-Anti-Doping-Code und den Anti-Doping-Regeln des Bobweltverbandes IBSF zufolge keine vorläufige Sperre gegen den Athleten verhängt wurde und er während des laufenden Verfahrens weiterhin an Wettkämpfen teilnehmen darf, stellte der deutsche Verband BSD den Ex-Sprinter vorsorglich frei, um mögliche Sanktionen gegen das Team im Nachhinein auszuschließen. Laut Verband wollte Wulff die Öffnung der B-Probe beantragen, bis zu einer Entscheidung gilt die Unschuldsvermutung.
"Jetzt setzen wir alles dran, so schnell wie es geht eine Lösung zu finden. Das Ding aus dem Weg zu räumen und zu prüfen, womit das zusammenhängt: Mehr kann man dazu aktuell nicht sagen", sagte Friedrich mit Blick auf Wulff.
Kalicki siegt an der Stelle ihres größten Erfolges
Am Ort ihres bislang größten Erfolges gewann zuvor Kim Kalicki aus Wiesbaden mit Anschieberin Leonie Fiebig im Frauen-Zweierbob. 2022 war sie auf der Naturbahn im Engadin Europameisterin geworden, ein Jahr später Weltmeisterin. Weltcup-Spitzenreiterin Laura Nolte mit Deborah Levi sowie Lisa Buckwitz und Neele Schuten vervollständigten das rein deutsche Podest.