Zu viele Fehler

Horn nach WM-Debakel emotional: „Das hasse ich am Biathlon“

15.02.2025, 17:22 Uhr
Philipp Horn reagierte emotional auf seinen enttäuschenden WM-Auftritt.

© Gian Ehrenzeller/KEYSTONE/dpa Philipp Horn reagierte emotional auf seinen enttäuschenden WM-Auftritt.

Philipp Horn hat sein Schieß-Debakel im Sprint bei der Biathlon-WM in Lenzerheide emotional tief getroffen. "Dann stehst du vom Liegendschießen auf und weißt, die WM ist gelaufen. Verfolger ist verkorkst, Massenstart ist dahin. Keine Ahnung, es ist einfach gerade Scheiße", sagte der 30-jährige Thüringer und versuchte gar nicht, seinen Frust zu verbergen: "Das hasse ich im Biathlon, weil es einfach so viel mehr Enttäuschung als schöne Gefühle sind manchmal." Ihm falle es gerade schwer, sich "an das Gute zu erinnern. Gerade habe ich einfach ein bisschen die Nase voll", sagte er.

Horn schoss schon im Liegendschießen bei besten Bedingungen drei Fehler und brachte sich so um eine gute Platzierung im ersten Einzelwettbewerb der Weltmeisterschaft in der Schweiz. Insgesamt vier Strafrunden und 2:17,2 Minuten Rückstand auf den neuen Rekordweltmeister Johannes Thingnes Bö aus Norwegen bedeuteten Platz 44. Damit ist auch die Ausgangsposition für die Verfolgung am Sonntag (12.05 Uhr/ZDF und Eurosport) schlecht - und die Chance auf eine Qualifikation für den WM-Massenstart dahin.

"Ist mir gerade richtig unangenehm"

"Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung, was da passiert ist", sagte Horn vor einer Gruppe von deutschen Journalisten: "Es ist mir richtig unangenehm, wenn ich jetzt hier wieder vor Ihnen stehe und daran denke, wie ich gestern gesagt habe, dass ich mir ein gutes Gefühl und gutes Selbstvertrauen erarbeitet habe. Jetzt lege ich mich hier hin und schieße drei Fehler."

Horn fand keine Erklärung für seine Leistung. "Es lief alles perfekt. Ich hatte richtig Bock auf das Rennen", sagte der Oberhofer. Das Wetter habe gepasst, die Strecke liege ihm und seine Familie war da. "Ich habe mich so gefreut", sagte Horn. Beim überlegenen Sieg von Bö wurde er Schlechtester eines deutschen Quartetts, von denen es niemand in die Top 15 schaffte.