Gerichtsentscheidung
Lebenslange Sperre für verurteilten Ex-Biathlonchef
14.03.2025, 14:00 Uhr
Der wegen schwerer Korruption zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilte ehemalige Präsident des Biathlon-Weltverbandes, Anders Besseberg, hat auch vor dem Internationalen Sportgerichtshof Cas eine Niederlage erlitten. Wie der Weltverband IBU und seine für diese Fälle zuständige Integrity Unit vermeldeten, wird Besseberg auf Lebenszeit für alle Funktionen im Biathlon-Sport gesperrt.
Demnach habe Besseberg laut Cas-Urteil unter anderem über einen längeren Zeitraum ein unethisches Verhalten an den Tag gelegt, darunter die Annahme unangemessener Geschenke und Vorteile. Zudem habe er schwere Integritätsverletzungen begangen.
The BIU acknowledges the award issued by CAS in the case concerning former IBU president A. Besseberg. The CAS ruling imposes a lifetime ban from all future elected or appointed positions within the sport due to severe breaches of integrity.
— Biathlon Integrity Unit (@BiathlonU) March 14, 2025
More: https://t.co/4Vd2Kw55kN pic.twitter.com/c37FLez0lN
Laut norwegischen Medien soll im vergangenen Jahr eine Anhörung vor dem Cas mit Sitz im schweizerischen Lausanne stattgefunden haben. Dabei soll Material aus dem norwegischen Prozess in Hokksund eine zentrale Rolle gespielt haben, welches der Cas als Beweise anerkannte.
Prostituierte, Jagdausflüge, Luxusuhren
Besseberg war April 2024 in seiner Heimat zu drei Jahren und einem Monat Haft verurteilt worden. In neun von zehn Anklagepunkten war der 79-jährige, der 25 Jahre lang von 1993 bis 2018 IBU-Präsident war, für schuldig befunden worden. Besseberg soll jahrzehntelang Doping im russischen Team vertuscht haben. Dafür soll er von den Russen mit Bestechungsgeldern, Luxusuhren, Jagdausflügen und Prostituierten belohnt worden sein.
Besseberg ging gegen seine Verurteilung in Berufung. Diese soll laut norwegischen Medien am 24. April am Berufungsgericht in Borgarting verhandelt werden.