Wintertransfers: FCN sucht nicht nur Schöpf-Ersatz

6.1.2016, 06:00 Uhr
Der Dirigent und sein Orchester: René Weiler hätte nichts dagegen, wenn er den einen oder anderen Neuzugang bekäme.

© Sportfoto Zink Der Dirigent und sein Orchester: René Weiler hätte nichts dagegen, wenn er den einen oder anderen Neuzugang bekäme.

Gesucht wird aber nicht nur ein Nachfolger für Schöpf - der bereits ins Gespräch gebrachte Ex-Fürther Zoltan Stieber vom Hamburger SV soll kein Kandidat sein. Eine andere Lücke wurde bisher nicht sichtbar, würde sich aber auftun, fiele Rechtsverteidiger Miso Brecko aus – eine Problemzone nicht nur in Nürnberg, "Rechtsverteidiger sind ja ein großes Thema in der gesamten ersten und zweiten Liga", wie René Weiler bemerkt: "Wenn Brecko länger ausfiele, hätten wir ein Problem."

Weiler drängt nicht laut auf Verstärkungen, sähe aber Grenzen im Bemühen, Vakanzen aus eigenen Ressourcen zu besetzen. In einer ähnlichen Situation wie jetzt war dabei der 1.FC Nürnberg schon einmal, das ist sieben Jahre her. Nürnberg spielte in der zweiten Liga und hatte nach 19 Spieltagen 29 Punkte – vier weniger als jetzt nach 19 Spieltagen, man entschied sich damals für ein im Rückblick gerade noch vertretbares Risiko und investierte noch einmal in eine ohnehin kostspielige Mannschaft. Am Ende der Spielzeit 2008/09 stand der bisher letzte Aufstieg in die Bundesliga – und ein Verlust von 5,8 Millionen Euro, wäre es schiefgegangen in den Relegationsspielen gegen Energie Cottbus, hätte es zappenduster ausgesehen am Valznerweiher.

Ein größeres finanzielles Risiko will und kann Nürnberg jetzt nicht eingehen. Aber damals kamen der spätere Nationalspieler Stefan Reinartz und Marcel Risse auf Leihbasis, darin sähe Sportvorstand Andreas Bornemann nun wieder eine Option. Das Risiko wäre immerhin überschaubar, Namen von Kandidaten gibt es aber noch nicht.

"Kein Spieler aus Afrika" solle ein potenzieller Neuer sein, sagt Weiler und meint: keiner, für den der deutsche Profibetrieb Neuland wäre – und nach Möglichkeit auch kein Azubi, der außergewöhnlich talentierte Schöpf habe schließlich auch gut ein Jahr gebraucht, um zum potenziellen Millionen-Transfer zu reifen.

"Einfach eins zu eins ersetzen lässt sich Schöpf sowieso nicht", sagt Weiler. Wohin die Reise geht, wird natürlich Einfluss auf alle weiteren Planungen haben, "es zweigleisig zu tun, wäre natürlich wünschbar", sagt Bornemann, die erste Liga werde man "anders aufgestellt" angehen; für Weiler ist das aber kein Thema. Man wolle, sagt er, "eine neue Geschichte schreiben", es werde "Rückschläge" geben, aber "vielleicht auch ein Happy End", bloß: "Soll ich jetzt ans zehnte Kapitel denken, wenn das zweite noch gar nicht geschrieben ist?"

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