Zwei Olympia-Kommentatoren wegen sexistischer und politischer Aussagen suspendiert

Paris - Zwei Suspendierungen in drei Tagen: Binnen kürzester Zeit wurden zwei Olympia-Kommentatoren von ihren Sendern herausgeschmissen. Grund dafür waren sexistische oder politische Äußerungen.

Der Erfolg der australischen Schwimmerinnen bei der Freistilstaffel der Olympischen Spiele 2024 wurde überschattet von einer sexistischen Äußerung eines TV-Kommentators. Der Engländer Bob Ballard sagte während der Live-Übertragung: "Nun, die Frauen sind gerade fertig geworden. Sie wissen ja, wie Frauen sind. Sie lungern herum und machen ihr Make-Up." Als seine Co-Kommentatorin Lizzie Simmonds die Bemerkung als "unverschämt" bezeichnete, lachte Ballard nur.

Wenig Grund zum Lachen liefert nun die Reaktion seines Senders und Arbeitgebers: "Eurosport" hat den Engländer "mit sofortiger Wirkung von unserer Kommentatorenliste gestrichen", heißt es in einer Erklärung des Senders. Als Grund nannte "Eurosport" eine "unangemessene Bemerkung während einer Eurosport-Sendung". Ballard äußerte sich bislang nicht.

Polnischer Kommentator nach Äußerung bei Eröffnung suspendiert

Auch ein polnischer Kommentator muss bereits wenige Tage nach Beginn der Spiele die Segel streichen: Der Fernsehsender "TVP" hat den bekannten Sportjournalisten Przemyslaw Babiarz nach einer kontroversen Aussage während der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in Paris vom Dienst suspendiert. Er werde vorerst keine weiteren Übertragungen aus Paris kommentieren, teilte die öffentlich-rechtliche Sendeanstalt in Warschau mit. Als die französische Sängerin Juliette Armanet bei der Eröffnungsfeier am Freitag das Lied "Imagine" von John Lennon anstimmte, sagte der 60-Jährige demnach: "Eine Welt ohne Himmel, ohne Nationen und ohne Religion. Das ist eine Friedensvision, die alle ergreifen soll. Leider ist es die Vision des Kommunismus."

Sport

19.7.2024, 17:47 Uhr Wer holt Medaillen nach Franken?

Paris calling: Diese Nürnberger Sportler sind bei Olympia dabei

Die Äußerung des bekannten Sportjournalisten stieß vor allem in den sozialen Medien auf Kritik. Sein Sender distanzierte sich am Samstag von Babiarz und betonte: "Gegenseitiges Verständnis, Toleranz, Versöhnung - das sind nicht nur die olympischen Grundideen, sie sind auch die Grundlage für die Standards, von denen sich das neue Telewizja Polska (polnisches Fernsehen) leiten lässt", hieß es. Die neue liberalkonservative Regierung unter Donald Tusk hatte kurz nach ihrem Amtsantritt im vorigen Dezember die gesamte "TVP"-Führung ausgewechselt. Zuvor war der Sender aus Sicht von Kritikern zu einem Sprachrohr der nationalkonservativen PiS-Vorgängerregierung geworden.