Zeit, Zweck, Zahlen

9 Fakten, die Sie über das Internet wissen müssen

13.3.2024, 16:00 Uhr
Das Smartphone ist unser ständiger Begleiter.

© Christin Klose/dpa-tmn Das Smartphone ist unser ständiger Begleiter.

In diesem Artikel:

Wenn wir arbeiten, uns unterhalten lassen, uns informieren oder kommunizieren, ist es fast immer dabei. Und doch wissen wir recht wenig darüber. Kein Wunder: Das Internet als Mega-Netzwerk ist facettenreich und schwer zu fassen.

Hier kommen die wichtigsten Fakten zur Internetnutzung:

  • Für das Jahr 2021 weist das Statistische Bundesamt (Destatis) 94 Prozent aller Menschen in Deutschland als Internetnutzerinnen und -nutzer aus.
  • Nur noch 6 Prozent der Menschen zwischen 16 und 74 Jahren sind demnach "Offliner" – sie hatten noch nie das Internet genutzt. Das entspricht rund 3,8 Millionen Personen.
  • Berücksichtigt man nur diejenigen, die in den vergangenen drei Monaten im Netz waren, sind die Zahlen etwas niedriger. Hier kommt man auf 91 Prozent der Frauen und 92 Prozent der Männer. Einen Unterschied zwischen den Geschlechtern gibt es also kaum noch.

Unterschiede gibt es vor allem je nach Alter:

  • Zwischen 16 und 25 Jahren liegt die Onliner-Rate bei 98 Prozent. Zwischen 25 und 45 Jahren sind es 97 Prozent. In der Altersgruppe der 45- bis 64-Jährigen sinkt sie leicht auf 92 Prozent.
  • Die digitale Kluft tut sich bei denen auf, die 65 Jahre und älter sind: In dieser Altersgruppe gehen nur 74 Prozent ins Netz, und zwar Frauen deutlich seltener (68 Prozent) als Männer (80 Prozent). Im Vergleich zu 2020 sind die Zahlen hier aber klar gestiegen.
Viele Menschen gehen online.

Viele Menschen gehen online. © Christin Klose/dpa-tmn

Die Aktivitäten im Netz lassen sich so umreißen:

  • Surfen
  • E-Mails schreiben und empfangen
  • Telefonieren (mit Webcam)
  • Soziale Netzwerke nutzen
  • Informationen über Waren und Dienstleistungen suchen
  • Shoppen
  • Musik, Videos und Filme streamen
  • Bankgeschäfte erledigen
  • Dinge verkaufen

Die Vielfalt dessen, was Menschen im und mit dem Internet machen, ist also relativ groß - aber immer noch endlich.

Destatis weiß auch, wo noch Aufholbedarf besteht. So etwa beim Thema E-Government: Nur die Hälfte (50 Prozent) hatte in den letzten zwölf Monaten online Kontakte mit Behörden und öffentlichen Einrichtungen zu privaten Zwecken. Hier läuft noch viel via Telefon und Brief.

Deutlich internetaffiner sind die Menschen beim Thema Shopping. Insgesamt vier von fünf Nutzerinnen und Nutzern (80 Prozent) haben schon im Internet eingekauft, 69 Prozent innerhalb der letzten drei Monate. Bei den Über-65-Jährigen liegt der Anteil bei 55 Prozent.

Das Kaufen und Verkaufen von Dingen im Internet ist ein großes Thema.

Das Kaufen und Verkaufen von Dingen im Internet ist ein großes Thema. © Christin Klose/dpa-tmn

Alle, die 14 Jahre oder älter sind, bringen es im Schnitt auf 227 Minuten täglich, also knapp vier Stunden. Betrachtet man nur die Gruppe der 14- bis 29-Jährigen, sind es sogar 415 Minuten (knapp sieben Stunden). Das zeigt die Onlinestudie 2021 von ARD und ZDF.

Und wie sieht es mit dem mobilen Internet aus? Unterwegs nutzen demnach 79 Prozent das World Wide Web (WWW) zumindest gelegentlich. Im Vorjahr (2020) hatte die Studie erst 71 Prozent ermittelt.

Um Daten vergleichsweise rasch zu übertragen, braucht es schon einen Anschluss mit wenigstens 50 Megabit pro Sekunde (Mbit/s). Erst ab dieser Geschwindigkeit spricht der Bund in seinem Breitbandatlas auch von Breitbandversorgung.

Da für viele Nutzungsszenarien und Anwendungen 50 Mbit/s aber schon nicht mehr ausreichen, ist der flächendeckende Ausbau für Anschlüsse mit 1000 Mbit/s (Gigabitanbindung) erklärtes politisches Ziel.

Mitte 2021 konnten deutschlandweit gut 95 Prozent der Haushalte mit 50 Mbit/s und gut 62 Prozent mit 1000 Mbit/s versorgt werden - jedenfalls theoretisch. Bandbreiten-Unterschiede bestehen fort, insbesondere zwischen städtischen und ländlichen Regionen.

Der Speedtest Global Index des Netzwerkanalyse-Dienstleisters Ookla wies im Mai 2022 für Festnetz-Breitbandanschlüsse in Deutschland einen Geschwindigkeits-Mittelwert (Median) von gut 74 Mbit/s im Download aus. Bei Mobilfunkanschlüssen lag dieser Wert bei knapp 54 Mbit/s.

Der Median-Wert wird nicht von Ausreißern beeinflusst und spiegelt besser wieder, welche Werte realistisch im Durchschnitt zu erwarten sind.

Neuer Anspruch auf Mindestgeschwindigkeit

Bislang gab es laut Telekommunikationsgesetz nur einen Anspruch auf sogenanntes funktionales Internet - was schon mit Modem-Schneckentempo (0,056 Mbit/s) erfüllt war.

Wer kein oder zu langsames Internet hat, kann bei der Bundesnetzagentur Beschwerde einreichen.

Wer kein oder zu langsames Internet hat, kann bei der Bundesnetzagentur Beschwerde einreichen. © Christin Klose/dpa-tmn

Nach einer Novelle des Gesetzes besteht nun aber der Anspruch auf einen schnellen Internetzugang. Die entsprechende Verordnung ist mit Wirkung zum 1. Juni 2022 in Kraft getreten.

Von nun an können sich alle, die gar kein oder nur lahmes Internet bekommen, bei der Bundesnetzagentur beschweren. Die prüft dann und kann Telekommunikationsunternehmen zur Versorgung verpflichten, wenn keine geeigneten freiwilligen Angebote gemacht werden.

Die Download-Geschwindigkeit muss mindestens 10 Mbit/s betragen, und die Upload-Rate muss bei mindestens 1,7 Mbit/s liegen.

Das Unternehmen Statcounter misst, welche Browser auf welchen Plattformen zum Surfen benutzt werden.

Die Jahresauswertung 2021 für Deutschland:

  • PCs und Notebooks: Hier liegt Chrome (46,7 Prozent) vorne, gefolgt von Firefox (20,9 Prozent), Edge (12,4 Prozent) und Safari (10,9 Prozent).
  • Smartphones: Auch hier schafft es Chrome mit 47,1 Prozent Verbreitung an die Spitze. Dahinter kommt Safari mit 37,3 Prozent, gefolgt vom Samsung Internet Browser (12,1 Prozent) und Firefox (1,8 Prozent).

Die Verbraucherzentralen in Deutschland schätzen, dass es sich bei mittlerweile 60 bis 90 Prozent aller verschickten E-Mails um Spam handelt. Dieser Datenmüll ist nicht nur ärgerlich und teils gefährlich. Er kostet auch Zeit und richtet große finanzielle Schäden an.

Spam ist definiert als unverlangter Massenversand von E-Mails, meist zu Werbezwecken. Teils aber auch, um Nutzerinnen und Nutzern sensible Daten zu entlocken (Phishing) - oder um ihnen Schadsoftware unterzuschieben.

Tipp: Bei Spam-Mails nicht auf Links klicken, keine Anhänge öffnen und am besten gleich löschen.

Frech: Wer auf Spam antwortet oder auf "Abmelden"- oder "Unsubscribe"-Links klickt, bekommt künftig nur noch mehr Spam.

Zuletzt hat das Bundeskriminalamt (BKA) besonders viele Ransomware-Attacken, also Angriffe mit erpresserischen Verschlüsselungstrojanern, registriert. Ransomware schreibt das BKA das größte Schadenspotenzial zu. Der beste Schutz sind regelmäßige Sicherungen der eigenen Daten auf externen Datenträgern.

Aber auch Diebstähle digitaler Identitäten, also Daten von Onlinekonten und Kreditkarten oder auch Passwörter, sind häufig. Das geht aus dem Cybercrime-Bericht 2021 der Behörde hervor.

Gestohlene digitale Identitäten sind laut BKA häufig Ausgangspunkt weiterer Straftaten. An solche Identitäten gelangten Kriminelle häufig durch Spam- und Phishing-Mails.

Besonders häufig hätten die Täter Corona als Phishing-Köder ausgelegt und die Ängste und das Informationsbedürfnis der Bevölkerung rund um die Corona-Pandemie ausgenutzt.

Vorsicht ist besser als Nachsicht. Nur weniger als ein Drittel (29,3 Prozent) der angezeigten Cybercrime-Straftaten wurde 2021 aufgeklärt.

Eine Infoseite des bei Genf gelegenen Kernforschungszentrums CERN. Sie ging am 6. August 1991 online und ist es auch heute noch.

Zwei Jahre zuvor, 1989, hatte der britische Physiker und Informatiker Tim Berner-Lee am CERN das World Wide Web entwickelt. Mit seiner Idee, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern auf der ganzen Welt den einfachen Austausch von Forschungsergebnissen zu ermöglichen, wurde er zum Erfinder des Internets.

Mitte Juni 2022 verzeichnete das Netzstatistikportal Internet Live Stats weltweit:

  • mehr als 1,9 Milliarden Webseiten
  • mehr als 5,3 Milliarden Internetnutzerinnen und Internetnutzer (bei einer Weltbevölkerung von knapp 8 Milliarden Menschen).