TV Gunzenhausen geht es finanziell gut

12.4.2016, 12:33 Uhr
TV Gunzenhausen geht es finanziell gut

© Wolfgang Dressler

Vor einigen Jahren war noch eine Annäherung an die 3000er-Marke denkbar, doch derzeit stagniert die Mitgliederentwicklung. Vorsitzender Kai Fucker nannte die Zahl von 2330 Namen in der Mitgliederkartei zum Jahreswechsel 2015/16. Damals gab es eine Reihe von Kündigungen, inzwischen sind auch viele Neuanmeldungen in der Geschäftsstelle eingegangen. Deshalb zählt der Verein aktuell 2446 Mitglieder, womit Fucker und seine Vorstandskollegen durchaus zufrieden sind.

Das eigentliche sportliche Geschehen spielte in der Jahresversammlung eine untergeordnete Rolle. Dazu diente ja die Sportlerehrung durch die Stadt vor wenigen Wochen. Fucker verwies auch auf die kontinuierliche Berichterstattung im Altmühl-Boten und auf die Homepage des Vereins (www.tv1860-gunzenhausen.de).

Früher gab es in der Jahresversammlung auch die Ehrung von langjährigen und verdienten Mitgliedern, doch dieser Programmpunkt ging oft ob der langen Tagesordnung und des Fehlens vieler zu Ehrenden etwas unter. Inzwischen hat man mit einem eigenen Ehrungsabend sehr gute Erfahrungen gemacht. Der nächste ist am Montag, 9. Mai, in der „Krone“.

Und noch eine Neuerung: Der Vorstand verzichtete diesmal auf die Berichte aus den Abteilungen. Diese nahmen immer viel Zeit in Anspruch. Kai Fucker wollte das Treffen etwas straffen und mehr die Belange des Gesamtvereins in den Vordergrund gestellt wissen – was auch gelang.

Die eigentliche Bilanz für das Jahr 2015 war unspektakulär, was keinesfalls negativ verstanden werden darf. Das breite Sportangebot und die Kurse werden sehr gut angenommen. Der TV lebt einerseits von seinen großen Abteilungen, etwa den Handballern, die Sport auf Wettkampfbasis betreiben, und andererseits vom Allgemeinsport, der gerade Kindern, den Älteren und dem Rehasport dient. Beide Bereiche sind wichtig, und für beide sollen das Angebot und die Rahmenbedingungen stimmen. Fucker deutete an, dass beim Allgemeinsport Zuwächse erreicht werden können.

Ganz wichtig sind mittlerweile auch die Kurse (an denen auch Nichtmitglieder sich beteiligen können) und der Zuzahlsport. Hier wurden vergangenes Jahr beachtliche Einnahmen erzielt, gerade im Reha-Bereich. Nicht minder setzt der TV über seinen eigenen Förderverein auf den Kindersport (Förderung von Kindergärten) und auf die Zusammenarbeit mit dem BLSV und der Krankenkasse BKK, was auch in Kindergärten geschieht. Fucker machte deutlich, dass es ihm ein Herzensanliegen ist, Kinder zu regelmäßigem Sport hinzuführen.

An externen Sportpartnern, mit denen der TV gut kooperiert, nannte Fucker: Golfclub Zollmühle, Surfzentrum Schlungenhof, Yoga by Tülay Zottmann und (neu) Gesundheitszentrum Fleichaus & Burger. Bei diesen Partnern bekommen TV-Mitglieder einen Nachlass.

Der Verein zählt 56 Übungsleiter. Sie leisteten 4248 Stunden. Es besteht noch Bedarf an weiteren Übungsleitern, gerade für den Kindersport und die Schwimmer. Wer Interesse hat, soll sich an Vorstand oder Geschäftsstelle wenden. Es wäre schon hilfreich, wenn man freiwillige Helfer bekäme, die in der Schwimmhalle darauf achten, dass alles geordnet und sicher abläuft, sagte der Vereinschef.

Mehr als geordnet, ja richtig „gesund“ sind derzeit die Finanzen des größten Vereins im Stadtgebiet. Schon 2014 konnte man sich über schwarze Zahlen und einen deutlichen Schuldenabbau freuen. Dieser Linie blieb die Führung 2015 treu, berichtete Schatzmeister Joachim Schmidt. Sein Rückblick passte diesmal auf ein Blatt Papier. Schmidt hat die Erfahrung gemacht, dass es am sinnvollsten ist, wenige, dafür prägnante Zahlen zu präsentieren.

Der Verein hatte 2015 Einnahmen von 325 800 Euro. Dem standen Ausgaben von 276 600 Euro gegenüber. Davon gingen 40 000 Euro an Zuwendungen an die Abteilungen. Den Jahresüberschuss bezifferte Schmidt mit 49 200 Euro. Es gelang eine Kredittilgung (auch mit Hilfe früherer Einnahmen) von 87 900 Euro. Zwei Darlehen wurden vollständig abgelöst.

Die Mitglieder hörten weiter, dass die Verschuldung auf 82 800 Euro gesenkt wurde. Dem steht ein Vereinsvermögen an Gebäuden, Grund und Inventar von etwa 503 000 Euro gegenüber.

Kai Fucker äußerte sich sehr positiv über die wirtschaftliche Lage. Man habe 2015 Rücklagen geschaffen für Anschaffungen und Reparaturen. Es gelte, künftig das Hauptaugenmerk auf den Erhalt der vereinseigenen Anlagen zu legen. Beitragserhöhungen sind nach den Worten des Vorsitzenden nicht geplant.

Die Vereinsmitglieder haben kürzlich erstmals eine Mitgliedskarte erhalten. Diese dient unter anderem dazu, dass die Mitglieder bei lokalen Wirtschaftspartnern Einkaufsvorteile erhalten. Das kann über einen direkten Preisnachlass oder einen zusätzlichen Service geschehen. Was im Einzelnen möglich ist, will der Vorstand über die Homepage des Vereins mitteilen.

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