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Damian Hardung sieht sich automatisch in AfD-Debatte gezogen

08.04.2025, 00:10 Uhr
Wohl einer der derzeit angesagtesten Schauspieler aus Deutschland: Damian Hardung. Und er studiert „nebenbei“ noch Medizin. (Archivbild)

© Christoph Soeder/dpa Wohl einer der derzeit angesagtesten Schauspieler aus Deutschland: Damian Hardung. Und er studiert „nebenbei“ noch Medizin. (Archivbild)

Serienstar Damian Hardung („Club der roten Bänder“, „Love Sucks“, „Maxton Hall“, „How to Sell Drugs Online (Fast)“) versteht seine Arbeit auch politisch, gerade bei der Rollenwahl. „Da stelle ich mir ehrlich die Frage: Welche Botschaft transportiert der Film? Kann das ein Anstoß für eine Diskussion sein – über Werte, die mir wichtig und die für die Gesellschaft vielleicht gerade relevant sind?“, sagte der 26-Jährige dem Magazin „GQ“. 

Schauspielerei finde nicht im luftleeren Raum statt, betonte Hardung, schon allein weil viele Schauspielerinnen und Schauspieler auch für öffentlich-rechtliche Sender arbeiteten. „Wenn eine Partei wie die AfD fordert, den Rundfunk drastisch zu beschneiden, dann betrifft das eben auch die kulturelle Aufgabe von ARD und ZDF. Und damit stehen wir Schauspieler:innen zwangsläufig und richtigerweise mitten in der Debatte.“

Als Medizinstudent, neben seinen Erfolgen etwa bei den Streamingdiensten Netflix und Prime Video, bereitet sich Hardung derzeit auf das Staatsexamen vor. „GQ“ sagte der 26-Jährige, er wolle nach wie vor daran glauben, dass Wissen Macht sei, „auch wenn es vielleicht manchmal illusorisch erscheint“.

„Das Fehlen eines echten Dialogs“ macht Hardung Sorgen

„Aber wie soll ich sonst darauf reagieren, wenn eine Partei, die jetzt mit 20 Prozent in den Bundestag einzieht, behauptet, der Klimawandel existiere nicht und CO2 sei gut fürs Pflanzenwachstum? Die Basis müssen weiterhin Fakten sein.“ Nur, weil Fakten noch den Weg in die Herzen schaffen müssten, weil wir fühlbare Fakten brauchten, sagte Hardung, heiße das nicht, „dass wir auf gefühlte Fakten zurückfallen sollten“.

Auf die Frage, was ihm Angst mache, antwortete Hardung: „Die Radikalisierung der Sprache, das ständige Gegeneinander, das Fehlen eines echten Dialogs. Es geht nicht mehr darum, Gemeinsamkeiten zu finden, sondern nur noch darum, sich voneinander abzugrenzen – darum, wer am lautesten schreit und wer die markanteste Position hat. Statt um eine echte kollektive Lösung dreht sich alles um Distinktion und Alleinstellungsmerkmale.“ Er versuche, „den Impuls des vorschnellen Urteils zu unterdrücken und mit Neugier am Gegenüber ins Gespräch zu gehen“.