Schon 2007 gegründet

Deutscher Streaming-Anbieter nach 18 Jahren insolvent - So geht es weiter

Erik Thieme

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22.03.2025, 12:06 Uhr
Peter Neururer im Interview mit Sporttotal.

© IMAGO/Funke Foto Services Peter Neururer im Interview mit Sporttotal.

Wer in Deutschland Spiele der ersten oder zweiten Bundesliga sehen will, kommt im Live-Betrieb nicht um die großen Anbieter Sky und DAZN herum. Die legen den Fokus in erster Linie auf den Profi-Bereich der Herren, Fans von Amateursport kommen dort hingegen nicht auf ihre Kosten.

Wer eine Vorliebe für Sport in unterklassigen Ligen hat, greift auf den Streaming-Dienst Sporttotal zurück. Der deutsche Anbieter hat neben der Regionalliga Bayern, der zweiten Frauen-Fußball-Bundesliga und beispielsweise den oberbayerischen Bezirksligen auch die erste Liga der deutschen Basketballer im Programm.

Insolvenzantrag gestellt

Doch aktuell läuft es nicht gut bei der Kölner Medienfirma. Mitte März 2025 musste Sporttotal beim zuständigen Amtsgericht einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung stellen. Das geht aus einer Ad-hoc-Mitteilung des Unternehmens hervor.

Der Meldung zufolge sind von der Insolvenz neben der Sporttotal AG sechs weitere, deutsche Tochtergesellschaften betroffen. Als Grund führt der Streaming-Dienst Probleme bei der Finanzierung an. "Zusätzlich haben mehrfach verschobene Großprojekte im internationalen Projektgeschäft zu einer nicht mehr abzuwendenden Zahlungsunfähigkeit der Sporttotal Gruppe geführt", heißt es in der Mitteilung.

Das Aus für den Streamingdienst soll damit aber keinesfalls besiegelt sein. Der Vorstand kündigte an, die Geschäftstätigkeiten durch Sanierung und Restrukturierung aufrechterhalten zu wollen. Besonders bei der Ausstattung von Rennstrecken mit Spezialelektronik und dem Ausbau des Streaming-Geschäfts für Live-Events sieht die Geschäftsleitung noch viel Potenzial.

Westdeutscher Fußballverband kündigte fristlos

Wie der kicker berichtet, kündigte der Westdeutsche Fußballverband seine Zusammenarbeit mit Sporttotal im Januar fristlos. Der Streaming-Anbieter schwieg zu den Gründen, doch das Sportmagazin verwies auf Qualitätsprobleme mit den Kameras. Eigentlich sollten diese den Ball durch Künstliche Intelligenz automatisch erkennen und verfolgen. Dem kicker zufolge soll das aber mehr schlecht als recht funktioniert haben. Immer wieder soll die Technik Probleme mit der Erkennung des Spielballs gehabt haben, darüber hinaus soll es zu Problemen mit der Serverstabilität gekommen sein.

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