Vermisste Heidi D.: Auch im Brunnen war kein Hinweis
3.7.2018, 05:49 UhrBei der Durchsuchung wurde Material aus dem Grund eines Brunnens auf dem Grundstück entnommen. Im Labor wurde nun untersucht, ob darin Spuren enthalten sind, die von der verschwundenen Postbotin stammen können. Jetzt ist das Ergebnis da. "Nichts gefunden", so Pressesprecher Bert Rauenbusch. Damit könne man ausschließen, dass sich auf dem Grundstück an der Fischbacher Pellergasse die Leiche der Vermissten befindet. Die Beamten hatten im Mai drei Tage lang alles unter die Lupe genommen. Neben Leichenspürhunden kamen auch Archäologiehunde zum Einsatz. Die Tiere sind darauf spezialisiert, Knochen zu erschnüffeln. Die Beamten suchten auch mit Hilfe von Luminol – einer Chemikalie, die auch Jahre später Blutspritzer sichtbar machen kann. Neben dem Haus wurde auch das Auto des Lebensgefährten mit Luminol untersucht. Auch dort fand man keine Spur, die einen Hinweis auf den Verbleib von Heidi D. hätte liefern können.
Im November 2013 kam die damals 49-jährige Postbotin nicht mehr vom Joggen zurück, seitdem gibt der Fall Rätsel auf. Vieles spricht gegen ein freiwilliges Verschwinden. Etwa die Tatsache, dass sie ihren 50. Geburtstag groß feiern wollte und dafür schon Vorbereitungen traf. Hätte Heidi D. heimlich ein neues Leben anfangen wollen, hätte sie zudem ihre Papiere und Kleidung mitgenommen. Das jedoch war alles daheim.
Die Beamten durchsuchten den Fischbacher Wald. Auch das Haus nahmen sie schon einmal unter die Lupe. Die Ermittlungen liefen in alle möglichen Richtungen – auch gegen den Lebensgefährten der Postbotin, der noch immer in dem Anwesen an der Pellergasse lebt. Die Beziehung der beiden galt als brüchig. Dass die Beamten im Mai erneut anrückten, um Haus und Grundstück zu durchsuchen, begründete ein Polizeisprecher mit dem "allgemeinen Verhalten" des Lebensgefährten. Dieser war während der Durchsuchung anwesend und bereitete den Beamten keine Probleme.
Die Teilungsversteigerung des Hauses, das er zusammen mit Heidi D. erworben hatte, wollte der Lebensgefährte im Frühjahr in letzter Minute noch verhindern. Beim Termin im März beim Amtsgericht legte der 53-Jährige ein Attest vor, das belegen sollte, dass es seiner psychischen Gesundheit schaden würde, wenn er aus dem Haus ausziehen müsste. Den Zuschlag für das Haus erhielt damals eine Baufirma aus München – dem Vernehmen nach kannten sich Vertreter der Firma und der Lebensgefährte schon zuvor.