Von Bocksbeutel bis Silvaner: Das sollten Sie über den Frankenwein wissen

30.4.2019, 17:51 Uhr
In der geschützten Herkunftsregion Franken sind nach Angaben der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau rund 6300 Hektar Fläche mit Reben bestockt. Hier wachsen die fränkischen Spezialitäten vom Silvaner (23 Prozent der Anbaufläche) über den Riesling und den Müller-Thurgau bis hin zum Spätburgunder. Letzterer ist ein Rotwein, die in Franken noch eher selten vorkommen: Nur knapp 20 Prozent der Anbaufläche sind mit Rotweinsorten bepflanzt. In Unter- und im westlichen Mittelfranken gehören Weinberge fest zum Landschaftsbild.
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Wie groß ist die Wein-Anbaufläche in Franken?

In der geschützten Herkunftsregion Franken sind nach Angaben der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau rund 6300 Hektar Fläche mit Reben bestockt. Hier wachsen die fränkischen Spezialitäten vom Silvaner (23 Prozent der Anbaufläche) über den Riesling und den Müller-Thurgau bis hin zum Spätburgunder. Letzterer ist ein Rotwein, die in Franken noch eher selten vorkommen: Nur knapp 20 Prozent der Anbaufläche sind mit Rotweinsorten bepflanzt. In Unter- und im westlichen Mittelfranken gehören Weinberge fest zum Landschaftsbild. © nb

In Franken fühlen sich die Trauben wohl: Die Böden gelten als fruchtbar, das Klima in den Flusstälern etwa des Mains als mild. Die geologischen Hauptformationen, die den Geschmack des Frankenweins prägen, sind im Wesentlichen Buntsandstein, Muschelkalk und Keuper. Die Weinlese - die Ernte der gereiften Trauben - findet traditionell und je nach Rebsorte und Wetterentwicklung von Spätsommer bis Herbst statt.
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Was prägt den Geschmack der fränkischen Weine?

In Franken fühlen sich die Trauben wohl: Die Böden gelten als fruchtbar, das Klima in den Flusstälern etwa des Mains als mild. Die geologischen Hauptformationen, die den Geschmack des Frankenweins prägen, sind im Wesentlichen Buntsandstein, Muschelkalk und Keuper. Die Weinlese - die Ernte der gereiften Trauben - findet traditionell und je nach Rebsorte und Wetterentwicklung von Spätsommer bis Herbst statt. © Mandel

Dass es bei der Lese früher schon fröhlich zu ging, zeigt dieses Archivbild aus Iphofen aus dem Jahre 1959. Die Weinlese ist in den fränkischen Weindörfern auch heute noch ein besonderes Ereignis, bei dem die Winzerfamilien zusammenhelfen, um die Ernte des Jahres einzusammeln.
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Welche Bedeutung hat die Weinlese für die fränkische Dorfkultur

Dass es bei der Lese früher schon fröhlich zu ging, zeigt dieses Archivbild aus Iphofen aus dem Jahre 1959. Die Weinlese ist in den fränkischen Weindörfern auch heute noch ein besonderes Ereignis, bei dem die Winzerfamilien zusammenhelfen, um die Ernte des Jahres einzusammeln. © Gerardi

Federweißer und Bremser sind das selbe: Es handelt sich um den im Herbst angebotenen sogenannten Neuen Wein des jeweils aktuellen Jahrgangs, der hefetrüb ist und gerade erst angefangen hat zu gären. Je nachdem, wie weit die Gärung schon fortgeschritten ist, trinkt man also entweder recht süßen Traubenmost oder recht herben Jungwein.
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Was sind eigentlich "Bremser" und "Federweißer"?

Federweißer und Bremser sind das selbe: Es handelt sich um den im Herbst angebotenen sogenannten Neuen Wein des jeweils aktuellen Jahrgangs, der hefetrüb ist und gerade erst angefangen hat zu gären. Je nachdem, wie weit die Gärung schon fortgeschritten ist, trinkt man also entweder recht süßen Traubenmost oder recht herben Jungwein. © dpa

So stellt man sich einen Weinkeller vor: In dicken Holzfässern reifen die guten Tropfen jahrelang, bis sie verkauft und getrunken werden. Vor der Reifezeit findet die alkoholische Gärung statt, die von Hefe-Enzymen gesteuert wird und bei der Zucker aus dem Traubensaft in Alkohol umgewandelt wird. Außerdem gehen bestimmte Aromen aus dem Holz der Fässer in den Wein über. Wie lange ein Wein vor der Flaschenabfüllung lagern muss, entscheiden die Winzer nach Erfahrung.
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Was passiert während der Reifung im Weinfass?

So stellt man sich einen Weinkeller vor: In dicken Holzfässern reifen die guten Tropfen jahrelang, bis sie verkauft und getrunken werden. Vor der Reifezeit findet die alkoholische Gärung statt, die von Hefe-Enzymen gesteuert wird und bei der Zucker aus dem Traubensaft in Alkohol umgewandelt wird. Außerdem gehen bestimmte Aromen aus dem Holz der Fässer in den Wein über. Wie lange ein Wein vor der Flaschenabfüllung lagern muss, entscheiden die Winzer nach Erfahrung. © Touristikrat Nordheim

Wenn der Wein erst einmal in der Flasche angekommen ist, stellt sich Weinliebhabern immer die Frage: Wie lange kann man die Flasche daheim lagern? Als Faustregel für Verbraucher gilt: Je höher der Säuregehalt eines Weißweins liegt, desto eher eignen sie sich für eine lange Lagerzeit. Wer Rotwein lange aufbewahren will, sollte zu einer tanninreichen Sorte greifen.
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Worauf kommt es bei der Lagerfähigkeit des Weins an?

Wenn der Wein erst einmal in der Flasche angekommen ist, stellt sich Weinliebhabern immer die Frage: Wie lange kann man die Flasche daheim lagern? Als Faustregel für Verbraucher gilt: Je höher der Säuregehalt eines Weißweins liegt, desto eher eignen sie sich für eine lange Lagerzeit. Wer Rotwein lange aufbewahren will, sollte zu einer tanninreichen Sorte greifen. © Karl-Josef Hildenbrand

Daheim sollte der Wein bis zum Trinken möglichst gleichbleibend kühl und dunkel in einem geruchlosen Raum aufbewahrt werden. Die Flaschen sollten am besten liegend gelagert werden.
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Wie sollte man Weinflaschen am besten aufbewahren?

Daheim sollte der Wein bis zum Trinken möglichst gleichbleibend kühl und dunkel in einem geruchlosen Raum aufbewahrt werden. Die Flaschen sollten am besten liegend gelagert werden. © Ralf Rödel

Apropos Flasche: Die Franken haben für ihre Weine eine ganz spezielle, besonders bauchige Flaschenform mit einer langen Tradition. Die Geschichte des Bocksbeutels lässt sich zurückverfolgen bis ins Mittelalter. Die wahrscheinlich älteste Darstellung einer solchen Flasche findet sich auf einem Relief aus dem Jahre 1576 im Weingut Juliusspital in Würzburg. Heute ist diese bauchige Flaschenform Qualitäts- und Prädikatsweinen aus Franken vorbehalten.
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Wie lange gibt es die spezielle Bocksbeutel-Flasche schon?

Apropos Flasche: Die Franken haben für ihre Weine eine ganz spezielle, besonders bauchige Flaschenform mit einer langen Tradition. Die Geschichte des Bocksbeutels lässt sich zurückverfolgen bis ins Mittelalter. Die wahrscheinlich älteste Darstellung einer solchen Flasche findet sich auf einem Relief aus dem Jahre 1576 im Weingut Juliusspital in Würzburg. Heute ist diese bauchige Flaschenform Qualitäts- und Prädikatsweinen aus Franken vorbehalten. © dpa

Die "Fränkische Weinkönigin" ist die gewählte Repräsentantin der fränkischen Winzer und wirbt auf den verschiedensten Veranstaltungen wie insbesondere Tourismusmessen für die fränkische Weinkultur. Die Institution "Fränkische Weinkönigin" gibt es schon seit über 60 Jahren, die 64. Amtsinhaberin heißt Carolin Meyer und stammt aus dem Landkreis Kitzingen. Zur Seite stehen ihr zahlreiche Weinprinzessinnen aus den fränkischen Weinorten.
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Was ist der Job der "Fränkischen Weinkönigin"?

Die "Fränkische Weinkönigin" ist die gewählte Repräsentantin der fränkischen Winzer und wirbt auf den verschiedensten Veranstaltungen wie insbesondere Tourismusmessen für die fränkische Weinkultur. Die Institution "Fränkische Weinkönigin" gibt es schon seit über 60 Jahren, die 64. Amtsinhaberin heißt Carolin Meyer und stammt aus dem Landkreis Kitzingen. Zur Seite stehen ihr zahlreiche Weinprinzessinnen aus den fränkischen Weinorten. © Daniel Karmann

Einfach nur einen Schoppen trinken war gestern: Heute können sich Weinfans in Seminaren zum Sommelier ausbilden lassen. Dann weiß man nicht nur, worin sich die verschiedenen Weinsorten in Blume und Abgang unterscheiden und wie man den Rebensaft vor dem Genuss richtig temperiert und einschenkt, sondern auch was einen guten Wein von einem wirklich hervorragenden unterscheidet.
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Was kann man lernen, wenn man ein Weinseminar besucht?

Einfach nur einen Schoppen trinken war gestern: Heute können sich Weinfans in Seminaren zum Sommelier ausbilden lassen. Dann weiß man nicht nur, worin sich die verschiedenen Weinsorten in Blume und Abgang unterscheiden und wie man den Rebensaft vor dem Genuss richtig temperiert und einschenkt, sondern auch was einen guten Wein von einem wirklich hervorragenden unterscheidet. © Hans-Joachim Winckler

Im Jahr 2017 wurden in Deutschland pro Kopf rund 21 Liter Wein konsumiert. Der Genuss sollte sich in moderatem Rahmen halten, um nicht zur Sucht zu werden, so der Rat von Suchtmedizinern. Außerdem wird empfohlen, Wein nicht ohne zugehörige Mahlzeit zu trinken, da so die Aufnahme des Alkohols ins Blut verlangsamt werden kann.
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Welche Menge Wein wird jedes Jahr getrunken?

Im Jahr 2017 wurden in Deutschland pro Kopf rund 21 Liter Wein konsumiert. Der Genuss sollte sich in moderatem Rahmen halten, um nicht zur Sucht zu werden, so der Rat von Suchtmedizinern. Außerdem wird empfohlen, Wein nicht ohne zugehörige Mahlzeit zu trinken, da so die Aufnahme des Alkohols ins Blut verlangsamt werden kann. © Daniel Naupold

Natürlich werden in Franken nicht nur fränkische Weine getrunken: Auch Spezialitäten aus Frankreich, Italien, Südafrika und Kalifornien finden heute ihren Weg in fränkische Weinregale. Umgekehrt werden die Frankenweine heute in die ganze Welt exportiert, auch wenn die hiesigen Rebensäfte im Vergleich zu anderen deutschen Weingegenden noch Nachholbedarf beim Exporterfolg haben. Die Gesamtmenge des in Franken hergestellten Weinsmosts wird auf rund 530.000 Hektoliter geschätzt.
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Welche Menge Weinmost wird in Franken hergestellt?

Natürlich werden in Franken nicht nur fränkische Weine getrunken: Auch Spezialitäten aus Frankreich, Italien, Südafrika und Kalifornien finden heute ihren Weg in fränkische Weinregale. Umgekehrt werden die Frankenweine heute in die ganze Welt exportiert, auch wenn die hiesigen Rebensäfte im Vergleich zu anderen deutschen Weingegenden noch Nachholbedarf beim Exporterfolg haben. Die Gesamtmenge des in Franken hergestellten Weinsmosts wird auf rund 530.000 Hektoliter geschätzt. © Eduard Weigert