Vorbildliche Waldbewirtschaftung in Großenseebach
17.8.2020, 16:38 Uhr"Die Waldkoporation setzt sich vorbildlich für einen vielfältigen und artenreichen Mischwald ein", erklärt der Erlanger Forstamtsleiter Peter Pröbstle beim Ortstermin in der "Kleinen Au", einem der Waldkorporation gehörenden Waldstück in der Nähe des Großenseebacher Friedhofs.
"Wald soll 100 Jahre gesund wachsen"
Dabei setzen die 43 Mitglieder der seit 1857 bestehenden Vereinigung, die den Wald aus Beständen der Kirche übernahm, auf heimische Baumarten. Experimente etwa mit chinesischen oder kanadischen Ahornarten, denen eine höhere Resistenz gegen Umweltgifte und austrocknende Böden nachgesagt wird, werden in Großenseebach bewusst begrenzt. "Unser Wald soll 100 Jahre und länger gesund wachsen und nicht schon nach der Hälfte dieser Zeit Schädlingen oder Baumkrankheiten zum Opfer fallen", betont Herbert Müller, Schatzmeister der Waldkorporation.
Rehverbiss als Gefahr für Neuanpflanzunugen
Müller stimmt in das Klagelied vieler Waldbesitzer ein, die im Rehverbiss eine Gefahr für Neuanpflanzungen sehen; dieser sei im Gebiet der Waldkorporation ein großes Problem. Spürbare Schäden verursacht auch der Borkenkäfer, erst jüngst mussten zwei befallene Bäume aus dem Bestand heraus geschlagen werden, um den Rest vor dem Käfer zu schützen.
Holzpreis ist im Keller
Klar ist allen Beteiligten, dass sich mit Holz derzeit nicht allzu viel Geld verdienen lässt. Durch heftige Winter- und Frühjahrsstürme ist ein Überangebot entstanden, das den Holzpreis in den Keller getrieben hat. Umso wichtiger sei es, so Pröbstle, am ehrenamtlichen Engagement für den Waldbestand festzuhalten und die Weichen für eine Zukunft zu stellen, in der Holz zu den wichtigsten Grundlagen für nachhaltigen Hausbau zählt. Der Staatspreis, den Forstministerin Michaela Kaniber der Waldkorporation übergeben hat, ist da nur einer von vielen Bausteinen.
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