Freier Eintritt auf Maffei
Wiedereröffnung des Bergbaumuseums im digitalen Format nach drei Jahren Umbauzeit
27.4.2023, 14:39 UhrDer Förderverein Maffeispiele, der das Museum in Eigenregie und nach wie vor rein ehrenamtlich betreibt, hat für die Umgestaltung der Ausstellungen viel Geld in die Hand genommen. "In den drei Jahren wurden mehr als 30.000 Euro investiert", rechnet Vorsitzender Michael Grüner zusammen. Das Projekt Digitalisierung ist über das Regionalbudget der FrankenPfalz mit knapp 9500 Euro gefördert worden.
Was ist jetzt anders im Bergbaumuseum Maffeischächte? Die Besucher werden jetzt nicht mehr in der Gruppe geführt, sondern geleitet. Wer das Museum besichtigt, kann selbst entscheiden, was er sehen und hören möchte und wie lange er sich im Alten Bergwerk aufhalten möchte.
Vier Stunden Informationen
Wer alle Informationen abruft und sämtliche Videos anschaut, ist rund vier Stunden im Museum unterwegs. Voraussetzung für die "digitale Führung" war die Installation von Netzwerk-Routern in den Ausstellungshallen und auch auf dem Freigelände. "Neueste Technik in mehr als 100 Jahre alten Mauern", so der Vorsitzende.
Beim Bezahlen an der Kasse wird ein Passwort ausgegeben, mit dem sich Besucher mit ihrem eigenen Smartphone in das WLAN einloggen können. Über Tafeln mit QR-Codes wird der Weg durch das Museum an neun Stationen beschrieben. Zusätzlich sind zehn Infosäulen geschaffen worden.
Jeweils drei Großformatbilder machen visuell auf das Thema aufmerksam. Displays bieten pro Infopunkt drei bis vier Beiträge an, die abgerufen werden können. Zusätzlich sind drei Großmonitore installiert worden, an denen Filmbeiträge zu sehen sind.
Neue Lichtinstallation
Erneuert wurde in drei von vier Ausstellungshallen auch die Lichtinstallation. Dort, wo viel Metall in der Gebäudekonstruktion zu sehen ist, dominiert mit gezielter Illumination die Farbe Blau. Großbilder, teils im Format von vier mal fünf Metern, zeigen Motive aus dem früheren Erzabbau in der Schachtanlage Maffei.
Und auch die Zahl der "Mitarbeiter" hat sich erhöht. Gab es früher nur eine mannshohe Schaufensterpuppe in Bergmanns-Outfit auf dem Weg durch die Ausstellung, so sind es jetzt insgesamt neun.
Serenade der Knabenkapelle
Ab 10 Uhr beginnt der Museumstag am 30. April mit einem Frühschoppen mit dem KSB-Werksorchester Pegnitz. Von 13 bis 18 Uhr ist Tag der offenen Tür im Museum bei freiem Eintritt. Für die Bewirtung am Nachmittag und Abend sorgen der Weltladen Auerbach mit Kaffee und Kuchen sowie der Förderverein Maffeispiele. Die Feier der Wiedereröffnung geht am Abend um 19 Uhr mit einer Serenade der Knabenkapelle Auerbach zu Ende.
Das Museum wird ausschließlich ehrenamtlich vom Förderverein Maffeispiele betrieben. Daher sind die Öffnungszeiten eingeschränkt.
Infos: Für Einzelbesucher gibt es heuer weitere Museumstage nur am Sonntag, 9. Juli, und am Sonntag, 17. September, jeweils von 13 bis 18 Uhr. Erwachsene zahlen an diesen Tagen 4,50 Euro Eintritt, Schüler und Studenten drei Euro. Kinder bis 14 Jahre sind frei. In Gruppen ab zehn Personen zahlt jeder Besucher einen ermäßigten Betrag von 3,50 Euro. Alle Einnahmen gehen ohne Einschränkung in den Erhalt und weiteren Ausbau des Museums und der entsprechenden Anlagen.
Weitere Informationen gibt es unter Telefon (09643) 2049573 (ab 13 Uhr) oder per Mail an info@maffeispiele.de.
Zum Thema: Im Bergbaumuseum Maffeischächte stehen die ältesten Fördertürme ihrer Art in ganz Bayern. Die Schachtanlage Grube Maffei in Nitzlbuch bei Auerbach war eines der bedeutendsten Eisenerzbergwerke Bayerns. Der Abbau des Erzes begann 1906 und endete 1978. In dieser Zeit wurden zirka 16 Millionen Tonnen gefördert.
Zur Sache: Seit 2005 wird das Museum durch den Förderverein Maffeispiele betrieben. In der Zwischenzeit wurde eine einzigartige Schaustollenanlage in Verbindung mit der Erhaltung der noch vorhandenen Bergwerksanlagen geschaffen. Die Besucher können sich wie unter Tage fühlen, unter lautem Getöse schaufelt ein Überkopflader auf Schienen Erz vom Ort weg.
Wer es sich zutraut, darf selbst den Bohrhammer zum Bohren der Sprenglöcher ansetzen. Druckluft bringt das schwere Werkzeug zum Vibrieren und lässt eindringlich die Belastung der Kumpels nach-spüren. Auch ein Alarm unter Tage wird bei Führungen simuliert. Ein Highlight für die Kinder ist eine Fahrt mit der Grubenbahn, die rund um das Bergwerksgelände führt.