Insolvenz angemeldet

440 Beschäftigte erhalten Kündigung: Online-Buchhändler Weltbild macht Ende August Schluss

Johanna Mielich

Online-Redaktion

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14.8.2024, 16:15 Uhr
Weltbild hatte im Juni beim Amtsgericht Augsburg Insolvenz angemeldet. (Archivbild)

© Jens Büttner/dpa Weltbild hatte im Juni beim Amtsgericht Augsburg Insolvenz angemeldet. (Archivbild)

Der insolvente Online-Buchhändler Weltbild stellt den Geschäftsbetrieb Ende August endgültig ein. Der vorläufige Insolvenzverwalter Christian Plail teilte mit, die 14 Filialen des Unternehmens führten noch Räumungsverkäufe durch und würden dann geschlossen. Online-Käufe würden bis Monatsende noch ausgeliefert. Die 440 Beschäftigten sollen im September ihre Kündigungen erhalten.

Das sind laut Weltbild-Website die Standorte der 14 Filialen, die zum 31. August geschlossen werden: Augsburg, Jena, Peine, Leipzig, Gießen, Wunstorf, Menden, Limburg, Riesa, Dresden, Heidelberg, Berlin (2), Nordhorn

Räumungsverkauf in Filialen und Online-Shop

In den Filialen vor Ort hat laut des Händlers bereits der Räumungsverkauf begonnen, so das "Börsenblatt". Dort, wie auch im Online-Shop, können Kunden jedoch bis zum 31. August weiterhin Bücher, Filme und Musik, sowie Deko, Mode und Geschenk-Ideen zu teilweise erheblich reduzierten Preisen kaufen, hatte der vorläufige Insolvenzverwalter mitgeteilt. Der Kundenservice über Telefon und E-Mail sei aber laut Informationen der Zeitung "Frankfurter Allgemeine" nicht mehr erreichbar.

Das Unternehmen hatte im Juni beim Amtsgericht Augsburg Insolvenz angemeldet. Plail sagte: "Eine dauerhafte und nachhaltige Betriebsfortführung ist ohne frisches Kapital aufgrund der andauernden Verlustsituation nicht möglich." Die IT- und Marketingkosten und der Zeitaufwand seien zu hoch, um die Firma profitabel fortführen zu können.

Keine Investoren gefunden

Investoren seien angesichts der notwendigen Investitionen und der Kosten in einem ohnehin umkämpften Markt nicht zu einer Betriebsübernahme bereit gewesen, auch nicht in eingeschränktem Umfang. Interesse bestehe aber an Markenrechten und Warenvorräten. Diese Gespräche würden fortgeführt.

Weltbild ist aus dem gleichnamigen Unternehmen der katholischen Kirche hervorgegangen. Vor zehn Jahren war bereits die damalige Verlagsgruppe Weltbild in die Insolvenz geschlittert, wurde später aber neu aufgebaut. In den besten Zeiten hatte Weltbild rund 330 Filialen, so die "Frankfurter Allgemeine" - darunter auch mehrere in Franken, wie etwa in Nürnberg, Fürth oder Weißenburg.