Abgas-Skandal: Erhöhte CO2-Werte nicht nur bei VW
12.11.2016, 19:21 UhrPrüfer haben Medienberichten zufolge bei zahlreichen Automodellen höhere CO2-Werte gemessen als von den Herstellern angegeben. Ergebnisse des Kraftfahrt-Bundesamtes, die dem Spiegel und der Süddeutschen Zeitung vorliegen, stellen mehreren Herstellern ein schlechtes Zeugnis aus. Die Messungen wurden den Berichten zufolge im Rahmen der Untersuchungskommission des Bundesverkehrsministeriums zum Diesel-Skandal gemacht.
Die Daten stammen laut Süddeutscher Zeitung aus dem Sommer. Bei der Abgasaffäre ging es ursprünglich "nur" um erhöhte Stickoxid-Werte. Zu hohe CO2-Werte implizieren allerdings auch deutlich mehr Dieselverbrauch und somit mehr Tankkosten für den Besitzer des Autos.
So sollen zwei Audi-A6-Modelle über 35 Prozent oder fast zwei Liter Diesel mehr verbrauchen. Große Abweichungen von bis zu einem Liter mehr Verbrauch haben sich auch bei einem Jaguar XE, dem Mercedes C220, dem Opel Zafira, dem Volvo V60 und dem Porsche Macan ergeben.
Von den Herstellern hat auf Nachfrage des Spiegels bislang nur Volkswagen reagiert. Aus Wolfsburg hieß es demnach, man wolle künftig nicht mehr alle zulässigen Möglichkeiten ausreizen, um bei der Verbrauchsmessung möglichst niedrige Werte zu ermitteln.Daher seien auch die offiziell angegebenen Verbrauchsdaten für die Modelle Touareg und Passat schon erhöht worden.
Im Mai hatte das Bundesverkehrsministerium zur Klärung möglicher Überschreitungen von CO2-Werten bei Autos weitere Prüfungen angekündigt. Im Zusammenhang mit Stickoxid-Messungen waren auch die überhöhten CO2-Werte festgestellt worden. "Die auffälligen Fahrzeuge sind einer eigenen CO2-Untersuchung zugeführt worden", teilte das Verkehrsministerium am Samstag mit. "Die Untersuchungen sind noch nicht abgeschlossen. Die Ergebnisse werden nach Abschluss der Untersuchungen in einem eigenen Bericht veröffentlicht."
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