"Müssen Komplexität reduzieren"

Adidas bestätigt Gerüchte: Streichung von bis zu 500 Stellen - trotz positiver Jahresbilanz

Alina Boger

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05.03.2025, 14:43 Uhr
Das Logo des Sportartikelherstellers Adidas auf einem Schuh.

© Daniel Karmann/dpa Das Logo des Sportartikelherstellers Adidas auf einem Schuh.

Noch vor wenigen Stunden schien es so, als gäbe es eine positive Entwicklung beim Sportartikel-Giganten Adidas. Nach dem Ende der Zusammenarbeit mit Kanye West und somit auch mit dem Ende der "Yeezy"-Produktlinie des umstrittenen Rappers, konnte das Unternehmen wieder positive Entwicklungen verzeichnen. Dies wurde auf der heutigen Bilanzpressekonferenz bekannt gegeben.

Nun aber der Paukenschlag für die Region: Trotz der guten Nachrichten sollen bis zu 500 Stellen in Herzogenaurach gestrichen werden, verkündete Vorstandschef Björn Gulden auf der Konferenz. Zunächst hatte der Nachrichtensender ntv über die aktuelle Entwicklung berichtet.

Gerüchte kursieren schon seit Januar

Dass es zu Stellenstreichungen kommen wird, dürfte für die Mitarbeiter zwar bitter, aber nicht unerwartet sein. Bereits seit Januar kursierten Gerüchte über die möglichen Stellenstreichungen, auch damals fiel die Zahl 500, konkret bestätigt wurde sie aber erst heute.

Damals soll Gulden die geplanten Kürzungen intern verkündet haben. Die Mitarbeitenden sollen in einer spontanen Versammlung über die Schritte informiert worden sein. Genaue Zahlen oder Details konnte der Unternehmenssprecher im Januar noch nicht bestätigen. Dass Kürzungen stattfinden sollen, schien damals aber schon sicher zu sein.

Bei der Bilanzpressekonferenz bestätigte Gulden nun erstmals die Gerüchte. "Wir müssen bis zu 500 Stellen herausnehmen, weil diese Stellen – nicht die Leute – Komplexität erzeugen", verkündete der Vorstandschef am Mittwoch.

Die Begründung für diese Entscheidung sei Vereinfachung. "Wir müssen Komplexität reduzieren, aber Vereinfachung ist das Schwierigste überhaupt. Wir mussten viele unserer eigenen Regeln brechen", wird Gulden einheitlich von verschiedenen Medien zitiert.

Das Unternehmen müsse Entscheidungen dezentraler treffen, da man nicht von Herzogenaurach aus bestimmen könne, was sich in Ländern wie den USA oder China gut verkaufe, so der Vorstandschef.

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