Alcatel-Lucent-Mitarbeiter in Nürnberg bangen
15.10.2013, 08:28 UhrDie Sitzung des Wirtschaftsausschusses in Stuttgart vom Montag brachte nicht mehr Klarheit. „Die Stimmung unter den Kollegen ist gedrückt“, sagt Betriebsrat Klaus Müller. „Die Kollegen machen sich Gedanken über ihre berufliche Zukunft.“
Dass zudem der langjährige Technik-Vorstand der Alcatel-Lucent Deutschland AG, Rainer Fechner, den Konzern just „aus persönlichen Gründen“ verlassen hat, taugt nicht gerade zur Besserung der Gefühlslage unter den Mitarbeitern. Fechner war unter anderem verantwortlich für den Standort Nürnberg. Manche glauben, dass der Manager in den zurückliegenden Jahren den Entwicklungsstandort in Nürnbergs Norden gewissermaßen aus alter Treue vor dem Kahlschlag bewahrt hat.
Fest steht allerdings, dass hier nach Jahren des Schrumpfens heute weniger als 500 Beschäftigte arbeiten. Zu Beginn des nächsten Jahres wird ihre Zahl auf 460 zurückgehen. Das war in dem Unternehmensprogramm „Performance“ vereinbart, aber noch nicht bis ins Letzte umgesetzt worden. Nun droht das nächste Sparprogramm namens „Shift Plan“, mit dem sich der Konzern weltweit neu ausrichten will. Dafür sollen bis Ende nächsten Jahres per saldo 10.000 Arbeitsplätze wegfallen, in Deutschland die genannten 520 Stellen. Doch keiner weiß wo.
Was die Nürnberger dabei halbwegs tröstet, ist die Zusage des Managements, wonach die Standorte Stuttgart und Nürnberg auch in Zukunft eine zentrale Rolle im globalen Alcatel-Lucent-Konzern spielen werden. Bei Stuttgart ist das kein Wunder, die Stadt ist die Zentrale von Alcatel-Lucent Deutschland. Und Nürnberg unverzichtbarer Entwicklungsstandort, so steht es im aktuellen Maßnahmenplan.
Die Arbeitnehmervertreter setzen nun darauf, dass sich der Aufsichtsrat in einer außerordentlichen Sitzung mit dem neuerlichen Umbau des Unternehmens beschäftigt. Heute ist erst mal Gesundheitstag in der Firma deutschlandweit. Fitness für den Kreislauf? Die Nürnberger sind ohnehin auf 180.
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