Streit um mehr Geld

Post-Warnstreiks: Jede zwanzigste Sendung bleibt liegen

27.02.2025, 08:23 Uhr
Eine Gruppe von Post-Beschäftigten, die ihre Arbeit niedergelegt hat.

© Rene Priebe/dpa Eine Gruppe von Post-Beschäftigten, die ihre Arbeit niedergelegt hat.

Wegen eines Warnstreiks bei der Post sind viele Briefkästen leer geblieben. Weil rund 4500 Beschäftigte in Zustell-Stützpunkten im ganzen Bundesgebiet ihre Arbeit niedergelegt haben, seien jeweils fünf Prozent der Tagesmenge an Briefen und Paketen vorerst liegengeblieben, teilte das Bonner Unternehmen mit. "Wir gehen davon aus, dass diese Rückstände in den nächsten Tagen zügig bearbeitet werden." Die Folgen der Warnstreiks waren am Donnerstag deutlich schwächer als am Mittwoch, als Firmenangaben zufolge jedes vierte Paket nicht zugestellt werden konnte.

Verdi hatte zum Ausstand in reinen Brief-Standorten sowie in Standorten der sogenannten Verbundzustellung aufgerufen - bei der Verbundzustellung trägt ein Postbote nicht nur Briefe, sondern auch Pakete aus. Nach Angaben der Post vom späten Vormittag legten rund 4500 Beschäftigte ihre Arbeit nieder. Je nach Region sei die Beteiligung unterschiedlich hoch ausgefallen. Manche Standorte in Deutschland wurden auch gar nicht bestreikt.

Gewerkschaft pocht auf kräftige Lohnsteigerung

Verdi fordert sieben Prozent höhere Entgelte in einem zwölf Monate laufenden Tarifvertrag, der für rund 170.000 Briefträger, Paketboten und andere Logistik-Mitarbeiter gelten würde. Die Post, die zu DHL gehört, bietet in einem 27 Monate laufenden Vertrag eine Anhebung um zunächst 1,8 Prozent und später um weitere 2,0 Prozent.

Außerdem macht sich Verdi für drei Extra-Urlaubstage stark, um der gestiegenen Arbeitsbelastung Rechnung zu tragen. Wer Verdi-Mitglied ist, soll sogar vier bekommen. Die Post wiederum bietet nur einen Extra-Urlaubstag für die Beschäftigten an, die weniger als 30 Urlaubstage im Jahr haben – also circa zwei Drittel der Belegschaft.

Verhandlungen gehen am Montag weiter

Die drei bisherigen Verhandlungsrunden brachten kein Ergebnis, für Montag ist die vierte Runde geplant. Schon in den vergangenen Wochen hatte Verdi immer mal wieder zu Warnstreiks in den unterschiedlichen Bereichen aufgerufen, ob im Paket- oder Briefbereich. Das führte mancherorts zu deutlichen Verspätungen bei der Zustellung von Sendungen.

Kluft der Positionen ist noch groß

Verdi fordert sieben Prozent höhere Entgelte in einem nur zwölf Monate laufenden Tarifvertrag, der für rund 170.000 Briefträger, Paketboten und andere Logistik-Mitarbeiter gelten würde. Die Post, die zu DHL gehört, bietet in einem 27 Monate laufenden Vertrag eine Anhebung um zunächst 1,8 Prozent und später um weitere 2,0 Prozent.

Außerdem pocht Verdi auf drei Extra-Urlaubstage, um der gestiegenen Arbeitsbelastung Rechnung zu tragen. Wer Verdi-Mitglied ist, soll sogar vier bekommen. Die Post wiederum bietet nur einen Extra-Urlaubstag für die Beschäftigten an, die weniger als 30 Urlaubstage im Jahr haben – also circa zwei Drittel der Belegschaft.

Verhandlungen gehen am Montag weiter

Die drei bisherigen Verhandlungsrunden brachten kein Ergebnis, für Montag ist die vierte Runde geplant. Die Post betonte, Ziel sei es, am Verhandlungstisch zu einem Ergebnis zu kommen.

Schon in den vergangenen Wochen hatte Verdi immer mal wieder zu Warnstreiks in den unterschiedlichen Bereichen aufgerufen, ob im Paket- oder Briefbereich. Das führte mancherorts zu deutlichen Verspätungen bei der Zustellung von Sendungen.

Verzögerung bei Zustellung

Insbesondere in Bayern hat der erneute Warnstreik Auswirkungen auf die Zustellung, Menschen im Freistaat müssen mit Verzögerung bei der Postzustellung rechnen. Grund ist ein Warnstreik der Gewerkschaft Verdi. Rund 800 Beschäftigte an 37 Zustellstützpunkten im Freistaat würden am Donnerstag die Arbeit niederlegen, teilte ein Verdi-Sprecher mit.

Derzeit dürften sich die Pakete in so gut wie allen Paketzentren des Logistikers DHL stauen, da es Warnstreiks gibt.

Derzeit dürften sich die Pakete in so gut wie allen Paketzentren des Logistikers DHL stauen, da es Warnstreiks gibt. © Patrick Pleul/dpa

"Die erneuten Warnstreiks sind aus unserer Sicht unnötig, sie gehen zu Lasten unserer Kundinnen und Kunden", hieß es zuletzt von der Post. Ziel der Post sei es, in konstruktiven Gesprächen am Verhandlungstisch zu einem Ergebnis zu kommen.