Konzern in der Krise

Auch in Franken und der Oberpfalz: BayWa gibt Standorte auf - Schließung steht kurz bevor

Verena Gerbeth

Online-Redakteurin

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01.04.2025, 11:21 Uhr
Das Logo des Mischkonzerns BayWa auf einem Schild in einem Getreidefeld.

© Fabian Sommer/Fabian Sommer/dpa Das Logo des Mischkonzerns BayWa auf einem Schild in einem Getreidefeld.

Insgesamt sechs Standorte des BayWa-Konzerns werden geschlossen. Das bestätigte am Montag ein Sprecher gegenüber dem „BR“. Demnach seien zwei Standorte in Franken, drei weitere in Niederbayern und einer in der Oberpfalz betroffen. Schon bis zum 30. Juni 2025 sollen dann die ersten Agrarvertriebe geschlossen sein - darunter Kronach in Oberfranken und Triftern im Kreis Rottal-Inn (Niederbayern). Bis zum Ende des Jahres sollen die Standorte Thiersheim in Oberfranken, Velden und Gankofen in Niederbayern sowie Schwandorf in der Oberpfalz folgen. Die Beschäftigten würden dann an neue Standorte wechseln können.

In den ersten neun Monaten 2024 hatte der Baywa-Konzern fast 641 Millionen Euro Nettoverlust geschrieben. Ursache der Krise ist eine missglückte Expansion auf Kredit im vergangenen Jahrzehnt. Diese soll nun rückabgewickelt und auf Pump gekaufte ausländische Beteiligungen wieder verkauft werden. Den Preis zahlt auch die Belegschaft: Anfang Dezember hatte die Baywa Stellenabbau in großem Maßstab angekündigt. Von den 8000 Vollzeitstellen der Muttergesellschaft Baywa AG sollen 1300 gestrichen werden, das entspricht 16 Prozent der Vollzeit-Arbeitsplätze des Konzerns in Deutschland. Die aus der Genossenschaftsbewegung hervorgegangene Baywa ist der größte deutsche Agrarhändler und spielt eine wichtige Rolle für die Landwirtschaft und Lebensmittelversorgung im Süden und Osten Deutschlands.