Dramatischer Gewinneinbruch

Audi vor massivem Stellenabbau: 4500 Arbeitsplätze in Bayern betroffen

Erik Thieme

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7.11.2024, 13:49 Uhr
Nach VW kündigte nun auch der ebenfalls zum Volkswagen-Konzern gehörende Autobauer Audi Stellenabbau an.

© IMAGO / Schöning / diebildwerft Nach VW kündigte nun auch der ebenfalls zum Volkswagen-Konzern gehörende Autobauer Audi Stellenabbau an.

Nach übereinstimmenden Medienberichten am Donnerstag (7. November 2024) steht Audi vor einem großen Stellenabbau, berichtet die Nachrichtenagentur vifogra. Nach Informationen des "Manager Magazins", das sich auf Insiderinformationen bezieht, möchte der Autobauer etwa 15 Prozent seiner Arbeitskräfte im indirekten Bereich streichen. Das beträfe rund 4500 Arbeitsplätze.

Insbesondere der Entwicklungsbereich soll von dem Abbau betroffen sein, dort könnten mehr als 2000 Mitarbeiter entlassen werden. Der Automobilhersteller bestätigte zwar laufende Verhandlungen zwischen Betriebsrat und Vorstand, nannte jedoch keine Details oder genauen Zahlen.

Keine Beschäftigungsgarantie bis 2029 mehr?

Die Beschäftigungsgarantie bis 2029 bestehe laut Finanzvorstand Jürgen Rittersberger zwar weiterhin, bei veränderten Rahmenbedingungen könnten allerdings neue Verhandlungen möglich werden. Einer Audi-Sprecherin zufolge ist dieser Fall nun eingetreten.

Ab dem 1. Januar 2025 sollen umfassende Änderungen in Kraft treten, die im Zuge der geplanten Umstrukturierungen durchgeführt werden. Das kündigte Audi-Chef Gernot Döllner an. Betroffen ist demnach auch der Entwicklungsbereich, der neu aufgestellt und effizienter werden soll. Döllner zufolge liegt das Ziel nicht primär im Stellenabbau, sondern in einer engeren Verzahnung der Abteilungen und einer Beschleunigung der Entscheidungsprozesse.

Verantwortlich für die Neustrukturierungen ist auch die Markteinführung neuer Modelle, die sich zum Teil sehr in die Länge ziehen. Der Produktionsstart des elektrischen Q6 e-tron beispielsweise verzögerte sich aufgrund von Software-Problemen um zwei Jahre.

Massiver Gewinneinbruch auch bei Audi - Werkschließung in Brüssel

Ebenfalls mitverantwortlich für die drastischen Maßnahmen dürften auch die finanziellen Probleme des Autobauers sein. Anfang der Woche vermeldete das Ingolstädter Unternehmen im dritten Quartal einen Gewinneinbrach von 91 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Auch die geplante Werksschließung in Brüssel ist eine Folge der schwierigen Marktlage. In der belgischen Hauptstadt sind so 3000 weitere Arbeitsplätze betroffen.

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