Ausverkauf bei GfK: 100 Mitarbeiter in Nürnberg betroffen

30.7.2018, 20:18 Uhr
Die Veräußerung der vier GfK-Forschungsbereiche soll Ende September abgeschlossen sein.

© Daniel Karmann/dpa Die Veräußerung der vier GfK-Forschungsbereiche soll Ende September abgeschlossen sein.

Käufer ist der französische Wettbewerber Ipsos. An diesen Konzern gibt die GfK in ihrer Säule "Custom Research" vier von fünf Bereichen ab. Es handelt sich dabei um aufwendige Einzelaufträge etwa aus der Pharmabranche oder von Behörden, zugeschnitten auf den jeweiligen Kunden, erklärt Unternehmenssprecher Kai Hummel. Die GfK trennt sich damit von rund einem Fünftel des weltweiten Umsatzes. Den Wert des Deals beziffert Käufer Ipsos mit 105 Mio.

Der einzige bei den Nürnbergern verbleibende Bereich heißt "Consumer Panel" und meint die kontinuierliche Messung von realem Kaufverhalten, Meinungen zu Produkten und Internetnutzung. Von diesem Markt erhofft sich die GfK Wachstum und Profit, denn diese Studien lassen sich automatisieren.

Entwicklung zu Datenanalytik-Unternehmen

Zu den Verkäufen sagt Vorstandschef Peter Feld: "Die Veräußerung der nicht-strategischen Unternehmsteile des Custom-Research-Bereichs ist der nächste wichtige Schritt in der Entwicklung von GfK zu einem echten technologiebasierten Datenanalytik-Unternehmen mit einem klaren kundenzentrierten Fokus auf unseren Kernkompetenzen und unseren wichtigsten Branchen und Märkten."

Die Verkaufsabsicht ist am Montagabend per E-Mail an alle GfK-Mitarbeiter gegangen, nachdem die Ad-hoc-Meldung des börsennotierten Unternehmens Ipsos verschickt worden war. Die Veräußerung soll Ende September abgeschlossen sein, vorbehaltlich der Zustimmung der Kartellbehörden. Ipsos gehört nach Nielsen, Kantar Group und anderen zu den führenden Marktforschern weltweit.

In der gesamten GfK-Gruppe betrifft der Verkauf der vier Bereiche 1000 Beschäftigte, 150 davon in Deutschland. Davon wiederum sitzen 100 Mitarbeiter am GfK-Hauptsitz in Nürnberg. Erst im Frühjahr hatte das Nürnberger Marktforschungsunternehmen bekanntgegeben, enger mit dem IT-Konzern IBM zusammenzuarbeiten – was bedeutet, dass 500 GfK-Mitarbeiter in Indien und Bulgarien damit einen neuen Arbeitgeber bekommen haben.

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