Enorm gestiegene Kosten

Bäckerei "goldjunge" meldet erneut Insolvenz an

vnp

23.8.2022, 14:55 Uhr
Hohe Kosten für Rohstoffe und Energie zwingen die Bäckerei "goldjunge" zum zweiten Mal in die Insolvenz. Die Kunden werden hiervon vorerst allerdings nichts spüren, der Betrieb läuft wie gewohnt weiter. 

© Soeren Stache, dpa Hohe Kosten für Rohstoffe und Energie zwingen die Bäckerei "goldjunge" zum zweiten Mal in die Insolvenz. Die Kunden werden hiervon vorerst allerdings nichts spüren, der Betrieb läuft wie gewohnt weiter. 

Zusammen mit Geschäftsführer Robin Schimpf hat der vorläufige Insolvenzverwalter Volker Böhm (Kanzlei Schulze & Braun) in mehreren Betriebsversammlungen die Belegschaft am Sitz von "goldjunge" in Langenzenn über die aktuelle Situation und die nächsten Schritte informiert. Nun werden einer Mitteilung zufolge "die Optionen für eine Sanierung geprüft". Ziel ist, das Unternehmen sowie möglichst viele der 300 Arbeitsplätze zu erhalten.

Als Grund für die Insolvenz nennt Geschäftsführer Schimpf die gestiegenen Kosten: „Der Preis für Rohstoffe wie Mehl oder Margarine hat sich in den vergangenen zehn Monaten nahezu verdoppelt. Hinzu kommen die immer höher werdenden Energiepreise. Derzeit müssen wir für Energie im Monat 100 000 Euro mehr bezahlen als im Herbst 2021. Diese enormen Preissteigerungen konnten wir als Unternehmen nicht mehr kompensieren.“

Verkauf läuft weiter

Die Herstellung und der Verkauf laufen, so betont "goldjunge", in vollem Umfang weiter. "Die 26 Filialen in Fürth, Nürnberg und der Metropolregion – einige davon mit Cafés – haben wie gewohnt geöffnet“, so der Insolvenzverwalter.

Für die fränkische Bäckerei ist es das zweite Insolvenzverfahren. Bereits 2018 war das Unternehmen zu diesem Schritt gezwungen, ausschlaggebend waren damals laut eigener Angaben hohe Fremdfinanzierungskosten, unerwartete Instandhaltungs- und Reparaturaufwendungen sowie der heiße Sommer. Eine Sanierung allerdings gelang damals, von den einst 37 Filialen werden 26 bis heute betrieben.

10 Kommentare