Ambitionierte Pläne
Bahn glaubt: 2026 wird das WLAN in allen Zügen funktionieren
16.8.2022, 17:29 UhrDie nächsten Wochen werden noch einmal herausfordernd für die Bahn, aber auch für alle Fahrgäste. Noch zwei Wochen gilt das Sparfuchsticket in den Nahverkehrszügen der Deutschen Bahn und sorgt für volle Züge. Allerdings legt das hohe Fahrgastaufkommen die zahlreichen Defizite der Bahn offen: Verspätungen, ausgefallene Klimaanlagen und kein WLAN. Die Vorständin für Digitales und Technik, Daniela Gerd tom Markotten, erklärte nun, wie sich die Bahn verbessern will.
In einem Interview mit der Zeit erklärte die ehemalige Managerin bei Daimler, dass das zentrale Problem der Bahn die Verspätungen seien. Allein im Juli waren 60 Prozent der Fernverkehrszüge verspätet. Diese Quote sei laut Gerd tom Markotten absolut inakzeptabel. Schuld an den Verzögerungen ist im Grunde die gesamte Infrastruktur der Bahn. Sie ist nicht auf die Zahl der Züge und Fahrgäste ausgelegt und sei schlichtweg "alt und störanfällig". Dabei nimmt sich der Konzern vor, ab 2030 doppelt so viele Fahrgäste zu transportieren als derzeit.
Ab 2024: Hohe Investitionen ins Streckennetz
Um dieses Zeil zu verwirklichen, ist aber viel Arbeit nötig. Dabei helfen soll die Digitalisierung, genauer noch: Künstliche Intelligenz. KIs sind bereits bei der Verkehrsplanung im Einsatz und konnten im S-Bahn-Netz zu Verbesserungen führen. Laut der Vorständin will man die Künstliche Intelligenz als eine Art Frühwarnsystem einsetzen: Besonders störanfällige Bereiche wie Klimaanlagen, Bremsen und Türen werden mit Sensoren und Kameras ausgestattet. So können KIs diese Daten auswerten und frühzeitig alarmschlagen, wenn mal wieder etwas ausfällt. Konkret angehen will das Unternehmen die Pläne 2024, mit hohen Investitionen für stark befahrene Strecken. Außerdem muss die gesamte Sensorik auf dem 33.000 Kilometer langen Streckennetz ausgebessert werden.
"2026 wird das WLAN unterbrechungsfrei funktionieren"
Nicht nur die Pünktlichkeit lässt bei der Bahn zu wünschen übrig, auch beim WLAN sehen viele Nachbesserungsbedarf. Hier verweist Daniela Gerd tom Markotten auf die Mobilfunkanbieter: Solange diese keinen flächendeckenden Mobilfunkempfang bieten, könne auch das WLAN nicht funktionieren. "Vodafone und Telekom haben sich verpflichtet, bis 2026 ein lückenloses Netz bereitzustellen", sagte die 48-Jährige. Aber auch die Bahn will einen Beitrag leisten, damit eine größere Reichweite des Mobilfunknetzes geschaffen wird. Sie geben neue Frequenzbereiche frei - etwas, das "bisher technisch nicht möglich war", laut Gerd tom Markotten.
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