Balleis: «Mich hat niemand gefragt«

ERLANGEN - Der Erlanger Oberbürgermeister Siegfried Balleis (CSU) ist ohne sein Wissen zum Kandidaten für den Chefposten im bayerischen Sparkassenverband geworden.

Kaum war das neue Jahr angebrochen, tauchte die Frage auf: Braucht Erlangen noch in diesem Frühjahr einen neuen Oberbürgermeister?

Nasers Rücktritt

Denn der geschäftsführende Präsident des bayerischen Sparkassenverbandes, der ehemalige Kitzinger Landrat Siegfried Naser, war wegen der ihm mit angelasteten teuren Übernahme der österreichischen Bank Hypo Alpe Adria durch die bayerische Landesbank, an der eben die bayerischen Sparkassen über ihren Verband beteiligt sind, zurückgetreten.

Nun aber war die Nachfolgefrage offen - und da geriet Erlangens OB Siegfried Balleis auf unerklärbare Weise ins Gespräch.

Dass das von Naser verlassene Amt eine Herausforderung gewesen sein muss, kann man schon an seiner Ausstattung sehen: Mit rund 600.000 Euro jährlich war der Posten dotiert.

Balleis, der «keine Ahnung« hat, wie er überhaupt in den Kreis potenzieller Bewerber («Mich hat niemand gefragt«) geraten ist, will sich folglich auch nicht dazu äußern, ob er sich für einen geeigneten Kandidaten halten würde.

Andererseits: Die Sparkassen haben ihre Landesbank-Beteiligung fast ganz heruntergefahren. Und benötigten somit auch keinen eigenen, fürstlich bezahlten «Landesbänker« mehr.

So gesehen spricht erst einmal wenig dafür, dass sich Erlangen demnächst einen neuen Oberbürgermeister suchen muss.