Schwere Zeit

Tausende Kunden betroffen: Bayerischer Versicherer insolvent - das müssen Sie wissen

Stefan Zeitler

Online-Redaktion

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29.7.2024, 08:32 Uhr
Ein bayerischer Versicherer ist insolvent - das hat nun Folgen für Tausende Kundinnen und Kunden. (Symbolbild)

© imago (Montage: nordbayern.de) Ein bayerischer Versicherer ist insolvent - das hat nun Folgen für Tausende Kundinnen und Kunden. (Symbolbild)

Es ist ein echter Schock für Tausende Kundinnen und Kunden: Die Lebensversicherung FWU Life Lux ist pleite. Zuvor musste bereits die deutsche Muttergesellschaft – die FWU-Gruppe – Insolvenz anmelden.

Wie aus einer Pressemitteilung des vorläufigen Insolvenzverwalters Ivo-Meinert Willrodt hervorgeht, meldete das Unternehmen Insolvenz an. Seinen Hauptsitz hat das Unternehmen in Luxemburg.

Aber auch die Muttergesellschaft, die Finanz-Holdingsgesellschaft FWU AG, die ihren Sitz in Grünwald bei München innehat, meldete Insolvenz an. Und das bereits am 19. Juli.

"Die aktuelle Situation ist eine große Herausforderung", wird CEO Manfred Dirrheimer in der Meldung zitiert. Aufgrund der "geänderten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen" und den daraus entstandenen Folgen sei der Insolvenzantrag "nicht abzuwenden" gewesen.

Betroffen von der Entscheidung sind nun rund 300.000 Kundinnen und Kunden – und das europaweit. Wie die "Süddeutsche Zeitung" dazu erfahren haben will, sei der Grund für die Überschuldung eine Beitragserhalt-Garantie, die der Versicherer abgegeben hatte. Damit habe man sich dann aber übernommen, heißt es dazu weiter.

In der Folge der Insolvenz verhängte die Luxemburger Versicherungsaufsicht ein Auszahlungsverbot. Heißt im Klartext: Betroffene würden derzeit nicht an ihr Geld kommen, klärt die "Süddeutsche Zeitung" weiter auf. Auch Tausende Menschen in Deutschland sollen davon direkt betroffen sein.

Laut eigenen Angaben beschäftigt das Unternehmen rund 420 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Global gesehen betreibe man zehn Standorte. Allein in Europa würden rund 285.000 Menschen für eine Beitragssumme von insgesamt neun Milliarden Euro sorgen.

Vorerst laufe der Geschäftsbetrieb der FWU AG weiter, so der Insolvenzverwalter Willrodt. "Das Verfahren ist komplex, aber wir sind bestrebt, eine langfristige Lösung für das Unternehmen zu finden". Man werde dazu "sämtliche Sanierungsoptionen prüfen".

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