Firmenpleite
Bekannter Online-Möbelhändler ist insolvent - Tausende Kunden bleiben auf Kosten sitzen
12.1.2023, 12:48 UhrZeitlose Couches, ein hippes Website-Design und eine Riesenauswahl: Der Blick auf den Webauftritt des britischen Online-Möbelanbieters made.com macht nicht den Eindruck, als stecke das Unternehmen kurz vor dem Zusammenbruch.
Doch der Schein trügt: Denn made.com meldete im vergangenen Jahr Insolvenz an. Wie aus einem Bericht des Guardian hervorgeht, dürften nun wohl auch tausende Kunden unter der Insolvenz des Unternehmens leiden: Sie werden voraussichtlich auf ihrem Geld sitzen bleiben - so steht es zumindest im jüngsten Bericht der Insolvenzverwalter des Möbelherstellers.
Auch Facebook und Google betroffen
Rund 30.000 Kunden werden keine Rückzahlungen für Waren erhalten, die bereits bestellt oder nicht geliefert wurden. Auf etwa 11,9 Millionen Pfund (umgerechnet 13,5 Millionen Euro) beläuft sich die Schadenssumme. Grund: Dem Unternehmen fehlen schlichtweg die finanziellen Ressourcen, um das Geld an die Kunden zurückzuzahlen. Neben zahlreichen Lieferanten und Mitarbeitern gehören auch Tech-Riesen wie Facebook und Google zu den ungesicherten Gläubigern. Den beiden Unternehmen schuldet made.com insgesamt 3,4 Millionen Pfund - umgerechnet knapp 3,9 Millionen Euro.
Hauptkreditgeber hat Geld erhalten
Bei einigen Kunden hat made.com seine Schulden bereits beglichen - 1,9 Millionen Euro wurden zurückgezahlt. Der Hauptkreditgeber Silicon Valley Bank soll voraussichtlich die kompletten 3,8 Millionen Pfund zurückerhalten. 30.000 andere Kunden dürften allerdings voraussichtlich leer ausgehen.
Der Abstieg des Unternehmens war ein jüngstes Beispiel für das Platzen der Blase im Online-Einzelhandel. Nachdem made.com vor zwei Jahren an die Börse ging, sank der Wert des Unternehmens beträchtlich. Grund waren vorrangig die ausbleibende Konsumlust der Bevölkerung im vergangenen Jahr. Auch Störungen der Lieferketten stellten made.com vor Probleme.
Bereits mehr als 300 Arbeitnehmer hat made.com entlassen. Voraussichtlich werden fast alle 500 Beschäftigten ihren Job verlieren.