Bosch will Elektromobilität am Standort Nürnberg stärken
22.6.2017, 19:26 UhrFür Joachim Pietzcker ist der eingeschlagene Weg die mit Abstand beste Alternative. Es gehe darum, schon jetzt Kompetenzen aufzubauen und sich innovativ zu zeigen, um vom Morgen dann nicht auf dem falschen Fuß erwischt zu werden, erklärt der scheidende kaufmännischen Werkleiter des Nürnberger Werks. Ende Juni 2017 wird er, wenige Tage nach seinem 60. Geburtstag, seinen Posten an den gebürtigen Helmut Schuster übergeben.
In der Konzernzentrale bei Stuttgart hat man die Nürnberger Bemühungen durchaus registriert - und belohnt sie jetzt. "Wir haben den Zuschlag für eine Versuchslinie zum Bau von E-Achsen bekommen", freut sich Pietzcker. Hier wollen die Franken künftig Erfahrungen sammeln, was es heißt, Elektromotoren, ein zweistufiges Elektrogetriebe und die dazugehörende Leistungselektronik auf eine Achse zu montieren.
Vorerst freilich noch im kleinen Maßstab. Doch sollte sich der weltgrößte Zulieferer eines Tages entscheiden, mit E-Achsen ganz groß in den Markt einzusteigen - etwa, wenn die Nachfrage an Elektroautos weiter spürbar steigt - dürfte das Nürnberger Werk nun gute Chancen haben, auch dafür bosch-intern den Zuschlag zu erhalten.
Auf absehbare Zeit wichtigster Umsatzträger jedoch wird in der Zweibrückener Straße trotz allem Technik für den Verbrennungsmotor bleiben. Allein die Hochdruckpumpen für Benzin-Direkteinspritzung tragen 50 Prozent zum Geschäft bei. Auch diese Teile wollen die Nürnberger nicht vergessen. So werde eine vollautomatische neue Linie für die nächste Generation der Hochdruckpumpe gerade bestellt, sagt Pietzcker.
Mit der aktuellen Auslastung des Standorts zeigt er sich zufrieden. "Das Nürnberger Werk wächst ungebremst in Produktion und Kompetenz", so der Pietzcker. "Auf Nürnberg wird bei Bosch weiter gebaut."
Keine Kommentare
Um selbst einen Kommentar abgeben zu können, müssen Sie sich einloggen oder sich vorher registrieren.
0/1000 Zeichen