Bundesagentur-Chef für strengen Lockdown: "Nur ein harter Eingriff schützt Arbeitsplätze"

Manuel Kugler

Redaktion Politik und Wirtschaft

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31.3.2021, 11:39 Uhr
"Das, was bisher getan wird, reicht nicht aus", sagt Detlef Scheele, Chef der Bundesagentur für Arbeit.

© Kay Nietfeld, dpa "Das, was bisher getan wird, reicht nicht aus", sagt Detlef Scheele, Chef der Bundesagentur für Arbeit.

Detlef Scheele, der Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit, hat sich für einen "harten, kurzen" Lockdown ausgesprochen. "Persönliche Kontakte müssen reduziert werden, um größeren Schaden vom Arbeitsmarkt abzuwenden und das verarbeitende Gewerbe zu schützen", sagte Scheele in Nürnberg. Als konkrete Maßnahme nannte er Ausgangssperren. Ziel müsse sein, nach Pfingsten wieder zu Öffnungen übergehen zu können.

Dass der Arbeitsmarkt auch weiterhin der Pandemie trotze, hänge entscheidend davon ab, dass die Industrie ungehindert produzieren könne. Dies sieht der Behördenchef jedoch in Gefahr, wenn es bei einem "unendlich langen und schleichenden Lockdown" bleibe, an dessen Ende womöglich doch Eingriffe ins verarbeitende Gewerbe notwendig würden. "Nur ein harter Eingriff kann davor schützen."


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"Das, was bisher getan wird, reicht nicht aus", so Scheele. Er forderte einen "Schulterschluss zwischen Politik und evidenzbasierter Wissenschaft". Derzeit würde jedoch zu wenig auf die Einschätzungen von Virologen gehört.

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