Corona-Krise trifft Bekleidungshandel besonders stark

5.10.2020, 13:26 Uhr

Nun ist es auch amtlich: Die Corona-Krise hat den Einzelhandel mit Bekleidung besonders stark getroffen. Im August lagen die realen Umsätze der meist in den Innenstädten angesiedelten Händler 11,6 Prozent unter dem Niveau aus dem Februar, wie das Statistische Bundesamt am Montag berichtete. Kalender- und Saisoneffekte sind dabei bereits berücksichtigt. Auch im Vergleich zum August 2019 fehlten 11,4 Prozent der Erlöse in den Kassen.

Die Käufer sind in der Pandemie noch stärker als zuvor ins Internet abgewandert: Bekleidung, Sportartikel und Schuhe waren 2019 in Deutschland die beliebtesten Online-Produkte und wurden von 68 Prozent der Online-Käufer bestellt. Die Erlöse mit Textilien im Internet- und Versandhandel lagen im August rund 23,0 Prozent über dem Vorjahresmonat. Über das gesamte Sortiment setzten die Onliner 19,6 Prozent mehr um als ein Jahr zuvor.

In der Langzeitbetrachtung zeigt sich der Erfolg von Online-Händlern und Plattformen wie Amazon und Co.: Von 1999 bis bis zum Jahr 2019 steigerten sie ihre realen Umsätze um 120,3 Prozent, so das Bundesamt. Im gleichen Zeitraum büßten die Kaufhäuser 42,1 Prozent ein. Der stationäre Einzelhandel konnte in der Phase zwar noch 11,2 Prozent zulegen, blieb damit aber auch sehr deutlich hinter den Wachstumsraten der Onliner.

Legerer Stil eher gefragt - Corona setzt Krawattenherstellern zu

Ausgefallene Familienfeste und der Trend zu mehr Homeoffice in der Corona-Krise setzen auch Krawattenherstellern in Deutschland zu. Krawatten wurden zuletzt immer weniger verkauft, wie der BTE Handelsverband Textil mitteilte. Insgesamt habe der stationäre Mode-Fachhandel zwischen März und August 2020 rund fünf Milliarden Umsatz eingebüßt - das sei ein Drittel weniger.


Verbraucherschützer: Mehrwertsteuersenkung entlastet Kunden kaum


"Das Geschäft mit Herrenmode ist noch schlechter gelaufen, so dass davon ausgegangen werden kann, dass es bei Krawatten einen Umsatzrückgang von mindestens 50 Prozent im stationären Handel gab. Das ist aber nur eine Schätzung", sagte BTE-Sprecher Axel Augustin der Deutschen Presse-Agentur.

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