Das britische Kult-Modelabel Bench ist insolvent
2.5.2018, 15:40 UhrVon der Insolzenz des britischen Modelabels sei auch die deutsche Konzerntochter betroffen. Ein Grund für die Pleite sei der schwierige Einzelhandelsmarkt in Großbritannien sowie die Abwertung des britischen Pfunds nach dem Brexit, wie das Handelsblatt berichtete. Außerdem sollte ein Logistikproblem aus dem Jahr 2016 den Ruin mitherbeigeführt haben, wie das Unternehmen selbst einräumte.
Bench ist vor allem bei jungen Leuten beliebt und in Deutschland vor allem für seine Kapuzen- und Fleece-Pullis bekannt. Schon im März war Bruno Sälzer als CEO des Unternehmens abgetreten. Seinen Abgang begründete er damals damit, dass er sich mehr um seine Aufgaben in den anderen Unternehmen wie der Sportholding Amer Sports kümmern wollte. Der Manager ist jedoch noch mit 15 Prozent an Bench beteiligt. Nach seinem Einstieg vor knapp dreieinhalb Jahren versuchte er das Kultlabel mit einer Neuausrichtung wieder auf Erfolgskurs zu bringen. Allerdings konnte diese Strategie nicht die Probleme im Heimatmarkt Großbritannien lösen, wo Bench rund die Hälfte seines Umsatzes erzielte.
"Nichts anderes übrig geblieben"
Mehrheitseigentümer von Bench ist die Münchener Private-Equitiy-Firma Emeram Capital Partners. Sie überzeugten Sälzer damals, die Rolle des CEOs bei Bench zu übernehmen. Doch für den Unternehmer, der bislang bei rennommierten Marken wie Boss und der Luxusmarke Ecada arbeitete, war die Marke für junge Mode ein ungewohntes Terrain.
Barry Knight übernehm schließlich seit März seine Stelle bei der Bench-Konzernmutter. "Wir alle bei Bench haben unermüdlich daran gearbeitet, den Turnaround des Geschäfts zu erreichen", erklärt er. Der Eigentümer habe mehrfach Kapital nachgeschossen, um in neue Filialen und Mitarbeiter zu investieren. "Letztlich war es uns nicht mehr möglich, zusätzliche Liquidität für das Unternehmen aufzubringen", sagte Knight. Daher sei ihm leider "nichts anderes übrig geblieben, als ein Insolvenzverfahren einzuleiten". Bench beschäftigt in seinen wichtigsten Märkten England 176 und in Deutschland 170 Mitarbeiter. Die Filialen sollen weiterhin geöffnet bleiben. In Großbritannien werden 20 Boutiquen betrieben, in Deutschland zwölf, in Österreich und in den Niederlanden jeweils zwei.
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