Deutsche Wirtschaft blickt gelassen auf Brexit
11.1.2017, 15:00 UhrDas IW hatte 2900 Unternehmen zum angekündigten EU-Austritt Großbritanniens befragt. Von diesen erwarten nur 15,5 Prozent Folgen für ihre eigene Personalplanung wegen Unsicherheiten im Großbritanniengeschäft, 17 Prozent sehen ihre Produktionsprozesse berührt.
Immerhin 37 Prozent befürchten Dämpfer für ihre Exporte durch den Absturz des britischen Pfunds, allerdings erwarten davon nur 9,9 Prozent einen starken Rückgang und 27 Prozent begrenzte Effekte. Fast ein Viertel der befragten Firmen hofft auf Auftrieb, weil Geschäfte aus Großbritannien in die EU verlagert werden könnten.
Aus den Zahlen ergibt sich aus Sicht von Studienautor Jürgen Matthes auch eine politische Konsequenz: "Ein zentrales Ergebnis ist: Großbritannien hat weniger Druckmittel in den Brexit-Verhandlungen, als die Regierung zu erwarten scheint", sagte der IW-Experte in Brüssel. Die Erwartung, dass die deutsche Wirtschaft aus Furcht vor einem harten Brexit auf Zugeständnisse an London dringe, gehe wohl nicht auf.
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