Deutschlands Lieblingsgetränk: Was die Siegel auf Kaffee bedeuten

3.2.2018, 14:15 Uhr
Das wohl bekannteste Siegel, verwaltet vom Verein Transfair. Urteil der Stiftung Warentest im Jahr 2016: Die wirtschaftlichen und sozialen Kriterien seien "gut", es gibt Mindestpreise und Prämien. Manko beim Umweltschutz: Zwar ist Gentechnik verboten – was bei Kaffee ohnehin keine Rolle spielt –, "bio" ist aber kein Muss, Chemikalien können eingesetzt werden. Mit einem Aufschlag wird jedoch die Umstellung auf Bio-Anbau unterstützt. Insgesamt sei die Aussagekraft "hoch". Das Magazin Öko-Test bewertete 2013 alle geprüften Kaffees mit diesem Siegel als "fair".
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Fairtrade

Das wohl bekannteste Siegel, verwaltet vom Verein Transfair. Urteil der Stiftung Warentest im Jahr 2016: Die wirtschaftlichen und sozialen Kriterien seien "gut", es gibt Mindestpreise und Prämien. Manko beim Umweltschutz: Zwar ist Gentechnik verboten – was bei Kaffee ohnehin keine Rolle spielt –, "bio" ist aber kein Muss, Chemikalien können eingesetzt werden. Mit einem Aufschlag wird jedoch die Umstellung auf Bio-Anbau unterstützt. Insgesamt sei die Aussagekraft "hoch". Das Magazin Öko-Test bewertete 2013 alle geprüften Kaffees mit diesem Siegel als "fair". © Transfair e.V.

Die sozialen Kriterien des vom Ökoverband Naturland vergebenen Labels sind laut Stiftung Warentest "sehr gut", wirtschaftliche und ökologische Bedingungen "gut". Es gibt Mindestpreise und Prämien. "Bio" ist Vorschrift, die Zahlungen an die Bauern sind höher als bei konventionellem Kaffee. Die Kontrollen beurteilten die Tester mit "sehr gut", die Transparenz mit "gut". Insgesamt sei die Aussagekraft des Zeichens "sehr hoch".
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Naturland Fair

Die sozialen Kriterien des vom Ökoverband Naturland vergebenen Labels sind laut Stiftung Warentest "sehr gut", wirtschaftliche und ökologische Bedingungen "gut". Es gibt Mindestpreise und Prämien. "Bio" ist Vorschrift, die Zahlungen an die Bauern sind höher als bei konventionellem Kaffee. Die Kontrollen beurteilten die Tester mit "sehr gut", die Transparenz mit "gut". Insgesamt sei die Aussagekraft des Zeichens "sehr hoch". © Naturland

Das Siegel der gleichnamigen Stiftung aus den Niederlanden ist für die Warentester nur "mittel" in der Aussagekraft. Kein Mindestpreis, auch die ökologischen Kriterien seien nur "befriedigend", die sozialen immerhin "gut". Für Öko-Test ist es bei der Fairness "nur zweite Wahl". Kinderarbeit ist, wie bei jedem der Siegel, verboten. Seit 2018 arbeitet UTZ mit der Rainforest Alliance (siehe nächstes Siegel) zusammen, mit offener Zukunft.
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UTZ Certified

Das Siegel der gleichnamigen Stiftung aus den Niederlanden ist für die Warentester nur "mittel" in der Aussagekraft. Kein Mindestpreis, auch die ökologischen Kriterien seien nur "befriedigend", die sozialen immerhin "gut". Für Öko-Test ist es bei der Fairness "nur zweite Wahl". Kinderarbeit ist, wie bei jedem der Siegel, verboten. Seit 2018 arbeitet UTZ mit der Rainforest Alliance (siehe nächstes Siegel) zusammen, mit offener Zukunft. © UTZ

Kein Mindestpreis, keine Prämien, kein "bio": Für Stiftung Warentest ist das Zeichen der gleichnamigen New Yorker Organisation in der Aussagekraft bloß "mittel". Die Anforderungen seien in allen Bereichen nur "befriedigend". Zumindest müssen die Kernarbeitsnormen der Internationalen Arbeitsorganisation eingehalten werden, Kinderarbeit ist also tabu. Dennoch ist das Siegel auch für Öko-Test "nur zweite Wahl".
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Rainforest Alliance

Kein Mindestpreis, keine Prämien, kein "bio": Für Stiftung Warentest ist das Zeichen der gleichnamigen New Yorker Organisation in der Aussagekraft bloß "mittel". Die Anforderungen seien in allen Bereichen nur "befriedigend". Zumindest müssen die Kernarbeitsnormen der Internationalen Arbeitsorganisation eingehalten werden, Kinderarbeit ist also tabu. Dennoch ist das Siegel auch für Öko-Test "nur zweite Wahl". © Rainforest Alliance

Das Siegel des bayerisch-schwäbischen Bio-Lebensmittelunternehmens Rapunzel Naturkost steht laut Stiftung Warentest für "sehr gute" wirtschaftliche Bedingungen. Bei sozialen und ökologischen Anforderungen gibt es jeweils ein "gut". Mindestpreis, Prämien und Bio-Aufschlag sind enthalten. Bei der Transparenz und der Überprüfung, ob die Maßnahmen wirken, gab es von den Warentestern 2016 nur ein "befriedigend". Insgesamt sei die Aussagekraft jedoch "hoch". Öko-Test bewertete 2013 einen Rapunzel-Kaffee mit dem Hand-in-Hand-Zeichen als "fair".
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Hand in Hand

Das Siegel des bayerisch-schwäbischen Bio-Lebensmittelunternehmens Rapunzel Naturkost steht laut Stiftung Warentest für "sehr gute" wirtschaftliche Bedingungen. Bei sozialen und ökologischen Anforderungen gibt es jeweils ein "gut". Mindestpreis, Prämien und Bio-Aufschlag sind enthalten. Bei der Transparenz und der Überprüfung, ob die Maßnahmen wirken, gab es von den Warentestern 2016 nur ein "befriedigend". Insgesamt sei die Aussagekraft jedoch "hoch". Öko-Test bewertete 2013 einen Rapunzel-Kaffee mit dem Hand-in-Hand-Zeichen als "fair". © Rapunzel Naturkost

Das Zeichen des Unternehmens GEPA, das von kirchlichen Organisationen gegründet wurde, setzt nach Ansicht der Stiftung Warentest keine eigenen Standards, sondern basiere zum Beispiel auf den Fairtrade-Kriterien. Dennoch sei es glaubwürdig, es stehe für "direkte, lange Beziehungen mit Produzenten". Auch Öko–Test beurteilte einen getesteten GEPA-Kaffee als "fair". Das Unternehmen selbst sagt, es zahle den Bauern "meist deutlich mehr, als die allgemeinen verbindlichen Mindeststandards des Fairen Handels festlegen."
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GEPA fair+

Das Zeichen des Unternehmens GEPA, das von kirchlichen Organisationen gegründet wurde, setzt nach Ansicht der Stiftung Warentest keine eigenen Standards, sondern basiere zum Beispiel auf den Fairtrade-Kriterien. Dennoch sei es glaubwürdig, es stehe für "direkte, lange Beziehungen mit Produzenten". Auch Öko–Test beurteilte einen getesteten GEPA-Kaffee als "fair". Das Unternehmen selbst sagt, es zahle den Bauern "meist deutlich mehr, als die allgemeinen verbindlichen Mindeststandards des Fairen Handels festlegen." © GEPA