Tarifverhandlungen

Enttäuschendes Angebot: IG Metall Bayern kündigt erneut Warnstreiks an

Andrea Munkert

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22.10.2024, 19:17 Uhr
Bereits Mitte des Monats haben sie lautstark in Nürnberg demonstriert: Mitarbeitende in der Metall- und Elektrobranche fordern mehr Lohn.

© IG Metall Bayern Bereits Mitte des Monats haben sie lautstark in Nürnberg demonstriert: Mitarbeitende in der Metall- und Elektrobranche fordern mehr Lohn.

Nach dem "enttäuschenden Angebot" der Arbeitgeber in der zweiten Tarifverhandlung für die Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie kündigt die IG Metall mit Ablauf der Friedenspflicht erneut Warnstreiks in Bayern an. "Mit ihrem Angebot sind die Arbeitgeber noch sehr weit von unseren Forderungen entfernt. Nach weiteren Beratungen in unseren Gremien ist nun klar, dass wir in Bayern unmittelbar nach Ablauf der Friedenspflicht zu Warnstreiks aufrufen werden", sagt der bayerische IG Metall-Bezirksleiter und Verhandlungsführer Horst Ott.

Ott erklärt: "Die Arbeitgeber hatten seit der ersten Verhandlung sechs Wochen Zeit, uns in der Friedenspflicht ein verhandelbares Angebot zu machen. Diese Chance haben sie nicht genutzt. Wir werden jetzt mit Warnstreiks den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen. Sie müssen sich erheblich bewegen, um mit uns zu einem Tarifergebnis zu kommen, das den Nöten und berechtigten Bedürfnissen der Beschäftigten gerecht wird. Wir sind weiterhin daran interessiert, zügig weiter zu verhandeln."

Die IG Metall fordert sieben Prozent mehr Geld für die Beschäftigten bei einer Laufzeit von zwölf Monaten und eine Erhöhung der Vergütungen für die Auszubildenden um 170 Euro. Weitere Themen der IG Metall sind eine soziale Komponente für die unteren Entgeltgruppen und die Ausweitung der Wahloptionen zwischen Zeit und Geld auf mehr Beschäftigte.

Bereits am Dienstag, 15. Oktober, demonstrierten mehrere Tausend Beschäftigte in Nürnberg. Gemeinsam mit der IG Metall forderten sie eine Lohnanhebung.

Bei der zweiten Tarifverhandlung, die ebenfalls in der vergangenen Woche in Nürnberg stattfand, hatte der Arbeitgeberverband "vbm" erst nach neun Nullmonaten eine Tabellenerhöhung um 1,7 Prozent ab Juli 2025 und weitere 1,9 Prozent ab Juli 2026 bei einer Laufzeit des Tarifvertrags von 27 Monaten angeboten.

Bei den Auszubildendenvergütungen signalisierte der "vbm" Bereitschaft, über eine überproportionale Erhöhung zu reden, ohne eine konkrete Zahl anzubieten, teilt die IG Metall weiter mit. "Die angebotenen Erhöhungen sind zu wenig, sie kommen zu spät, und die Laufzeit ist zu lang", fasst Ott demnach zusammen.

Wann genau in der Metall- und Elektrobranche wieder gestreikt werden soll, will die IG Metall Mittelfranken ab Anfang kommender Woche bekannt geben. Die Friedenspflicht endet am Montag, 28. Oktober, um 24 Uhr. Danach sind in der Nacht auf den 29. Oktober bereits wieder Warnstreiks möglich.

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