Erster Handelstag: Turbulenter Börsenstart von Siemens Energy

28.9.2020, 14:27 Uhr
Der Schriftzug "Siemens" ist an einem Gebäude zu sehen: Die Energy-Sparte des Technologie-Konzerns wird ihren Hauptsitz künftig in Berlin haben.

© Soeren Stache/dpa Der Schriftzug "Siemens" ist an einem Gebäude zu sehen: Die Energy-Sparte des Technologie-Konzerns wird ihren Hauptsitz künftig in Berlin haben.

Gemeinsam mit Johann Georg Halske hatte Werner von Siemens 1847 in Berlin sein Unternehmen gegründet und 1866 mit der Erfindung des elektrodynamischen Prinzips einen Grundstein für den heutigen Siemens-Konzern und somit auch das heutige Siemens Energy gelegt. Christian Bruch, Vorstandsvorsitzender von Siemens Energy: „Für jeden der möglichen Standorte in Deutschland gab es gute Argumente. Mit der Wahl für Berlin verknüpfen wir die historischen Wurzeln von Siemens Energy mit der Gestaltung der zukünftigen, nachhaltigeren Energiewelt."

Trotz der Wahl für Berlin möchte das Unternehmen auch an anderen Standorten in Deutschland wichtige Funktionen haben. "Berlin hat sich in den vergangenen Jahren zum wichtigen Standort für Innovation und Gründergeist entwickelt und überzeugt durch die Nähe zu politischen Gesprächspartnern, Verbänden und internationalen Einrichtungen. Gleichzeitig ist Berlin einer der größten Standorte von Siemens Energy weltweit", so Bruch weiter.

Die neue Aktie von Siemens Energy hat zu Beginn des ersten Handelstags eine Berg- und Talfahrt hingelegt. Das Papier startete zunächst mit einem Kurs von 22,01 Euro in den Xetra-Handel an der Börse in Frankfurt. Das entspricht einem Wert von rund 16 Milliarden Euro für das abgespaltene Energiegeschäft von Siemens. Danach ging es vorübergehend unter 20 Euro, bevor das Papier im Verlauf des Vormittags wieder zu Werten nahe der Erstnotiz zurückkehrte.

Noch ist offen, an welchem der Berliner Siemens-Energy-Standorte sich die Zentrale genau befinden wird. Dazu werde in den nächsten Monaten ein detaillierteres Konzept erarbeitet., heißt es. Mit dem Aufbau der Konzernleitung wird im Laufe des nächsten Geschäftsjahres begonnen. Der dezentrale Ansatz des Unternehmens soll auch nach Ende der Corona-Pandemie Gültigkeit haben: So wird ein Mitglied des Vorstands, Jochen Eickholt, seinen Sitz am größten Standort in Erlangen haben, Tim Holt wird ein Büro in Orlando (US-Bundesstaat Florida) beibehalten. Verwaltungssitz des Unternehmens bleibt München.

Siemens begründet die Abspaltung des Energiegeschäfts zum einen damit, dass sich das Unternehmen so auf seinen Bereich fokussieren könne. Zum anderen falle der konzerninterne Wettbewerb um Mittel weg. Dabei hatte der Energiebereich in der Vergangenheit angesichts vergleichsweise geringer Margen oft schlechte Karten gehabt.

Verwandte Themen


6 Kommentare