"Es ist so bitter": Kfz-Zulieferer Schaeffler schließt Werk in Franken

Gregor le Claire

Redaktion Politik und Wirtschaft

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10.3.2021, 14:57 Uhr
Der Herzogenauracher Kfz-Zulieferer Schaeffler schließt sein Werk im unterfränkischen Eltmann.

© Daniel Karmann, dpa Der Herzogenauracher Kfz-Zulieferer Schaeffler schließt sein Werk im unterfränkischen Eltmann.

Eltmann im unterfränkischen Landkreis Haßberge galt innerhalb der Schaeffler-Gruppe bereits seit Jahren als gefährdet, zählt der Standort doch eher zu den kleineren des Kfz-Zulieferers. So hatte beispielsweise schon 2004 die Schließung im Raum gestanden.

CSU-Politiker: "Es ist so bitter"

Dieses Mal kommt das Aus tatsächlich - trotz des monatelangen Widerstands, organisiert von Betriebsrat und IG Metall. Das geht aus einem Facebook-Post des Landtagsabgeordneten Steffen Vogel hervor. "Es ist so bitter", schreibt der CSU-Politiker darin. Doch habe ihn Schaeffler-Vorstandschef Klaus Rosenfeld per Videokonferenz über die Schließung von Eltmann informiert.

Immerhin: Allen rund 450 Beschäftigten will Schaeffler anbieten, in das Schaeffler-Werk Schweinfurt zu wechseln. Dorthin will das Unternehmen mit Zentrale in Herzogenaurach auch die bisherigen Aufträge von Eltmann verlagern. Es ist zumindest ein kleiner Hoffnungsschimmer. Wie viele Betroffene das Angebot annehmen, ist allerdings derzeit noch unklar - ebenso, wann genau in Eltmann die Werkstore endgültig schließen sollen.

Schaeffler: Effizienzprogramme überall

Arbeitnehmervertreter kritisierten die Entscheidung des Kfz-Zulieferers. Diese steht im größeren Zusammenhang mit dem generellen Sparkurs, den Rosenfeld Schaeffler seit Längerem verordnet hat. So laufen im Unternehmen aktuell beispielsweise gleich drei Effizienzprogramme gleichzeitig.

Speziell im vergangenen Jahr bekam Schaeffler zudem die Folgen der Corona-Pandemie zu spüren. Unter dem Strich stand ein Verlust von 424 Millionen Euro.


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