Anderes Arbeitsverständnis
Faul, unpünktlich und zu anspruchsvoll? US-Unternehmer wütend über Generation Z
10.02.2025, 11:34 Uhr![Die Generation Z gilt als faule und zugleich anspruchsvolle Angestellte. Die Generation Z gilt als faule und zugleich anspruchsvolle Angestellte.](https://images.nordbayern.de/image/contentid/policy:1.14575279:1739202741/__Schlafen_im_Homeoffice.jpg?f=16%3A9&h=816&m=FIT&w=1680&$p$f$h$m$w=66b3b9b)
Arbeit soll Flexibilität sichern, Sinn stiften, eine Work-Life-Balance liefern, sie darf gerne in einer Vier-Tage-Woche stattfinden, betriebliche Gesundheitsförderung bieten und Krankentage bei Menstruationsbeschwerden enthalten. All das jedenfalls sind Forderungen, welche die Generation Z an die Arbeitswelt stellt. Das geht unter anderem aus der "Trendstudie 2025" des Instituts für Generationenforschung hervor. Die Menschen, die zwischen 1996 und 2009 geboren sind und demnach der Gen Z angehören, gehen inzwischen ihre ersten Schritte im Arbeitsalltag – und machen sich einen Namen als die wohl anspruchsvollste Generation.
Gen Z im Arbeitsmarkt: Viele Entlassungen, wenige Neuanstellungen?
Zwar versuchen viele Unternehmen, ihre Arbeitsmodelle an die Wünsche der Gen Z anzupassen, zugleich hagelt es aber auch harsche Kritik von zahlreichen Firmen gegen die jungen Arbeitnehmer. Eine US-amerikanische Studie etwa liefert niederschmetternde Ergebnisse: Der Studie von "intelligent.com" zufolge halten viele Unternehmen wenig bis gar nichts von der Generation Z und deren Arbeitsweisen und -ansprüchen: So haben beispielsweise 60 Prozent der befragten 1000 US-Arbeitgeber angegeben, in den vergangenen Monaten frisch eingestellte Gen-Z-Angestellte wieder entlassen zu haben.
Die Ursachen dafür sind vielschichtig, insbesondere die mangelnde Arbeitsmoral und fehlende Belastbarkeit werden aber mehrfach als Gründe genannt. Viele Unternehmen sehen sich bei der Anstellung von jungen Arbeitskräften mit denselben Herausforderungen konfrontiert: Den Berichten der Arbeitgeber zufolge lassen Pünktlichkeit, Kommunikationsfähigkeit und Eigeninitiative bei den Gen-Z-Mitarbeitenden zu wünschen übrig.
Die zunehmende Skepsis sowie die negativen Erfahrungen der Arbeitgeber mit Angestellten der Generation Z hat in den USA bereits weitreichende Folgen. Laut der Studie suchen Arbeitgeber verstärkt nach älteren und erfahrenen Mitarbeitenden. Und: Rund 15 Prozent der Befragten gaben sogar an, Hochschulabsolventen grundsätzlich nicht mehr einstellen zu wollen.
Anforderungen der Gen Z als "Riesenvorteil fürs Geschäft"
Nicht alle Unternehmer teilen die harsche Kritik an der neuen Arbeitnehmer-Generation. In einem Bericht der "New York Post" erklärte Scott Baradell, CEO einer Marketing-Firma aus Dallas, hält die Skepsis gegenüber Gen Z für überzogen: "Sie wollen eben nicht nur einen Job, sondern etwas bewirken – und das ist doch ein Riesenvorteil fürs Geschäft." Nicht nur für den Wunsch nach Sinnhaftigkeit, sondern auch für den Wunsch nach Flexibilität und weniger belastenden Arbeitszeiten lassen sich demnach Argumente finden: Dass etwa das Bewusstsein für mentale Gesundheit steigt, muss in einer Gesellschaft, die sich jahrzehntelang für lange Arbeitszeiten gerühmt hat und zu deren Volkskrankheiten der Burnout zählt, nicht schlecht sein.
Davon abgesehen stehen Arbeitgeber aus Sicht von Karla Trotman nicht vor der Wahl, ob sie die jungen Arbeitsuchenden einstellen wollen oder nicht: Die Unternehmerin aus Pennsylvania sieht die Generation Z als unverzichtbar an und erklärt: : "Vor allem wir Hersteller müssen doch Gen Z-Kräfte einstellen, wenn wir überleben wollen." Ihrer Meinung nach sollten Unternehmen eben umdenken, etwa durch flexiblere Arbeitsmodelle, um die jüngere Generation besser zu integrieren.
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