Freiheit auf vier Rädern: Corona ließ Wohnmobilbranche florieren

Anne Kleinmann

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16.12.2020, 05:47 Uhr
In diesem Sommer waren wegen der Corona-Beschränkungen viele Stellplätze für Wohnmobile brechend voll. 

© Tobias Tschapka In diesem Sommer waren wegen der Corona-Beschränkungen viele Stellplätze für Wohnmobile brechend voll. 

Am anderen Ende der Telefonleitung lacht Ulrike Kich kurz auf. Dann sagt sie: "Also dieser Trend war ja wohl unübersehbar. Alle Stellplätze waren voll; wir waren die ganze Saison lang komplett ausgebucht." Kich ist Mitglied im Zweckverband Brombachsee und Ansprechpartnerin für das "Seecamping Langlau". 420 Stellplätze für Wohnwagen und -mobile, eine Zeltwiese, ein Spielplatz, Sanitärgebäude, ein kleiner Laden - und alles nur wenige Meter vom See entfernt. Kein Wunder also, dass der Platz bei Liebhabern des Urlaubs mit dem rollenden Zuhause kein Geheimtipp mehr ist. "Aber in diesem Jahr mussten wir sogar einigen absagen. Wir hatten einfach keine Plätze mehr frei."

Packen, einsteigen und mit dem eigenen Zuhause losfahren - die Wohnmobilbranche meldet seit Jahren steigende Umsatzzahlen. Nun hat die Pandemie - trotz endgültigem Saisonende wegen des Lockdowns - dem Urlaub auf Rädern noch einen weiteren Boom beschert. Laut Kraftfahrtbundesamt wurden allein im Juli fast 10.700 Wohnmobile neu in Deutschland zugelassen - doppelt so viel wie im selben Monat 2019. "Im Vergleich mit den letzten Jahren ist unser Gesamtumsatz in 2020 um gut 40 Prozent höher", erzählt Ines Teubner, Geschäftsführerin des Unternehmens "Tour-Mobil". Das Familienunternehmen, das seinen Sitz in Schwarzenbruck, Landkreis Nürnberger Land, hat, verkauft und vermietet seit 35 Jahren alte, wie neue Wohnmobile und Caravans.