Apple-Zulieferer schlägt zu

Für dreistelligen Millionen-Betrag: Bisheriger Inhaber verkauft Leoni nach China

Johannes Lenz

Nordbayern-Redaktion

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17.9.2024, 19:19 Uhr
Ein chinesisches Unternehmen hält künftig die Mehrheit der Anteile an der Leoni AG.

© Daniel Karmann/dpa Ein chinesisches Unternehmen hält künftig die Mehrheit der Anteile an der Leoni AG.

Am Dienstag verkündete die Leoni AG in einer Pressemitteilung den Beginn einer neuen "strategischen Partnerschaft": Demnach hat der österreichische Unternehmer Stefan Pierer, bislang alleiniger Leoni-Eigentümer, die Mehrheit der Unternehmensanteile an Luxshare verkauft. Zur Produktpalette der chinesischen Firma mit Sitz in Shenzen gehören unter anderem Computerkabel, das Unternehmen liefert auch an den US-Tech-Giganten Apple.

Klaus Rinnerberger, CEO der Leoni-AG, begrüßte den Deal: "Luxshare als starker strategischer Partner wird die Wettbewerbsfähigkeit der Leoni in allen Bereichen deutlich nach vorne bringen – von der Erweiterung des Portfolios über den Marktzugang bis hin zu den technologischen Fähigkeiten und der Produktion." Der Pressemitteilung von Leoni zufolge erlaube der Deal "beiden Partnern, regionale Bedürfnisse der Kunden flexibel zu erfüllen und weltweit wettbewerbsfähig produzieren zu können." Übereinstimmenden Medienberichten zufolge beträgt der Kaufpreis für die Mehrheit der Leoni-Anteile 320 Millionen Euro.

Umstrittene Übernahme vor drei Jahren

Leoni war in den zurückliegenden Jahren finanziell in die Schieflage geraten, 2022 stand ein Verlust von mehr als 600 Millionen Euro zu Buche. Nachdem ein zum Schuldenabbau geplanter Teilverkauf im Milliardenvolumen an einen thailändischen Investor Ende 2022 gescheitert war, wurde mit dem österreichischen Leoni-Großaktionär Stefan Pierer ein Rettungsplan vereinbart: Er gab Leoni eine Kapitalspritze von 150 Millionen Euro und bekam dafür nun sämtliche neu ausgegebenen, nicht mehr börsennotierten Aktien.

Die alten Leoni-Aktien wurden mit Eintragung der neuen Aktien ins Handelsregister wertlos, viele Aktionäre standen mit leeren Händen da. Aktionärsschützer hatten das scharf kritisiert.

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