15 hochkarätige Bewerber

Fürther Ludwig-Erhard-Preis: Preisträgerin beschäftigt sich mit brisantem Thema

18.07.2022, 05:58 Uhr
Festrednerin Veronika Grimm (links) überreicht die Auszeichnung an Preisträgerin Lisa Just.

© Thomas Scherer, NN Festrednerin Veronika Grimm (links) überreicht die Auszeichnung an Preisträgerin Lisa Just.

Der Ludwig-Erhard-Initativkreis Fürth e.V. hat zum 19. Mal den mit 5.000 Euro dotierten Fürther Ludwig-Erhard-Preis an Nachwuchswissenschaftler verliehen. Mit ihrer Dissertation an der Universität zu Köln über das Strommarktdesign und die Regulierung von Verteilnetzen hat Lisa Just die Jury überzeugt, wie der Veranstalter mitteilt.

Die Doktorarbeit beinhaltet vier Kapitel, von denen sich zwei mit der Regulierung von Stromverteilnetzbetreibern und zwei mit dem Engpassmanagement befassen. Lisa Just betonte die Wichtigkeit einer sicheren Energieversorgung als Grundlage jeder wirtschaftlichen Aktivität und freute sich über die Auszeichnung: "Ich fühle mich geehrt, dass die Praxisrelevanz meiner Arbeit gesehen wird".

Neben der Preisträgerin wurden Florian Dorn (Ungleichheit, Infrastruktur und Institutionen – ein empirischer Beitrag zur ökonomischen Analyse der Staatstätigkeit, Ludwig-Maximilians-Universität München) und Professor Tobias Hauck (Vermeidung, Hinterziehung und Nichtabgabe der Steuererklärung – Drei Essays über verhaltensökonomische Reaktionen auf Besteuerung, Ludwig-Maximilians-Universität München) von der Jury nominiert. Für die Nominierung gibt es ein Preisgeld in Höhe von 1.000 Euro.

"Wirtschaftsweise" als Festrednerin

Die diesjährige Festrede hielt Prof. Dr. Veronika Grimm von der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, die auch Mitglied der "Wirtschaftsweisen" ist. Vor dem Hintergrund der Energiekrise und der aktuellen Bedrohung eines russischen Gaslieferstopps bezeichnete Grimm die Auszeichnung einer jungen Wirtschaftswissenschaftlerin als "freudigen Anlass in einer herausfordernden Zeit". Grimm weiter: "Wir stehen am Beginn eines Jahrzehnts, in dem wir – herausgefordert von einer ganzen Reihe an Krisen – den wohl radikalsten Umbau der Wirtschaft gestalten müssen, den die Menschheit seit langem erlebt hat. Der Wille zur Veränderung, Mut zum Risiko aber auch ein gesunder Pragmatismus und Zusammenhalt sind gefragt in Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft.“

Der Fürther Ludwig-Erhard-Preis wird seit 2003 als Anerkennung für praxisnahe wissenschaftliche Leistungen verliehen und soll den Dialog zwischen Universitäten und Anwendern von wissenschaftlichen Ergebnissen fördern. Um den Preis können sich frisch promovierte Wissenschaftler mit Dissertationen bewerben, deren Ergebnisse innovativ und für die Praxis relevant sind sowie bedeutenden Nutzen für Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt versprechen.

15 Bewerber von 13 Hochschulen

Für die Ausschreibungsrunde 2022 haben sich 15 Wissenschaftler von 13 verschiedenen Hochschulen beworben. Alle Arbeiten wurden von den Doktorvätern und -müttern mit magna oder summa cum laude bewertet.

In der Jury sitzen herausragende Ökonomen, die im FAZ-Ranking 2021 unter den zehn einflussreichsten Ökonomen in Deutschland gelistet sind: Prof. Lars P. Feld (Rang 4) und Prof. Bruno Frey (Rang 8). Als Jurymitglied neu berufen wurde Prof. Sarah Necker, die Leiterin des neu geschaffenen Ludwig Erhard ifo Forschungszentrums für Soziale Marktwirtschaft und Institutionenökonomik im LEZ in Fürth.

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