Stagnierende Verkaufszahlen

Nächster bitterer Schlag bei Hersteller: Sport-Gigant streicht hunderte Stellen - auch in Franken

Saskia Muhs

E-Mail zur Autorenseite

12.03.2025, 14:34 Uhr
Puma-Schuhe des Modells "Speedcat" sind in Herzogenaurach (Mittelfranken) in einem Geschäft ausgestellt.

© Daniel Karmann/dpa Puma-Schuhe des Modells "Speedcat" sind in Herzogenaurach (Mittelfranken) in einem Geschäft ausgestellt.

Der fränkische Sportartikelhersteller "Puma" hinkt hinter seinem Lokalrivalen "Adidas" her und hat im vergangenen Jahr einen Gewinnrückgang hinnehmen müssen. Unter dem Strich blieb im vergangenen Jahr ein Überschuss von 282 Millionen Euro übrig, ein Rückgang um 7,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr, wie "Puma" am Mittwoch mitteilte. Die Umsätze stiegen um 2,5 Prozent (währungsbereinigt 4,4 Prozent) auf rund 8,8 Milliarden Euro. Der deutliche größere Konkurrent "Adidas" hatte erst vor einer Woche deutlich günstigere Zahlen vorgelegt. Die Konsequenz: Rund 500 Stellen sollen wegfallen, einige davon würden in der Zentrale in Herzogenaurach gestrichen, das bestätigte ein Unternehmenssprecher unserer Redaktion: Man müsse "in Zukunft darauf achten, dass unsere Kosten nicht schneller steigen dürfen als unser Umsatz. Daher mussten wir leider die unangenehme Entscheidung treffen, weltweit 500 Positionen abzubauen, das sind rund 5 Prozent. In Herzogenaurach betrifft das bis zu 150 Stellen."

Man wolle die Anpassung sozialverträglich gestalten und geht von keinen betriebsbedingten Kündigungen aus. Stattdessen wolle man einige offene Stellen nicht nachbesetzen, die natürliche Fluktuation nutzen und in den nächsten Wochen ein Freiwilligenprogramm anbieten, heißt es in einem Schreiben.

Auch für das laufende Jahr erwartet "Puma" wegen der politischen Rahmenbedingungen und Währungsunsicherheiten verbunden mit Unsicherheit bei den Verbrauchern nur noch mäßigen Aufwind. Der Umsatz dürfte 2025 währungsbereinigt im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich zulegen, teilte der MDax-Konzern in Herzogenaurach mit.

Beim um Sondereffekte bereinigten Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) stellt sich der Vorstand aber auf einen Rückgang auf 520 bis 600 Millionen Euro ein. 2024 waren es noch 622 Millionen. Die Prognose liegt damit unter den Erwartungen, die vor einem Jahr aufgestellt worden waren.

Das Unternehmen will allein 75 Millionen Euro aufwenden, um effizienter zu werden - etwa durch die Schließung nicht rentabler, selbst betriebener Einzelhandelsgeschäfte. Dies soll einen Ebit-Beitrag von rund 100 Millionen Euro auslösen. Positiv soll sich auch weiterhin der Retro-Trend auf die Verkäufe auswirken - bei "Puma" vor allem mit Modellen wie Suede, Palermo und Speedcat.

"Puma" will im laufenden Jahr nach Aussagen von Konzernchef Arne Freundt 75 Millionen Euro in Unternehmensreformen stecken und damit die Infrastruktur des Unternehmens anpassen - vom Materialeinkauf bis zur Lagerhaltung. Er sei mit der stagnierenden Profitabilität nicht zufrieden, betonte er.

Keine Kommentare