Pflanzliche Ersatzprodukte

"Gleichberechtigung auf dem Teller": Große Änderung für fleischlose Ernährung im Lidl-Sortiment

11.10.2023, 13:19 Uhr
Gleichberechtigung auf dem Teller: Lidl in Deutschland gleicht die Preise für vegane Artikel der Eigenmarke Vemondo an.

© Lidl, obs Gleichberechtigung auf dem Teller: Lidl in Deutschland gleicht die Preise für vegane Artikel der Eigenmarke Vemondo an.

43 Prozent der Befragten gaben in einer repräsentativen Umfrage des Bundesverbandes des Deutschen Lebensmittelhandels (BVLH) an, mehr pflanzliche Lebensmittel zu kaufen, sofern diese günstiger wären. An diesem Punkt setzt nun Lidl an – und erfreut damit wohl nicht nur Vegetarier und Veganer, sondern insbesondere auch Flexitarier.

Der Discounter sorgt laut einer Pressemitteilung künftig nämlich "für Gleichberechtigung auf dem Teller" und gleicht die Preise für den Großteil des Vemondo-Sortiments an vergleichbare tierische Produkte an. Der Discounter führte seine vegane Eigenmarke im Jahr 2020 ein, inzwischen umfasst sie bereits über 100 Artikel – von Eiscreme über Tiefkühlpizza bis hin zu Hackfleisch-Ersatz. Bislang waren die veganen Artikel der Eigenmarke deutlich teurer als die tierischen Varianten, künftig sind sie aber zum gleichen Grundpreis erhältlich.

Hinter der Preissenkung steckt ein klarer Gedanke: Der Lebensmittelhändler zeigte sich in einer Pressemitteilung "überzeugt, dass ein bewusster und nachhaltiger Konsum nur in die Breite getragen werden kann, wenn die darauf einzahlende Ernährung für alle erschwinglich und leichter zugänglich ist". Christoph Graf, Geschäftsleiter Ware der Lidl Dienstleistung GmbH & Co. KG, erklärte zudem: "Mit der Preisanpassung unserer Vemondo-Produkte möchten wir Kunden vermehrt dazu einladen, die pflanzlichen Alternativen auszuprobieren - ohne, dass dabei der Preis das ausschlaggebende Kriterium ist."

Vemondo-Produkte künftig neben den tierischen Alternativen

Abgesehen von der Angleichung der Preise geht Lidl zwei weitere Schritte mit dem Ziel, Kunden die bewusste, nachhaltige Ernährung zu erleichtern. Erstens sollen die Vemondo-Produkte in allen gut 3.250 Filialen direkt neben den tierischen Pendants platziert sein. Und zweitens legt der Lebensmittelhändler den Anteil tierischer Proteinquellen im Vergleich zu pflanzenbasierten Eiweißlieferanten in seinem Sortiment offen.

Laut der Pressemitteilung erfolgt die Berechnung dafür mittels der Methodik des World Wide Fund for Nature (WWF). Im Geschäftsjahr entstammten demnach elf Prozent des gesamten Lidl-Sortiments sowie sechs Prozent der Molkereiprodukte pflanzlichen Ursprungs. Bis 2030 plant der Discounter, den Anteil veganer Produkte auf 20 Prozent und jenen pflanzenbasierter Molkereiprodukte auf zehn Prozent zu erhöhen.