Steigende Energie- und Rohstoffpreise

Goldjunge-Pleite zieht Kreise: Nächste fränkische Bäckerei ist insolvent

vnp

14.9.2022, 14:27 Uhr
Die massiv steigenden Energie- und Rohstoffpreise zwingen erste Bäckereien in die Knie.

© picture alliance/Frank Rumpenhorst/dpa/Symbolbild Die massiv steigenden Energie- und Rohstoffpreise zwingen erste Bäckereien in die Knie.

"Der Insolvenzgeldzeitraum verschafft uns jetzt eine wichtige Atempause, in der wir den Geschäftsbetrieb stabilisieren und die Sanierungsoptionen prüfen können", so die vorläufige Insolvenzverwalterin Elske Fehl-Weileder von der Nürnberger Kanzlei Schultze & Braun. Denkbar sei etwa eine Sanierung über eine Investorenlösung oder einen sogenannten "Insolvenzplan", also eine Art Vergleich mit den Gläubigern.

Die Investorensuche will die vorläufige Insolvenzverwalterin zügig vorantreiben und eng mit dem bereits laufenden Investorenprozess bei der Bäckerei Goldjunge verzahnen. Diese hatte im vergangenen Monat Insolvenz angemeldet, bereits zum zweiten Mal. Beide Unternehmen sind miteinander verflochten: Das Holzofenbrot aus dem Nürnberger Land wird zu einem signifikanten Anteil über Filialen von Goldjunge verkauft. Goldjunge wird ebenfalls in einem vorläufigen Insolvenzverfahren fortgeführt und hat bereits einen Investorenprozess gestartet.

Die Original Fränkische Holzofenbrot GmbH fertigt am Standort Ottensoos klassische fränkische Brotsorten nach traditionellem Rezept. Die Brote werden über Filialen der Bäckerei Goldjunge, den Lebensmitteleinzelhandel sowie einen Werksverkauf vertrieben. Weil das Unternehmen im Holzofen backt, leidet es zwar weniger unter den hohen Gaspreisen als viele andere Bäckereien. Dennoch sind die gestiegenen Preise für Energie und insbesondere auch Holz für den Betrieb eine Belastung. Hinzu kommt, dass als Folge der Inflation die Umsätze der Bäckerei mit ihrem hochwertigen Brotsortiment zurückgegangen seien.

"Starke Marke"

"Die starke Marke und die hochwertigen Produkte der Bäckerei sind grundsätzlich gute Voraussetzungen für eine Sanierung", betonte die vorläufige Insolvenzverwalterin. Der Geschäftsführer der Original Fränkische Holzofenbrot GmbH, Robin Schimpf, ergänzte: "Wer dazu beitragen möchte, dass unser Betrieb mit seiner traditionellen Handwerkskunst wieder eine Perspektive hat, kann dies ganz einfach tun und häufiger mal ein paar Scheiben Original Fränkisches Holzofenbrot essen."


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"Bäckereibetrieb, Werksverkauf und die Belieferung sämtlicher Verkaufsstellen gehen ohne Einschränkungen weiter, es gibt also weiterhin das beliebte Holzofenbrot", betonte die vorläufige Insolvenzverwalterin. Die Löhne und Gehälter der 17 Beschäftigten werden weiter gezahlt und sind über das Insolvenzgeld bis Ende Oktober gesichert. In einer Mitarbeiterversammlung hat die vorläufige Insolvenzverwalterin die Belegschaft informiert.

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