300 Stellen vakant

Gute Stimmung trotz Negativ-Statistik: Siemens Energy will Erlanger Standort massiv ausbauen

21.8.2024, 05:00 Uhr
Ein Schutzhelm mit der Aufschrift "Siemens Energy" hängt in einer Werkhalle im Transformatorenwerk Siemens Energy.

© Sebastian Kahnert/Sebastian Kahnert/dpa Ein Schutzhelm mit der Aufschrift "Siemens Energy" hängt in einer Werkhalle im Transformatorenwerk Siemens Energy.

Trotz Millionenverluste im dritten Geschäftsquartal erwartet die Siemens Energy AG erstmals in ihrer Geschichte schwarze Zahlen zum Ende des Jahres. Zwischen April und Juni machte der Hersteller einen Verlust in Höhe von 102 Millionen Euro. Eine aktuell gute Auftragslage bietet jedoch positive Zukunftsaussichten.

"Der schnell wachsende Strommarkt braucht eine große Bandbreite unserer Produkte", betonte Energy-Chef Christian Bruch gegenüber der "Deutschen Presseagentur" (dpa). "Besonders profitieren davon unsere Geschäfte mit der Netztechnik und den Gasturbinen." Von der guten Auftragslage soll Deutschland, genauer noch Erlangen, profitieren.

Gegenüber "NN.de" erklärte Betriebsratsvorsitzender Manfred Bäreis, dass das boomende Netzgeschäft ein Stellenaufbau für den Standort Erlangen bedeutet. Aktuell sind dort mehr als 300 Stellen vakant. "Erlangen wird definitiv weiterwachsen, denn dem Management ist die Leistungskraft der Erlanger Belegschaft sehr wohl bewusst."

Siemens Energy AG rechnet mit Milliarden-Umsatz

2020 wurde die Siemens Energy AG nach Abspaltung von der Siemens AG gegründet. Der Elektro- und Energietechnikhersteller beschäftigt rund 99.000 Mitarbeitende in mehr als 90 Ländern. Der prognostizierte Jahresumsatz wäre eine deutliche Verbesserung, zu dem erheblichen Verlust 2023: Dort machte die Siemens Energy AG ein Minus von 4,6 Milliarden. Vor allem das Windkraftgeschäft lastet auf dem jungen Unternehmen.

Aktuell sei man aber auf einem guten Weg, um gewinnbringend das Jahr zu beenden, erklärt Bruch gegenüber der "dpa". Ein Gewinn in Höhe von einer Milliarde Euro wird erwartet. Diesen verdankt Energy besonders einem im ersten Geschäftsquartal angefallenen Gewinn aus dem Verkauf von Anteilen seines Indiengeschäfts. Aktuell liegt der Gewinn nach neun Monaten bei fast 1,6 Millarden Euro.

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